Sonntag, 2. Juni 2024

USA erleben Boom bei grünen Technologien

Die USA sind für uns ein oft nicht nachvollziehbares Territorium. Biden wird auch bei uns von vielen Menschen sehr skeptisch gesehen, meist aufgrund seines fortgeschrittenen Alters. 

Und doch hat er - meines Erachtens- sehr viel geschafft, was man ihm niemals zugetraut hätte.
Er überrascht immer wieder mit grandiosen Erfolgen. Wenn dies den Klimaschutz betrifft, und dieser voran kommt - in der Nation mit dem höchsten Klimaschutzbedarf - , dann sollte das doch Grund zum  jubeln sein!

Ohne Amerikas Transformation schaffen wir es noch weniger, den Klimawandel zu begrenzen.
Dass wir in Deutschland über Jahrzehnte alle Zukunftstechnologien abgewürgt haben, das ist nun wirklich nicht Bidens Schuld. Wir sollten uns ein Beispiel an ihm nehmen -  für den Weg in die Zukunft.


hier im Spiegel  29.05.2024

239 Milliarden Dollar an Investitionen

Ökostrom, Elektroautos, Wasserstoff: In den USA sind die Investitionen in eine CO₂-arme Wirtschaft 2023 massiv gestiegen. Ein wichtiger Treiber ist der Inflation Reduction Act von Präsident Biden.

Der Inflation Reduction Act (IRA) hat zu einem massiven Anstieg der Investitionen in grüne Technologien in den USA geführt. Im Jahr 2023 stiegen diese um fast 40 Prozent auf 239 Milliarden Dollar. Das zeigen Zahlen  des Clean Investment Monitors, einem Forschungsprojekt der Rhodium Group und der Universität MIT, das die Investitionen in erneuerbare Energien und grüne Technologien in den USA detailliert dokumentiert. Zuerst hatte der »Tagesspiegel« darüber berichtet.

Der IRA, der im August 2022 unter Präsident Joe Biden verabschiedet wurde, soll die USA zu einem führenden Produzenten klimafreundlicher Technologien machen. Subventionen in Milliardenhöhe fließen an Unternehmen, die etwa Batteriespeicher und Solarmodule herstellen oder nachhaltige Kraftstoffe entwickeln. Aber auch an Menschen, die E-Autos kaufen oder Wärmepumpen aufstellen.

Die Auswertung des Clean Investment Monitors zeigt, welch wichtige Rolle private Investitionen beim Umbau der US-Wirtschaft spielen. Insbesondere beim Kauf von E-Autos, die 77 Milliarden Dollar ausmachten – ein Drittel der Gesamtsumme.

53 Milliarden Dollar wurden in den Bau von Batteriespeichern zur Stabilisierung des Stromnetzes gesteckt. Auch der Ausbau von Solaranlagen schreitet der Auswertung zufolge voran, selbst in Bundesstaaten, die bisher weniger in erneuerbare Energien investiert haben.

US-Regierung fördert Wasserstoffzentren mit sieben Milliarden Dollar

Investitionen in neue, noch nicht am Massenmarkt befindliche Klimatechnologien hätten sich gar verzehnfacht, hieß es. Auf insgesamt 9,1 Milliarden Dollar. Dazu gehören Projekte zur Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe und Wasserstofftechnologie.

Neben der Reduktion von Treibhausgasen soll der IRA vor allem die heimische Produktion fördern und im Bereich der grünen Technologien neue Jobs und Einnahmen generieren. Auch hier beobachte man deutliche Fortschritte, heißt es im Clean Investment Monitor.

Bei allen Erfolgen haben die USA mit Blick auf eine CO₂-arme Wirtschaft noch einen langen Weg vor sich. So machten E-Autos trotz des Booms insgesamt nur zehn Prozent der neu zugelassenen Autos aus. Der globale Durchschnitt liegt hier mittlerweile bei rund 25 Prozent. Und nur rund ein Fünftel des Stroms in den USA kam Ende 2023 aus erneuerbaren Energien. In Deutschland sind es 56 Prozent. Auch der Verkauf von Wärmepumpen schwächelt – obwohl der Staat den Kauf mit bis zu 2000 Dollar belohnt.

Der Clean Investment Monitor speist sich unter anderem aus Daten von Energieministerien, Wärmepumpenlieferanten, Autozulassungsstellen und Medienberichten zu einzelnen größeren Projekten. Rhodium-Group-Forscher Brian Deese hat den Gesetzentwurf zum IRA seinerzeit mit ausgearbeitet. Die Gruppe betont aber, unabhängig von der Regierung zu arbeiten. 

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