Leserbrief in der Schwäbischen Zeitung
Zu „Regionalplan trotz Kritik beschlossen“ (SZ vom 26. Juni):
„Unsere Aufgabe ist es, ein Raumordnungskonzept zu erstellen - und kein Klimaschutzkonzept“, so der Verbandsvorsitzende Thomas Kugler. Isoliert betrachtet, mag diese Aussage durchaus nachvollziehbar erscheinen. Schaut man genauer hin, so weist der Regionalplan für die kommenden 20 bis 25 Jahre gigantische Flächen für Wohngebiete und Gewerbe aus. Alleine in Weingarten geht man bei der Regionalplanung buchstäblich an die Grenze. Mehr Fläche kann Weingarten für nachfolgende Zeiträume nicht mehr erübrigen. Dieser Flächenfraß ist so ziemlich das Gegenteil von Nachhaltigkeit und Klimaschutz!
Wenn OB Rapp der Meinung ist, es sei doch nur eine Angebotsplanung, entscheidend sei, was die Kommune daraus macht, so ist das ähnlich wie wenn ein Mann in einer Oase das letzte Brunnenwasser für seine Rosenzucht beansprucht. Wer all die Stark-regenfälle, Hitzewellen und Stürme als Kollateralschaden billigend in Kauf nimmt, wer die letzten Ressourcen aufbraucht, um nur nicht der Wirtschaft oder dem Gemeindesäckel zu schaden, der handelt schlicht und einfach rücksichtslos!
Wichtig wäre dagegen, den Regionalplan tatsächlich als Klimaplan zu verstehen, denn der Schutz beginnt vor Ort. Es gibt genug Möglichkeiten, den Flächenverbrauch einzudämmen: Leerstände nutzen, Mehrfamilienhäuser und Tiefgaragen statt Parkflächen bauen, aktiv Flächenrecycling betreiben, Bäume pflanzen ... Man muss es nur wollen. Sonst treibt man tatsächlich die Menschen auf die Straße.
Hubert Kapler, Weingarten
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