Schwäbische Zeitung hier Auszüge in blau von Frank Hautumm
Ich hab grad das Gefühl ich hab den Film gewechselt und hab`s nicht mal gemerkt: dieser Artikel stammt tatsächlich von dem Redakteur, der noch vor ein paar Wochen massiv aufgewiegelt und die Klimaaktivisten mit großer Begeisterung kriminalisiert hat!
Und der Ravensburger Baubürgermeister spricht von der Notwendigkeit der Entsieglung...
Auf Überschwemmungen wie in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wäre auch Ravensburg nicht ausreichend vorbereitet, sagt Baubürgermeister Dirk Bastin offen. Es gelte jetzt, möglichst schnell unter den erschütternden Eindrücken der vergangenen Tage zu reagieren und die Lage neu zu bewerten.
Die Bedrohung für Ravensburg und das Mittlere Schussental ist absolut real – und sie lässt sich sogar in Zahlen ausdrücken: Um zwei Grad Celsius ist seit 1970 die durchschnittliche Temperatur im Schussenbecken zwischen Friedrichshafen und Weingarten gestiegen....
Ein „hundertjähriges Hochwasser“ tritt inzwischen alle 50 Jahre oder noch häufiger auf. Zunehmend sind Regionen von Katastrophen betroffen, die an kleineren Flüssen liegen. ...
„Die große Gefahr kommt auch bei uns von Bächen, die sich von den Hängen in die Schussen ergießen“, sagt Dirk Bastin. In kürzester Zeit würden diese dann voll- und überlaufen, wenn die Schussen das Wasser nicht mehr aufnehmen kann. Dann wird es schnell dramatisch. Ravensburg hat prekäre Situationen beispielweise 2008 erlebt, Weingarten 2011.
Die Hauptgefahrenstellen in Ravensburg sind bekannt: Im Zentrum sind dies vor allem die Bahnstadt und die Unterstadt, wo sich die Wassermassen schnell aufstauen und eine zerstörerische Kraft entfalten würden. Dazu kommt die Grünlandsiedlung. Allerdings ist dort mit der Anlage, die vor einem 100-jährigen Hochwasser schützen soll, ein recht ordentlicher Damm gebaut worden....
.... Weitere Versiegelungen von Flächen müssten unbedingt vermieden werden.
Und mehr noch: Die Stadt müsse schnell dahin kommen, zusätzliche Areale zu entsiegeln. Der geplante Schussenpark jenseits des Bahnhofs ist deshalb für den Baubürgermeister weniger eine Frage von Freizeit- und Aufenthaltsqualität, sondern vielmehr ein Klimaschutzprojekt von entscheidender Bedeutung: „Wir würden damit 3000 Quadratmeter entsiegeln – und zwar genau dort, wo besonders Überflutungen drohen.“
Dem Fluss und den Bächen mehr Platz geben, zusätzliche Retentions- und Stauräume schaffen, das müsse ein Teil der Strategie sein. Im neuen Flächennutzungsplan, der gerade vorbereitet wird, müssten die Kommunen das Klimakonzept voranstellen und dabei insbesondere das Thema Wasser in den Fokus nehmen....
Die Klagen, die Hilfsorganisationen seien über die Jahre kaputtgespart worden, seien absolut zutreffend: „Die Voraussetzungen sind zum Teil verheerend. Auch da muss ganz schnell etwas passieren.“
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