Leserbrief zu „Regionalplan trotz Kritik beschlossen“ (SZ vom 26. Juni):
Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass auch in Deutschland der Naturschutz unbedingt intensiviert werden muss. Doch wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, wird dieses Faktum sehr schnell vergessen. Dies trifft sowohl für die „große“ Politik als auch für unsere Lokalpolitiker zu, die in der Regionalversammlung dem Kiesabbau im Altdorfer Wald zugestimmt haben.
Das laute Rufen des Verfassungsgerichts nach strikterem Naturschutz wird dabei genauso ignoriert wie das Gutachten eines renommierten Geologen und die verheerenden Folgen der jüngsten Flut, die zu einem großen Teil dem verantwortungslosen Umgang mit der Natur geschuldet sind. Da ist es nur folgerichtig, dass über 13 000 Petitionsunterzeichner und über 6000 Einwendungen nicht einmal eine Randnotiz wert sind!
Natürlich hätte der Kiesabbau auch zur Folge, dass trotz des gigantischen Kiesexports ins benachbarte Ausland der hiesige Kiesbedarf auf lange Sicht gedeckt wäre. Doch der Preis dafür wäre einfach viel zu hoch: die Abholzung von 50 Fußballfeldern wertvollster Waldfläche, die Gefährdung einer einzigartigen Quelle und der dramatische Zuwachs des Schwerlastverkehrs auf unseren nicht dazu vorgesehenen Straßen. Menschen sind darauf angewiesen, die natürlichen Ressourcen zu nutzen. Aber das hat dort seine Grenze, wo Ausbeutung und Schädigung beginnen. Und diese Grenze wäre eindeutig überschritten! Der geplante Kiesabbau im Altdorfer Wald wäre ein Frevel an den nachfolgenden Generationen. Er ist nicht verantwortbar!
Ernst Greinacher, Vogt
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