LobbyControl e.V. - Newsletter vom 22. Juli 2021
„Gas ist nicht nur
wichtig, es ist sexy“, brachte Minister Altmaier die Haltung
seines Ministeriums für Wirtschaft und Energie gegenüber dem fossilen
Brennstoff im Oktober 2019 auf den Punkt. Gerade hatten seine Beamten allein
mit der Gasindustrie und fernab der Öffentlichkeit diskutiert, wieviel Gas in
diesem Jahrzehnt noch gebraucht wird. Und befunden, dass der deutsche Gasbedarf noch
steigen werde – obwohl sich Umweltexpert:innen einig sind, dass er eindeutig
sinken muss, um die Klimaziele einzuhalten.
Im Ergebnis investiert
Deutschland jetzt im großen Stil in Gasinfrastruktur, wie die
geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel und Stade sowie die Gaspipeline
Nordstream 2 zeigen. 14 Milliarden Euro gibt der Bund dafür aus, soviel wie
kaum ein anderes EU-Land in Gas investiert.
Damit kettet sich die
Bundesregierung trotz Klimakrise an einen fossilen Energieträger mit teurer
Infrastruktur – für die die Verbraucher:innen am Ende bezahlen werden.
Warum tut sie das? Die Erdgasindustrie und das Wirtschaftsministerium verbindet
mehr als ein Flirt, wie unsere Recherchen zeigen. Eher handelt es sich um eine
innige Beziehung, in der man sich gegenseitig nach Kräften unterstützt.
Ihre Nina Katzemich
Expertin für Lobbyismus in der Klimapolitik
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