Samstag, 31. Juli 2021

"Darum sollten wir unsere Böden nicht zubetonieren"

Quarks  hier

Um Straßen und Häuser zu bauen, werden jeden Tag Böden mit Beton versiegelt. Auf Kosten der Natur.


Darum müssen wir drüber sprechen:

Die Versiegelung kann gravierende Folgen für die Umwelt haben: Denn zubetonierte oder asphaltierte Böden nehmen Nährstoffe und Regen nicht mehr auf. Je mehr Flächen wir versiegeln, desto mehr fruchtbarer Boden geht verloren.

Weil weniger Wasser in den Boden gelangt, gibt es zudem weniger Grundwasser – dadurch werden Trinkwassermangel und Dürreschäden begünstigt. Auch das Risiko für Hochwasser steigt, denn das Wasser versickert nicht gleichmäßig im Boden. Die Wassermassen werden in Kanalisationen geleitet, die bei starkem Regen überlaufen können.


Versiegelung: Lebensräume gehen verloren

Auf den zubetonierten Flächen entstehen außerdem neue Straßen und Siedlungen, die die Landschaft zerschneiden. Dadurch gehen Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren. Hinzu kommt, dass Siedlungen und Straßen Lärm erzeugen, der die Tiere stresst. Die neuen Gebäude, die auf versiegelten Böden gebaut werden, kosten viel Energie: Sie müssen gewartet, beheizt und gekühlt werden, was wiederum Folgen für das Klima hat.

Ein weiteres Problem: Versiegelte Böden lassen sich nur schwer wieder entfernen. Im Boden bleiben oft Reste von Beton und Asphalt zurück, die die Fruchtbarkeit des Bodens nachhaltig beeinflussen.


Und jetzt? Platz in der Stadt anders nutzen

Die Bundesregierung will bis 2020 nur noch 30 Hektar am Tag neue Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrsflächen nutzen – also halb so viel wie heute. Auch die versiegelten Flächen würden so zurückgehen. Momentan reduziert sich der Flächenverbrauch zwar langsam, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, reicht das aber noch nicht aus.

Eine Studie der Universität Darmstadt zeigt nun eine mögliche Lösung für das Problem der Versiegelung: Statt neue Wohnungen zu bauen, könnten wir beispielsweise den Platz auf Supermarkt- und Parkhausdächern nutzen. Die Dächer würden Platz für insgesamt 2,3 bis 2,7 Millionen Wohnungen bieten. So würde nicht nur weniger Flächen versiegelt, sondern auch Energie gespart. Wohnungen auf Dächern könnten dann beispielsweise die Abwärme der anderen Gebäude nutzen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen