Schwäbische Zeitung hier von Ulrich Mendelin
In den Dörfern stehen viele Gebäude leer und bieten Potenzial
Wohnraum ist in vielen Regionen Deutschlands knapp, auch im wirtschaftsstarken Bodensee-Oberschwaben. Insbesondere junge Familien wünschen sich Bauflächen, auf Bürgermeistern und Gemeinderäten lastet daher der Druck, Neubaugebiete auszuweisen. So aber werden immer mehr Flächen versiegelt und das Landschaftsbild beeinträchtigt. Gleichzeitig stehen in den Dörfern viele ehemalige Bauernhöfe, Scheunen, Gaststätten, Schulhäuser leer. Können sie eine Alternative sein, um nicht noch mehr Wiesen und Weiden in Bauland umwandeln zu müssen?
Auf jeden Fall, findet Karl Burgmaier, Leiter des Referats Strukturentwicklung Ländlicher Raum im Stuttgarter Agrarministerium. Er ist zuständig für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, kurz ELR. Über diesen Fördertopf unterstützt das Land auch entsprechende Bauvorhaben. Im Jahr 2021 kann Burgmaier landesweit 100 Millionen Euro aus dem ELR-Programm verteilen.
Die Hälfte davon, also 50 Millionen Euro, fließt in den Bereich Wohnen. „Oberste Priorität hat die Umnutzung leer stehender Gebäude zu Wohnraum, an zweiter Stelle steht die Modernisierung, an dritter Stelle der Neubau in Baulücken innerorts“, erläutert Burgmaier. Die Chancen auf Unterstützung stehen gut: Den bereitstehenden 100 Millionen Euro Fördergeld standen Anträge mit einem Volumen von 150 Millionen Euro gegenüber.
Eine Alternative sind Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die in Baden-Württemberg von der L-Bank vergeben werden. Diese zielen insbesondere auf eine klimafreundliche Sanierung von Gebäuden ab. Dabei gibt es einen Mix aus zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen.
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