Süddeutsche Zeitung hier von Claudia Henzler, Stuttgart
Forscher wollen herausfinden, wie Vögel besser vor Rotorblättern geschützt werden können. Ausgerechnet Naturschützer wollen das verhindern. Der Fall wirft ein ungewöhnliches Licht auf ein paar grundsätzliche Probleme der Energiewende.
Für Naturschützer ist es ein Dilemma: Der Klimawandel stellt für das Überleben vieler Tier- und Pflanzenarten eine Bedrohung dar. Um ihn aufzuhalten, müssen Windräder gebaut werden, die in den Lebensraum von Tieren eingreifen. Auch von Windrädern geht also eine Gefahr aus: Immer wieder kommt es vor, dass Vögel und Fledermäuse mit den Rotorblättern kollidieren. Nun wollen Forscher mit einer Versuchsanlage auf der Schwäbischen Alb daran arbeiten, dass dieses Risiko minimiert wird und weniger Tiere sterben. Doch ausgerechnet Naturschützer wollen das verhindern. Der Verband Naturschutzinitiative e.V. aus Rheinland-Pfalz hat Klage gegen das Testfeld eingelegt.
Der Fall wirft ein ungewöhnliches Licht auf Probleme, die bei der Genehmigung von Windrädern immer wieder auftauchen. Er illustriert auch, warum selbst in der grün-geführten Landesregierung von Baden-Württemberg darüber diskutiert wird, ob der Bund das Klagerecht für Verbände einschränken und die Vorgaben für den Artenschutz lockern sollte.
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