Mittwoch, 7. Juli 2021

„Beton ist ein Klimakiller“

Aus der Schwäbischen Zeitung hier
Chris Kühn und Maria Heubuch: Ohne Bauwende keine Klimawende

Ein virtuelles Gespräch über die Zukunft des Bauens mit

Maria Heubuch, Bundestagskandidatin von Bündnis90/Die Grünen für den Wahlkreis Bodensee
Chris KühnBundestagsabgeordneter und  Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik der grünen Bundestagsfraktion
Dietmar Kathan von der Architektenkammer diskutierte Maria Heubuch über innovatives, ökologisches Bauen und welche Rolle die Bauwende für den Schutz des Klimas spielt.

„Beton ist ein Klimakiller“, sagte Chris Kühn. Allein das Baustoffunternehmen Heidelbergcement stoße mehr klimaschädliches Kohlendioxid aus als die gesamte deutsche Landwirtschaft. 40 Prozent aller klimaschädlichen Emissionen entstünden beim Betrieb und Bau von Wohnungen, so Kühn.

Der Grüne warb für Holzbau. Holz sei der Baustoff der Zukunft, weil in Holzhäusern, anders als bei klimaschädlichem Zement, ein nachwachsender Rohstoff verbaut werde, der auch noch Kohlendioxid speichere. Doch mit Holz allein gehe es nicht. „Neue Gebäude werden hybride Gebäude sein“, prognostizierte Kühn. Entscheidend komme es darauf an, dass es in Zukunft beim Bauen eine Kreislaufwirtschaft gibt und Rohstoffe aus Altgebäuden wieder in neue eingebaut werden.

Der Wohnungspolitiker war sich mit Maria Heubuch auch einig: Der Flächenfraß könne so nicht weitergehen. Die Grünen setzen laut Kühn verstärkt auf den Bestand, die Reaktivierung leerstehender Gebäude und Sanierung. Das Motto: „Modern im Alten bauen.“ Kühn und Heubuch wollen statt in einzelnen Gebäuden auch lieber in Quartieren denken.

Architekt Dietmar Kathan will auch weniger Flächenbrauch, kritisierte aber „unsägliche Nachverdichtungen. Wir gönnen uns zu viel“, so der Architekt über individuelle Wohnungsgrößen. Einen Schlüssel sieht er in genossenschaftlichem Bauen. Nicht alle Baugrundstücke dürften bei „Haifischen“ landen. Nötig sei eine „Bodenwende“.

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