Montag, 5. Juli 2021

Protest gegen Regionalplan

Kurzmeldung im Südkurier  hier

Beide Bilder vom Protestzug stammen  von Manfred Walser

Die Grünanlage in der Schussenstraße war erneut Schauplatz einer Baumbesetzung und Protestaktion gegen die regionale Klimapolitik und den Kiesabbau im Altdorfer Wald.

Rund 150 Teilnehmer kritisierten bei einem Protestzug den Regionalplan und fordern von Politik und Kommunen sofortige Nachbesserungen. Mussten bei vorangegangenen Aktionen noch Polizei und Höhenspezialisten eingreifen, ging diesmal alles störungsfrei über die Bühne.
Die Gruppe der Klima-Aktivisten um den Schüler Samuel Bosch hatte sich in den vergangenen Wochen oftmals mit kurzfristig anberaumten Nadelstichen und auch dem Prinzip „Ziviles Ungehorsam“ Aufmerksamkeit verschafft, am Samstag wurde die Aktion aber offiziell nach dem Versammlungsrecht angemeldet.

Zudem klinkten sich weitere Initiativen ein, vorrangig die Ortsgruppe der Klimaliste Baden-Württemberg. Deren Vertreter Klaus Schulz warf bei der Zwischenstation eines Protestzugs am besetzten Baum zunächst der Stadt Ravensburg eine fehlende Strategie auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit vor. „Wenn man klimaneutral werden will, muss man einen Schritt nach dem anderen weitergehen. Aber keiner in dieser Stadt hat einen Plan“, sagte Schulz und ergänzte: „Solange sich das nicht ändert, stehen wir hier.“ Nach dem kurzen Halt am symbolisch besetzten Baum setzte der Demonstrationszug den Weg zum Verwaltungsgebäude des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben fort.

Schon vor seiner inzwischen erfolgten Verabschiedung durch die Regionalversammlung der Landkreis Ravensburg, Bodenseekreis und Sigmaringen stand der Regionalplan für die nächsten 15 bis 20 Jahre im Fokus der Kritik. Von den Aktivisten wird er als „Klima-Höllen-Plan“ bezeichnet. So auch Barbara Herzig von der Initiative Zukunftsfähiger Regionalplan, sie vermisst die Nachhaltigkeitsziele. „Mit dieser Art von Politik schafft man das nicht“, erklärte sie. Manfred Walser, Vorstandsmitglied beim BUND Ravensburg, kritisiert den Regionalplan in Bezug auf die Flächennutzung und spricht von falschen Fakten. „Statt einer Einsparung von Gewerbeflächen und Straßenbau gibt es eine Erhöhung um 20 Prozent“, analysierte Walser.

„Wenn man klimaneutral werden will, muss man einen Schritt nach dem anderen weitergehen. Aber keiner in dieser Stadt hat einen Plan.“
Klaus Schulz, Klimaliste Baden-Württemberg 



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