hier Tagesschau
Wegen des Klimawandels sollen die CO2-Emissionen möglichst schnell sinken.
Experten haben vier Maßnahmen identifiziert, die wenig kosten, teilweise sogar
Geld sparen, aber viel bringen.
Laut einer Untersuchung ist es für die Bürger relativ einfach, den
persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Nötig sind demnach nur moderate
Veränderungen. Würden die deutschen Haushalte in Zukunft nur noch die Hälfte der Lebensmittel wegwerfen,
würde das gut sechs Millionen Tonnen CO2 einsparen, wie aus Berechnungen des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Der Bedarf an Lebensmitteln
würde sinken, es müsste weniger angebaut, transportiert oder gekühlt werden,
und es entstünden dabei weniger Treibhausgase.
Weniger Fleischkonsum würde Klima stark
entlasten
Würden die Bürger ein Fünftel weniger Fleisch und stattdessen Fleischersatz essen, lägen die
Einsparungen bei fast zehn Millionen Tonnen CO2. Der Fleischkonsum gilt als
sehr schädlich für das Klima, zumal Nutztiere große Mengen Methan ausscheiden.
Laut dem Umweltbundesamt ist das Gas 25 Mal so klimawirksam wie CO2.
Auch in anderen Bereichen des Alltags sehen die Experten Potenzial
für den Klimaschutz: Würden alle Bürger ein Fünftel weniger neue Kleidung kaufen als bisher,
lägen die CO2-Einsparungen laut IW bei rund zwölf Millionen Tonnen pro Jahr. Im
Schnitt kauft jeder Bürger in Deutschland pro Jahr den Angaben zufolge 56
Kleidungsstücke.
Der Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn würde ebenfalls helfen, um den
Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Der innerdeutsche Flugverkehr verursachte im
Jahr 2019 den Angaben zufolge etwa zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid.
Weniger CO2-Ausstoß
Die vier Maßnahmen zusammengenommen würden demnach den CO2-Fußabdruck je
Einwohner von derzeit etwa elf Tonnen pro Jahr um 0,6 Tonnen verringern. Sollte
die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden, wäre nach IW-Angaben aber eine
Reduzierung auf weniger als eine Tonne nötig. Der größte Teil müsse demnach aus
der klimaschonenden Umstellung der Energieerzeugung, aus der Industrie und dem
Verkehr kommen.
Es geht bei den Zahlen um sogenannte CO2-Äquivalente - somit ist nicht nur die
Treibhausgaswirkung von Kohlendioxid einberechnet, sondern etwa auch die des in
der Landwirtschaft freiwerdenden Methans. "Eine nachhaltige Lebensweise
ist ein ergänzender, aber wichtiger Faktor, um die Emissionen im Sinne des
Klimaschutzes stark zu senken", kommentierte IW-Experte Roland Kube.
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