Republik hier
Dürren, Krieg, Klimawandel – die Welt schlittert in eine Hungerkrise. Eine Krise mit Ansage, denn längst ist bekannt: Das Problem ist nicht die Produktion, sondern die Verteilung. Es ist höchste Zeit für ein neues Ernährungssystem.
Teil 1: Wieso müssen Menschen hungern?
Die Welt schlittert in eine Nahrungskrise – nicht nur wegen des Kriegs. Was läuft falsch beim globalen Ernährungssystem?
ein Auszug:
Hunger schleicht sich oft abseits der Weltöffentlichkeit ein. Doch vor den MUAC-Bändern kann er sich nur selten verstecken. In Teilen von Somalia, Äthiopien und Kenia herrscht derzeit die längste Dürre seit 40 Jahren. Drei Regenzeiten nacheinander sind ausgefallen, die Ernten eingebrochen, Rinderherden verdursten. Also braucht es mehr Importe. Aber seit Russland die Ukraine überfallen hat, steigen die Lebensmittelpreise so rasant, dass die Menschen noch weiter in die prekäre Armut, in die Hungersnot abrutschen.
Sie verlieren die Kontrolle über ihren Darm. Die Haut schält sich ab, die Haare fallen aus. Sie haben Halluzinationen und erblinden durch den Mangel an Vitamin A. Zu hungern ist quälend und entwürdigend: Der Körper beginnt die eigenen Muskeln zu verzehren – und letztlich sogar das Herz.
«Wir müssen die Lage sofort in den Griff bekommen», warnte David Beasley, Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, bereits im Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Viele Regionen schlittern in eine Nahrungskrise, die gekommen ist, um zu bleiben – weit über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hinaus.
Die Gründe dafür vermengen sich: regionale Konflikte, korrupte Regierungen, extreme Unwetter, Armut und zerrüttete Lieferketten.
Doch das ist nur die Oberfläche.....
«Unsere Ernährungssysteme sind schon lange verwundbar. Der russische Krieg in der Ukraine, die Klimakrise und die Lieferengpässe lassen die Probleme jetzt nur deutlicher zum Vorschein kommen», sagt Jacobi. «Allerspätestens der Weltagrarbericht 2008 hätte uns alle aufrütteln sollen.»
Mehr als 400 Wissenschaftlerinnen fassten damals im Auftrag der Weltbank und der Vereinten Nationen die Forschung zum Ernährungssystem zusammen.
Ihr Fazit: Machen wir weiter wie bisher, drohen mehr Biodiversitätsverluste, mehr Treibhausgasemissionen und mehr Hungersnöte.
Dabei hatte es vorher lange danach ausgesehen, als müsste bald niemand mehr hungern......
Es lohnt sich unbedingt diesen Artikel auf den Original-Seiten ganz zu lesen, weil er die langfristigen Zusammenhänge wunderbar deutlich macht
Teil 2: So ernähren wir uns in 40 Jahren
Wie sich 10 Milliarden Menschen (mehr oder weniger) nachhaltig mit Lebensmitteln versorgen können. Eine Utopie.
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