Leserbrief Schwäbische Zeitung
Zum Artikel „Industrie soll Digitalwerkstatt unterstützen“ (SZ vom 16. Juli):
Stellen Sie sich vor, Sie hätten in dunklen pandemischen Zeiten ein paar Zusatzmillionen mit der segensreichen Digitalisierung der Gesellschaft verdient. Würden Sie da nicht auch darüber nachsinnen, wie sie der aus der Krise taumelnden Jugend eine „Digitalwerkstatt“ („Digitallabor“, der erste Arbeitstitel, klang zu steril) schenken könnten? Denn nichts brauchen sie jetzt mehr! Und sich selbst könnten Sie ein dauerhaftes Denkmal schaffen an Ravensburgs Prachtstraße gleich beim Spohnschen Konzerthaus.
Was macht's, dass zukünftig die Alten aus dem Gustav-Werner-Stift im Schatten eines Betonklotzes leben, dass die Schüler der Realschule in der Pause nicht mehr über den Coswiger Platz (korrekter: „Park“) toben können. In ihren Hinterzimmern bekommen die Stadträte bei „Digital...“ glänzende Augen. Je weniger Ahnung, je glänzender die Augen.
Und ans Gustav-Werner-Stift denkt man noch nicht. Der Gemeinderat ist begeistert, auch wenn da eine der letzten größeren Grünflächen im Stadtgebiet verschwände. Und die Kosten? Die kann man durch die Abschaffung der Baumschutzsatzung reinspielen. Die Bäume kommen ja eh weg. Klimakrise und Flutkatastrophen gibt es nur anderswo!
Klaus Schulz, Ravensburg
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen