Leserbrief Schwäbische Zeitung
Zu: „Nach Flutkatastrophe steht Landrat unter Verdacht“, 7. August:
Jetzt wird also ein Schuldiger gesucht. Der Landrat von Ahrweiler hat vielleicht zwei bis drei Stunden zu spät reagiert. Da drängt sich mir die Frage auf, wie wir damit umgehen werden, dass manche Verantwortliche jahrelang nicht reagiert haben.
Die Klimakatastrophe zeigt sich jetzt in ihrer beginnenden Gewalt. Immer öfters Waldbrände, Dachziegel fliegen uns um die Ohren, die Keller laufen voll. Dabei wissen wir es seit den 80er-Jahren, dass das kommen wird. Man kann die Warnungen nachschlagen. Genauso die Antworten, die in der Regel beschwichtigend oder verleugnend waren. Wir wissen, dass die Küstenstädte überschwemmt werden, dass Wälder abbrennen werden, dass Flussufergebiete gefährdet sind. Was sagen die Verantwortlichen, Gemeinderäte und Planer, die trotzdem massiv Baugebiete genehmigt und somit Böden weiter verdichtet und versiegelt haben? Die Förderung des Individualverkehrs ist ebenso eine der großen Sünden!
Wir brauchen dringend ein Moratorium: Wie wollen wir weitermachen? Es sollte langsam allen deutlich werden: Die Party ist vorbei! Jetzt wird die Rechnung geschrieben. Den saudummen Satz „mich hebts noch aus“ kann nur jemand sagen, dem seine Nachkommen egal sind. Die Bundestagswahl ist so wichtig wie wahrscheinlich keine bisher. Ohne Wende geht es diesmal wirklich nicht!
Ulrich Mayer, Tuttlingen
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