Schwäbische Zeitung von Philipp Richter
Es soll ein elf Hektar großes Kiesabbaugebiet in der Nähe des Vogter Teilorts Grund entstehen - im Verhältnis zu anderen Gruben relativ klein. Doch die Protestwelle ist mittlerweile so groß geworden, dass man glauben könnte, dass es hier um ein Projekt in der Größenordnung des Hambacher Forsts geht. Ein Teil des Gebiets im Wald ist besetzt, Kommunalpolitiker wehren sich gegen den Abbau, und das Kiesunternehmen hält am Projekt fest.
Aber, und das zeigte ein Zusammentreffen von Kiesunternehmen und Kiesgegnern in Grenis, es geht schon lange nicht mehr nur um ein Kiesabbaugebiet, sondern um deutlich mehr.....
Bei einer Veranstaltung beim Kieswerk von „Meichle und Mohr“ in Grenis, zu der der CDU-Landtagsabgeordnete Raimund Haser eingeladen hatte, wurde der Zielkonflikt sehr deutlich. Denn gerade die Gegner der neuen Kiesgrube machten klar, dass sie ohne Wenn und Aber gegen das neue Abbaugebiet sind, das Grenis mit Kies versorgen soll. „Der Fehler liegt im System, wenn wir nur auf Wachstum setzen“, sagte einer.
Begleitet wurde die Veranstaltung von Trompetengeräuschen und politischen Parolen, die Klimaaktivisten vor den Toren des Kieswerks in die Megafone brüllten. Auch Polizei war da. Der Ton vonseiten der Gegner war teilweise sehr rau.
„Wir sollten wieder miteinander und nicht übereinander reden. Ich reiche Ihnen die Hand“, sagte Oliver Mohr, Geschäftsführer von „Meichle und Mohr“, gleich zu Beginn der Veranstaltung, wurde aber recht schnell von Kritikern unterbrochen. Er versuchte, Ängste gegenüber dem Vorhaben auszuräumen. Der Export aus der Grube in Grenis betrage vier Prozent, das meiste davon seien Feinsande, für die es in Oberschwaben keinen Markt gebe. Auch für den Grundwasserschutz trage man Sorge...
„Wir sollten wieder miteinander und nicht übereinander reden. Ich reiche Ihnen die Hand“, sagte Oliver Mohr, Geschäftsführer von „Meichle und Mohr“, gleich zu Beginn der Veranstaltung, wurde aber recht schnell von Kritikern unterbrochen. Er versuchte, Ängste gegenüber dem Vorhaben auszuräumen. Der Export aus der Grube in Grenis betrage vier Prozent, das meiste davon seien Feinsande, für die es in Oberschwaben keinen Markt gebe. Auch für den Grundwasserschutz trage man Sorge...
Oliver Mohr griff auch das Thema Baustoff-Recycling auf, das sein Unternehmen in Grenis schon seit 2004 betreibe. Viele hätten unbegründet Angst vor Belastungen des Materials. Oft berücksichtigten Kommunen in ihren Ausschreibungen das Thema Recycling nicht. „Es scheitert an der Akzeptanz“, so Mohr.
Vertreter des Vereins Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald kritisierten vor allem die Zahlen des Regionalverbandes. Dieser geht von neun Millionen Tonnen Kiesabbau pro Jahr aus, doch eigentlich seien es zwölf. Außerdem wurde vermutet, dass aus der Region deutlich mehr exportiert werde als angegeben.
Auf dem Gelände des Kieswerks in Grenis steht auch die Asphaltmischanlage. Deren Fortbestand ist an die Genehmigung des Kiesabbaus in Grenis gekoppelt. Man werde „alles daran setzen, die Anlage weiterzubetreiben“, sagte Jürgen Freuding, zuständig für die Asphaltmischanlage.....
Thomas Beißwenger, der vom Industrieverband Steine und Erden angereist kam, hob das Thema Rekultivierung hervor. ..
Der Vogter Förster Hans Steinhauser von Forst BW bestätigte, dass Kiesgruben oder ehemalige Abbaustätten tatsächlich Pionierlebensräume für Pflanzen und Tiere sind. „Wir haben dort mancherorts sogar sechs Orchideenarten“, sagte Steinhauser. „Aber ich muss auch für den Wald sprechen. Ich finde es nicht gut, wenn man ein Biotop zerstört, um ein neues zu schaffen. Und natürlich findet man Kies nur im Staatsforst, wenn man nur im Staatsforst sucht und nicht beim Maisacker nebenan“, sagte Steinhauser.
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