Bericht in Science orf.at hier zum ganz lesen
Moore speichern mehr Kohlendioxid als alle Wälder auf der Erde. Werden sie trockengelegt, gelangen große Mengen an CO2 in die Atmosphäre. Lange Zeit schenkte man den Mooren kaum Aufmerksamkeit, nun will man sie klimafit machen. Einige Moore werden deshalb wieder vernässt.
Welche Rolle Moore für den Klimaschutz spielen, sei lange nicht bekannt
gewesen, sagt Hans Joosten, Professor für Moorkunde und Paläoökologie an
der Universität Greifswald.
„Eigentlich erst seit 2010 wissen wir, was der Umfang der Emissionen
aus entwässerten Mooren ist.“
Weltweit seien nur noch 85 Prozent aller
Moore intakt, erzählt der Moorkundler. Diese Moore würden jedes Jahr 100
Millionen Tonnen Kohlenstoff einlagern. Die entwässerten Moore hingegen
würden in Summe jedes Jahr 500 Millionen Tonnen emittieren. „Moore sind
langsame Festleger, sie sind sehr gute Festhalter. Aber wenn man sie
mobilisiert, durch Entwässerung, werden sie auch zur großen Schleuder.“
Eine Konsequenz aus dem Pariser Klimaabkommen müsste sein, alle Moore der Welt wieder zu vernässen, ist Hans Joosten überzeugt. Doch viele ehemalige Moorflächen werden heute von Äckern und Feldern überlagert. In Greifswald experimentiert man daher mit Paludikulturen, mit der landwirtschaftlichen Nutzung von nassen Moorböden.
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