Sonntag, 26. November 2023

Kein einziger Vogel geschreddert: Forscher beobachten Windturbinen

Offensichtlich besteht ein erfreulicher und  gravierender Unterschied zwischen den Windkraftanlagen an Land und auf See.

Focus hier  Samstag, 25.11.2023, 

Die Risiken der Windkraft für Seevögel stehen seit Langem in der Kritik. Eine neue Untersuchung des europäischen Energieunternehmens Vattenfall zeigt jedoch, dass diese Sorgen unbegründet sein könnten.

Für eine Studie des Energieriesen Vattenfall wurde das Verhalten von Seevögeln im Offshore-Windpark Aberdeen an der Ostküste Schottlands untersucht. Was die Beobachtungen über den Zeitraum von zwei Jahren ergaben, beschreibt die Website gcaptain.com . Die Forschung nutzte Radar und Kameras, um das Verhalten der Vögel zu beobachten.

Demnach wurde im Studienzeitraum kein einziger Zusammenstoß zwischen einem Vogel und einem Rotorblatt verzeichnet. Tatsächlich scheinen Seevögel Windturbinenrotorblätter offshore bewusst zu meiden. Die Forscher kombinierten Radar- mit Kameradaten, um die Arten von Seevögeln zu identifizieren und ein dreidimensionales Bild der Flugmuster der Vögel und deren Vermeidung von Rotorblättern zu erstellen.

Seevögel passen sich Windturbinen an

Die Studie befasste sich mit den Bewegungen von Heringsmöwen, Basstölpeln, Dreizehenmöwen und großen Mantelmöwen im Detail in den Monaten April bis Oktober, wenn die Vogelaktivität ihren Höhepunkt erreicht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bewegungsmuster der Vögel bei etwa 120 Metern an die Rotorblätter anpassen und immer präziser werden, je näher die Vögel den Rotoren kommen.

Es gab auch einige Unterschiede zwischen den untersuchten Seevögeln. Heringsmöwen zeigten horizontales Ausweichen bei 90 bis 110 Meter und Dreizehenmöwen bei 140 bis 160 Meter. Basstölpel und große Mantelmöwen zeigen hingegen vertikales Ausweichverhalten bei 40 bis 50 Metern Entfernung von den Spitzen der Rotorblätter.

Die Ergebnisse könnten den Weg für einfachere Genehmigungsverfahren für Offshore-Windenergie ebnen. Vattenfall hofft, dass die gesammelten Daten dazu beitragen können, die Fähigkeit zur genauen Vorhersage von Kollisionsrisiken zu verbessern und realistischere Zahlen für Schätzungen der kumulativen Auswirkungen von Windparks in der Nordsee abzuleiten.

Vattenfall räumt zwar ein, dass die Studie nur vier Vogelarten an einem einzigen Offshore-Windunternehmen betrachtet hat, doch könne das verwendete Modell auf weitere Arten von Seevögeln oder auf Onshore-Windkraftanlagen angewendet werden.

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