Donnerstag, 18. Februar 2021

Leserbrief "Leben wir in Bolzonaros Amazonien ?"

Das könnte man meinen, wenn man den Planentwurf des neuen Regionalplans und die Diskussion von Bürgermeistern in den letzten Tagen dazu verfolgt

Besonders neu ist die Haltung von Bürgermeistern nicht, wenn es darum geht neue Gewerbe- oder Siedlungsflächen auszuweisen. Schon lange werden hier alle nur denkbaren Verwaltungstricks und Möglichkeiten voll ausgeschöpft.

Ob §13b des Baugesetzbuches, schnell und ohne Umweltprüfungen, oder mittels Zielabweichungsverfahrens, alles was machbar ist wird genutzt.

Beschränkungen selbst auf Kompromisse, die den Ansinnen der Bürgermeistern nachgeben, werden nicht akzeptiert, wie jüngst in Wangen.

Oder auch die letzte Aussage aus den Rathäusern von Achberg …

Genauso wie beim Kiesabbau im Altdorferwald, wo das Landschaftsschutzgebiet verkleinert werden soll oder bei IKOWA, wo vom Landesentwicklungsplan abgewichen werden soll.

Flächenverbrauch und Eingriffe ( §13b wurde im Kreis Ravensburg fast von jeder Gemeinde, oft mehrmals angewendet ) in die Natur ohne Skrupel und Rücksicht.

Wo bitte unterscheidet sich hier der politische Wille und Ansatz von dem des so viel gescholtenen brasilianischen Präsidenten Bolzonaro mit seiner Vernichtungspolitik am Amazonasurwald ?

Daneben, die Situation um den dauerdefizitären Flugplatz Friedrichshafen. Millionen unserer Steuergelder werden hier verbraten, damit einige Geschäftsreisende nicht ca. 1 Stunde länger! statt nach Friedrichshafen, dann nach Memmingen fahren. Die Fluggastprognosen für 2022/23 miserabel, ab 2024 sind keine Subventionierungen aufgrund EU-Recht mehr möglich. Die Insolvenz winkt ! ( Quellen: SZ-Artikel ) Was könnte dieses Geld wo anders bewirken! Eine Insolvenz, die akut ist, würde CO2 einsparen, dem Klima nützen. Ungeahnte Flächenpotentiale des Flugplatzes würden im Bodenseegebiet frei! Kein Bedarf neuer (Gewerbe-) Flächen auf heute grünen Wiesen mehr. Fazit: Millionen Steuergelder gespart, Fläche gespart, Umwelt geschützt.

Aber soweit scheint man vor lauter Verblendung und kommunalem Egoismus weder beim Regionalverband noch in den Kommunen zu denken. Es lebe der Wachstumswahn-bis zum Absturz.


Walter Hudler





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