Für uns als Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V. ist der bisherige Entwurf des
Regionalplans ein Armutszeugnis im Sinne einer Annäherung an einen ausgeglichenen CO2
Haushalt. Wir stehen für lokal, saisonal und umweltverträglich erzeugtes Gemüse in
biodynamischer Qualität. Wichtige Bestandteile unseres Konzepts sind Müllvermeidung,
sowie Erhalt und Steigerung der Bodenqualität.
Fruchtbarer Boden ist eine der wertvollsten Ressourcen die uns zur Verfügung stehen.
Wir dürfen nicht leichtfertig damit umgehen, denn Humusaufbau – die Fruchtbarmachung – des
Bodens ist ein langsamer Prozess. Erschreckende 60 Hektar werden allein in Deutschland,
tagtäglich, zugunsten von Bauprojekten zur Zerstörung freigegeben. Böden und speziell
Ackerflächen können eine CO2 Senke sein. Bei entsprechender Bewirtschaftung speichern sie
enorme Mengen CO2. Humusreiche, fruchtbare Böden benötigen zudem kaum zusätzliche
Nährstoffe und erst recht keine – ebenfalls endlichen – synthetischen Dünger!
Durch die Umwandlung von Boden in Siedlungsfläche werden zusätzliche Treibhausgase
freigesetzt, wo es doch endlich an der Zeit ist einen Umschwung einzuleiten. Das Ziel der
Bundesregierung ist eine Absenkung des Flächenverbrauchs bis 2030 auf 30 Hektar täglich,
also eine Halbierung zum Status quo.
Wir fordern: vorhandene Flächen zu nutzen, Neuerschließung vor allem in ökologisch
sensiblen Gebieten konsequent zu unterlassen und von nun an generationenübergreifend zu
planen. Konkret bedeutet das, jetzt die Weichen zu stellen hin zu einer netto Null im
Flächenverbrauch.
Nichts wäre schlimmer, als mit all dem Wissen der letzten 50 Jahre einfach den Weg der
Vergangenheit fortzuführen. Liebe Politiker, bitte setzt mit diesem Regionalplan ein aktives
Zeichen für mehr Klimaschutz. Es ist höchste Zeit, den Regionalplan neu zu schreiben und an
die Bedürfnisse einer klimaneutralen Zukunft anzupassen.
Der Vorstand
Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V.
Ravensburg, den 12.02.2021
Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V.
Ravensburg, den 12.02.2021
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