Samstag, 10. Februar 2024

Deutschland Migration: Experte erklärt, wie Grüne und AfD einen Kompromiss finden könnten

Eine erstaunliche Aussage. Integrationskurse kann niemand schlecht finden -  warum nicht da vorwärts gehen?

 Focus hier 6.2.24

Soziologe erklärt Strategie:
Mit dieser Migrationspolitik wären selbst Grünen- und AfD-Wähler zufrieden

Welche Zuwanderungspolitik wünschen sich die Deutschen? Damit befasste sich der Migrationsexperte Helbing und fand dabei überraschend heraus, dass es zwischen dem rechten und dem linken politischen Spektrum durchaus eine Kompromissbereitschaft gibt.

Die Migrationspolitik ist eines der großen Themen in Deutschland. Marc Helbling, Soziologe mit Schwerpunkt Migration und Integration an der Universität Mannheim, befasste sich mit dieser Problematik und gewann dabei durchaus überraschende Erkenntnisse. Eine nicht ganz neue Feststellung ist, dass die Zuwanderungspolitik zu einer Spaltung in der Gesellschaft führt.

Migrationsexperte Helbling: „Beide Lager würden Kompromisse eingehen“

„Wenn Sie die Menschen fragen, ob sie für eine restriktive oder eine liberale Migrationspolitik sind, sehen Sie eine Spaltung“, erklärt Helbling im Interview mit der „Welt“ und fügt hinzu: „Unsere Forschung zeigt aber, dass beide Lager Kompromisse eingehen würden.“

Die Forscher untersuchten, welche Aspekte in der Migrationspolitik sowohl dem linken als auch dem rechten Lager wichtig seien und auf welchen Kompromiss sich beide Seiten einigen könnten. Während Menschen aus dem linken Spektrum eher auf mehr Rechte für Migranten pochen, geht es den Menschen aus dem rechten Spektrum um mehr Kontrolle. „Eine Politik, die Migration stärker kontrolliert, die aber gleichzeitig Migranten rechtlich besserstellt, ist ein Kompromiss, den Teile beider Lager eingehen würden“, schlussfolgert Helbling aus seiner Untersuchung.

Kompromiss in Migrationspolitik würde „in jedem Lager auf 40 Prozent höhere Zustimmung stoßen“

Unter Kontrollen seien damit beispielsweise Grenzkontrollen gemeint und bei den Rechten gehe es um einen einfacheren Zugang zum Arbeitsmarkt, so der Soziologe weiter. Ein solcher Kompromiss in der Zuwanderungspolitik würde „in jedem Lager auf bis zu 40 Prozent höhere Zustimmung stoßen“, erklärt Helbling im „Welt“-Interview.

Als konkretes Beispiel für einen Kompromiss nennt Helbling Integrationskurse. „Die Allermeisten wünschen sich, dass Einbürgerungsbewerber einen Integrationskurs erfolgreich besucht haben - Grünen-Anhänger etwas weniger als AfD-Anhänger, aber die grundsätzliche Einstellung ist dieselbe.“ Menschen seien laut Helbling nicht nur für oder gegen mehr Migration. „Sie sind offen für Kompromisse.“

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