hier DER SPIEGEL 31.1.24
Die Solarenergie ist offenbar für viele Investoren attraktiv: Bei der jüngsten Ausschreibungsrunde gingen laut Bundesnetzagentur so viele Gebote ein wie nie zuvor. Das hat auch Auswirkungen auf die Einspeisevergütungen.
Die Solarbranche hat weiterhin großes Interesse daran, Photovoltaik-Anlagen in Deutschland zu betreiben. Bei der jüngsten Freiflächen-Ausschreibung der Bundesnetzagentur für eine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde die ausgeschriebene Menge fast dreieinhalbmal überzeichnet. »Noch nie gab es bei einer Ausschreibung von Freiflächenanlagen eine derart große Beteiligung«, sagte Behördenpräsident Klaus Müller am Mittwoch (hier geht es zur Mitteilung des Bundesnetzagentur). Die zum 1. Dezember ausgeschriebene Menge lag bei 1,61 Gigawatt. Eingereicht worden seien jedoch Gebote mit einer Leistung von 5,48 Gigawatt.
Der große Andrang und der daraus folgende Wettbewerb führte zu niedrigen Zuschlagswerten: Die Zuschläge gingen an Betreiber, die als sogenannte Einspeisevergütung Beträge zwischen 4,44 Cent und 5,47 Cent je Kilowattstunde Strom haben wollen. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag bei dieser Ausschreibung bei 5,17 Cent je Kilowattstunde. Das waren 1,3 Cent weniger, als in der vorherigen Ausschreibungsrunde. Insgesamt kamen 124 Gebote zum Zuge.
Projekt zur Wiedervernässung von Mooren
Die meisten Zuschläge entfielen auf Standorte in Bayern (604 Megawatt), gefolgt von Standorten in Brandenburg (197 MW) und Sachsen-Anhalt (167 MW). Die meisten Projekte sollen auf Randstreifen an Autobahnen oder Schienenwegen gebaut werden (828 MW).
Auf Acker- oder Grünlandflächen sollen Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 530 MW entstehen. Zuschläge gab es auch für Solaranlagen auf Flächen, die weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden sollen, sogenannte Agri-PV. Zwei Zuschläge gingen an Projekte, bei denen im Zuge der Errichtung der Solaranlagen entwässerte Moorböden wieder vernässt werden sollen.
Das größte zum Zuge gekommene Einzelprojekt hatte eine Gebotsmenge von 74 Megawatt. Daneben gab es 19 weitere Großprojekte über 20 Megawatt.
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