Donnerstag, 29. Februar 2024

Klimaklartext aus unserem Nachbarland Österreich

DER STANDARD  hier  noch ein Klimaklartext

es lohnt sich auf jeden Fall, den Original-Klimaklartext zu lesen, im Anhang sind immer noch zusätzliche interessante Artikel zu finden

Es gibt so Tage, an denen man sich nach einem Blick in die Zeitung fragt: Ist das eine Headline von vor 30 Jahren, oder stammt sie tatsächlich aus dem Jahr 2024? Diese Woche war das wieder der Fall. Mein Kollege Nicolas Dworak berichtete über eine europaweite Umfrage zum Thema Autos. Laut dieser halten 60 Prozent der Befragten Verbrenner für die nachhaltigste Antriebsart über den gesamten Lebenszyklus.  

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Das stimmt so nicht, wie auch der Faktencheck in dem Artikel zeigt: Die saubersten Fahrzeuge sind elektrisch unterwegs, wie die „Well-to-wheel-Bilanz“ zeigt. In dieser werden neben Emissionen auch Schadstoffe mitberechnet, die bei der Stromproduktion entstehen. Und auch bei der Lebenszeitanalyse zeigt sich: Das E-Auto gleicht die energieaufwendige Batteriezellenproduktion schnell wieder aus.  

Nachhaltiger wäre es natürlich, ganz auf das Auto verzichten – für viele Menschen in den USA ist das keine Option. Nicht nur deshalb, weil der öffentliche Verkehr in weiten Teilen der Vereinigten Staaten schlecht ausgebaut ist, auch weil das eigene Auto für viele ein Symbol der Freiheit darstellt. Zudem ist die Klimaskepsis in den USA groß – nicht nur innerhalb der Bevölkerung, sondern auch in der Politik. Umso schwieriger könnte es für Joe Biden werden, im heurigen US-Wahlkampf gegen Klimawandelleugner Donald Trump zu punkten. Welche Rolle der Klimaschutz in der Präsidentschaftswahl spielt, erklärt Sonja Thielges in unserem dritten Podcast-Teil zum Superwahljahr. 

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Die aktuelle Episode möchte ich Ihnen besonders ans Herzen legen: Thielges erklärt auf den Punkt, wo die USA im Klimaschutz steht und wer blockiert. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Großteil an Mitteln für den Klimaschutz in republikanische Staaten fließt? Oder dass mehrere US-Bundesstaaten über ein eigenes Emissionshandelssystem verfügen? 

Um Klimaskeptikerinnen und -skeptiker zu finden, muss man allerdings nicht zwingend über den Atlantik reisen. Auch in Europa sind sie im Vormarsch. In der EU wächst der Widerstand gegen grüne Reformen, wie mein Kollege Jakob Pallinger berichtet. „Greenlash“ nennt sich das Phänomen: also ein Rückschlag gegen nachhaltige Politik. Dazu zählen etwa die Proteste deutscher Bäuerinnen und Bauern, die gegen einen Wegfall der Subventionen für Agrardiesel protestieren. Oder die breite Front, die es in Deutschland, aber auch Österreich gegen ein Verbot fossiler Heizungen gibt – und die mitunter zu sehr verwässerten Maßnahmenpaketen geführt hat. 

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Was also tun, damit die Skepsis nicht überhandnimmt? Es brauche richtige Kommunikation, sagt Nathalie Tocci, Direktorin des Istituto Affari Internazionali, im Gespräch mit Kollegen Pallinger. Wichtig sei, klarzustellen, dass es nicht nur Klimaschutzmaßnahmen sind, die Kosten verursachen, sondern vielmehr der Klimawandel selbst und das Fehlen solcher Maßnahmen. 

Viel Freude beim Lesen wünscht 

Nora Laufer

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