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Einheitliche Förderung in Singapur – lokaler Erfolg in Hamburg. Reicht das für Deutschland ❓
Singapur setzt seit 2009 auf ein einheitliches Förderprogramm für Dach- und Fassadenbegrünung.
Das Skyrise Greenery Incentive Scheme (SGIS) fördert 50 % der Investitionskosten – mit klaren Regeln und Fördersätzen für das gesamte Land.
Das Ziel von 200 Hektar begrünten Flächen bis 2030 wurde bereits 2015 erreicht.
Die Wirkung ist wissenschaftlich belegt:
✅ Begrünte Fassaden reduzieren die Oberflächentemperatur um bis zu 11,5 °C.
✅ Dachgärten senken den Kühlenergiebedarf um 1–15 %.
✅ Luftqualität und Biodiversität verbessern sich messbar.
🇩🇪 Und Deutschland?
Ein vergleichbares bundesweites Programm gibt es nicht – aber einzelne Städte gehen voran. Hamburg ist hier Vorreiter:
👍 Teil des städtischen Hitzeschutzkonzepts seit 2014
👍 Bis zu 50 % Zuschuss, max. 100.000 € pro Gebäude
👍 Über 230.000 m² Dachflächen bereits begrünt
👍 Nachweisbare Wirkung: Abkühlung, Regenwasserrückhalt, Biodiversität steigt
Weitere Städte wie München, Stuttgart, Köln ziehen nach.
Doch die Förderlandschaft ist zersplittert: Unterschiedliche Regeln, Fördersätze und Antragsverfahren – und viele Eigentümer oder Planer wissen nicht einmal, dass es diese Möglichkeiten gibt.
Quellen:
- NParks Singapore – Skyrise Greenery Incentive Scheme: nparks.gov.sg
- Wong et al. (2010): Thermal evaluation of vertical greenery systems for building walls, Building and Environment
- Wong et al. (2003): Effects of rooftop gardens on the energy consumption of buildings, Energy and Buildings
- IFB Hamburg – Gründachförderung: ifbhh.de
Woran hakt es in deutschen Städten und ihren Hitzeschutzplänen? 🤔
Stuttgart liegt – wie Medellín – in einem Talkessel. Beide Städte kämpfen mit ähnlichen Voraussetzungen: Hitze staut sich, die Luftqualität leidet.
Doch die Reaktionen? Unterschiedlich.
Medellín zeigt, wie strategisch gedachte Stadtkühlung aussehen kann:
🌳 880.000 neue Bäume
🌱 30 grüne Korridore
🌡️ 2 °C weniger Stadt-Hitze
📊 Konkrete, sozial integrierte und messbare Ziele
Und Stuttgart?
Die Stadt hat 2025 einen Hitzeaktionsplan mit über 100 Seiten vorgelegt – mit vielen richtigen Ansätzen:
✔️ Trinkbrunnen, mobile Hitzeschutzberatung
✔️ Rückzugsräume & Hitzetelefon
✔️ Gebäudebegrünung & Entsiegelung (vor allem im Neubau)
✔️ Konzept „KLIMAKS“ – langfristig angelegt, in Maßnahmenclustern gedacht
Aber:
❗ Keine klaren Flächenziele
❗ Kaum messbare Meilensteine
❗ Umsetzung unkonkret
❗ Verbindlichkeit fehlt
➡️ Was wird wirklich kommen?
Welche Flächen werden wann entsiegelt? Wie viele Dächer oder Fassaden werden wirklich begrünt?
Diese Unsicherheit birgt ein Risiko: Dass am Ende nur Symbolik bleibt – statt echter Strukturveränderung. Und das ist keine neue Erkenntnis. Der strategische Rahmen steht – seit Jahren. Nur: Es fehlt die Skalierung.
Wo sind die grünen Korridore? Wo bleibt der systematische Umbau statt punktueller Aktionen?
Aktionen wie Hashtag#Abpflastern oder Baumpartnerschaften zeigen: Der Bürgerwille ist da.
Aber reicht das – ohne strukturelle Rückendeckung durch Städte und Kommunen?
Immerhin: Es wird sich intensiv mit Hitzeschutz auseinandergesetzt – egal, welche deutsche Stadt man betrachtet.
Doch ist Medellín wirklich „nicht übertragbar“ – oder einfach unbequem?
Hashtag#Klimaanpassung Hashtag#entsiegelung Hashtag#GreenInfrastructure Hashtag#innovation Hashtag#Stadtplanung Hashtag#Architektur
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