Dienstag, 19. August 2025

Wo ein Plan ist, wächst auch die Begrünung

 

Taylan Kaydul  hier auf  LinkedIn

Einheitliche Förderung in Singapur – lokaler Erfolg in Hamburg. Reicht das für Deutschland ❓ 

Singapur setzt seit 2009 auf ein einheitliches Förderprogramm für Dach- und Fassadenbegrünung.

Das Skyrise Greenery Incentive Scheme (SGIS) fördert 50 % der Investitionskosten – mit klaren Regeln und Fördersätzen für das gesamte Land.

Das Ziel von 200 Hektar begrünten Flächen bis 2030 wurde bereits 2015 erreicht.

Die Wirkung ist wissenschaftlich belegt:

✅ Begrünte Fassaden reduzieren die Oberflächentemperatur um bis zu 11,5 °C.

✅ Dachgärten senken den Kühlenergiebedarf um 1–15 %.

✅ Luftqualität und Biodiversität verbessern sich messbar.


🇩🇪 Und Deutschland?

Ein vergleichbares bundesweites Programm gibt es nicht – aber einzelne Städte gehen voran. Hamburg ist hier Vorreiter:

👍 Teil des städtischen Hitzeschutzkonzepts seit 2014

👍 Bis zu 50 % Zuschuss, max. 100.000 € pro Gebäude

👍 Über 230.000 m² Dachflächen bereits begrünt

👍 Nachweisbare Wirkung: Abkühlung, Regenwasserrückhalt, Biodiversität steigt


Weitere Städte wie München, Stuttgart, Köln ziehen nach.

Doch die Förderlandschaft ist zersplittert: Unterschiedliche Regeln, Fördersätze und Antragsverfahren – und viele Eigentümer oder Planer wissen nicht einmal, dass es diese Möglichkeiten gibt.


Quellen:

- NParks Singapore – Skyrise Greenery Incentive Scheme: nparks.gov.sg

- Wong et al. (2010): Thermal evaluation of vertical greenery systems for building walls, Building and Environment

- Wong et al. (2003): Effects of rooftop gardens on the energy consumption of buildings, Energy and Buildings

- IFB Hamburg – Gründachförderung: ifbhh.de


Taylan Kaydul  hier auf LinkedIn

Woran hakt es in deutschen Städten und ihren Hitzeschutzplänen? 🤔

Stuttgart liegt – wie Medellín – in einem Talkessel. Beide Städte kämpfen mit ähnlichen Voraussetzungen: Hitze staut sich, die Luftqualität leidet.

Doch die Reaktionen? Unterschiedlich.

Medellín zeigt, wie strategisch gedachte Stadtkühlung aussehen kann:


🌳 880.000 neue Bäume

🌱 30 grüne Korridore

🌡️ 2 °C weniger Stadt-Hitze

📊 Konkrete, sozial integrierte und messbare Ziele


Und Stuttgart?

Die Stadt hat 2025 einen Hitzeaktionsplan mit über 100 Seiten vorgelegt – mit vielen richtigen Ansätzen:

✔️ Trinkbrunnen, mobile Hitzeschutzberatung

✔️ Rückzugsräume & Hitzetelefon

✔️ Gebäudebegrünung & Entsiegelung (vor allem im Neubau)

✔️ Konzept „KLIMAKS“ – langfristig angelegt, in Maßnahmenclustern gedacht


Aber:

❗ Keine klaren Flächenziele

❗ Kaum messbare Meilensteine

❗ Umsetzung unkonkret

❗ Verbindlichkeit fehlt


➡️ Was wird wirklich kommen?

Welche Flächen werden wann entsiegelt? Wie viele Dächer oder Fassaden werden wirklich begrünt?

Diese Unsicherheit birgt ein Risiko: Dass am Ende nur Symbolik bleibt – statt echter Strukturveränderung. Und das ist keine neue Erkenntnis. Der strategische Rahmen steht – seit Jahren. Nur: Es fehlt die Skalierung.

Wo sind die grünen Korridore?  Wo bleibt der systematische Umbau statt punktueller Aktionen?


Aktionen wie Hashtag#Abpflastern oder Baumpartnerschaften zeigen: Der Bürgerwille ist da.

Aber reicht das – ohne strukturelle Rückendeckung durch Städte und Kommunen?

Immerhin: Es wird sich intensiv mit Hitzeschutz auseinandergesetzt – egal, welche deutsche Stadt man betrachtet.

Doch ist Medellín wirklich „nicht übertragbar“ – oder einfach unbequem?


 Hashtag#Klimaanpassung Hashtag#entsiegelung Hashtag#GreenInfrastructure Hashtag#innovation Hashtag#Stadtplanung Hashtag#Architektur

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