Sonntag, 17. August 2025

Die reichen Länder kaufen E-Autos und verkaufen ihre alten Verbrenner dann nach Afrika?

 

Jan Hegenberg  hier LinkedIn

Ein Blick auf die Empirie zeichnet für die Zukunft ein anderes Bild (aus einem Bloomberg-Kommentar): Viele Schwellenländer kaufen anteilig viel mehr E-Autos als wir.

Der Wohlstand eines Landes korreliert immer weniger mit der Importquote von E-Autos (wobei hier reine EVs und Plugins oft zusammengezählt werden), und das besonders stark in Ländern ohne eigene Autoindustrie wie hier in der Liste.

Die Unterteilung in "High Income" und "other" ist etwas ungenau, Nepal, Sri Lanka, Dschibuti und Äthiopien liegen auf Stufe 2 von 4 in der Weltbank-Wohlstands-Skala. Dort herrscht also keine extreme Armut mehr, aber aus westeuropäischer Sicht leben viele Menschen dort weit unter 4-Sterne-Hotel-Niveau.

Dennoch ist der elektrische Anteil dort klar höher als bei uns oder in den USA. Das spielt in Umsatzzahlen natürlich noch keine große Rolle, weil in Dschibuti generell viel weniger Autos p.P. unterwegs sind als hier, aber es zeigt einen Trend.

Ich würde dem Bloomberg-Kommentator grundsätzlich genug Verantwortung unterstellen, hier kein Cherrypicking betrieben zu haben, aber mit einer parteiischen Auswahl von Ländern kann man natürlich ein Narrativ bedienen.

Er kommt zum Schluss, dass beständiger Ölverbrauch in Zukunft nicht von den Schwellenländern zu erwarten ist, sondern von reichen, trägen Ländern:

"The stronger argument for the resilience of road fuel at this point isn’t that emerging markets are going to start using more of it. It’s clear this battle is already being lost. Instead, it’s that rich countries have raised tariff barriers, bungled charger rollouts, and loosened fuel-economy rules to the point where they’ve sabotaged their own transition plans."

Für ein Land, das Verbrenner-Autos zu exportieren gedenkt keine gute Nachricht (Link).

Das liegt mitunter auch daran, dass der Import fossiler Brennstoffe sehr teuer für diese Länder geworden ist.

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