Montag, 25. August 2025

Update: Die e-LKW`s kommen - kein Probleme mit der Ladeinfrastruktur bis in die Türkei hinein

 "Der" Elektrotrucker hat`s vorgemacht und bewiesen, dass  e-LKW`s problemlos bis in die Türkei hinein genutzt werden können, weil die notwendige Infrastruktur vorhanden ist.


Tobias Wagner hier auf LinkedIn  8`25

Kann man mit einem batterie-elektrischen LKW 3.700km in die Türkei fahren? Keine Ahnung, deshalb habe ich es ausprobiert.

Mein aktueller Elektrotruck ist der Mercedes eActros 600 mit 621 kWh LFP Akku von der Nanno Janssen GmbH. Das passt sehr gut, denn ich fahre eine Tour vom Mercedes-Benz Trucks Werk in Wörth am Rhein nach Aksaray in die Türkei. Gewicht: 39 Tonnen.

🇩🇪 Deutschland: Absolut kein Problem.

🇦🇹 Österreich: Kein Problem. Viele Optionen mit Ionity und SMATRICS. Tolle LKW-Ladeparks entlang der Autobahn von der ASFINAG.

🇭🇺 Ungarn: Kein Problem. Kleines Land, auch hier kommt man gut und kostengünstig mit Ionity durch ohne abzusatteln.

🇷🇴 Rumänien: Kein Problem. OMV Petrom hat fast an jeder Tankstelle Alpitronic Charger aufgestellt. Mitten in der Walachei (dort war ich tatsächlich) steht einfach mal ein Truck Ladepark mit 9 Ladebuchten je Seite. Beeindruckend.

🇧🇬 Bulgarien: Kein Problem. Fines betreibt dort Ladepunkte von Sungrow, Autel und Alpitronic mit Ladeleistungen von bis zu 480 kW. Nicht an jeder Straßenecke, aber ausreichend, um gut durch das Land zu reisen. Absatteln nicht notwendig.

🇹🇷 Türkei: Absolut kein Problem: Jeder Rasthof hat eine 1000V Schnellladestation. Absolutes Highlight: In Bolu bei einem Einkaufszentrum stehen über 100 HPC Ladestationen, teilweise mit 400 kW Ladeleistung.

In Aksaray konnte ich im Werk dann wieder auf 100% aufladen und einen Tag später ging es mit der Rückladung zurück nach Deutschland.

Mein Fazit: Eine solche Tour ist eine Challenge. Aber nicht für den E-LKW, sondern für den Fahrer. Kein flächendeckendes Autobahnnetz in Rumänien, wilde Landstraßen in Bulgarien, Temperaturabhängige Fahrverbote in Bulgarien, lange Wartezeiten an der Friedensbrücke über die Donau zwischen Rumänien und Bulgarien wegen einer Baustelle, lange Wartezeiten an der EU-Außengrenze. Der E-LKW oder die Ladeinfrastruktur war dabei wirklich mein kleinstes Problem.

Mir hat die Tour unglaublich viel Spaß gemacht und der eActros hat die Außentemperaturen von >40°C gut weggesteckt. Von der Türkei bin ich nun auf dem Weg nach Lissabon, Portugal. Für mich ganz normaler Elektrotrucker-Alltag im Jahr 2025.

Alle Details zur Tour findet ihr auf meinem Youtube Kanal: https://lnkd.in/dGXFamSj 


#evcharging #learningbydoing #electrictrucking




01.08.2025  hier

MAN Truck & Bus meldet 238% Wachstum bei Elektrofahrzeugen – E-Mobilität treibt Halbjahreszahlen trotz Umsatzrückgang

MAN Truck & Bus SE hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025 vorgelegt. Das Unternehmen treibt seine Transformation hin zu nachhaltiger Mobilität entschlossen voran. Das robuste Halbjahresergebnis wird insbesondere durch einen starken Anstieg beim Absatz von Elektrofahrzeugen getragen.

Trotz eines leichten Umsatzrückgangs geht MAN gestärkt in die zweite Jahreshälfte. Vor allem das dynamische zweite Quartal und die deutlich steigende Nachfrage nach elektrifizierten Nutzfahrzeugen stimmen das Unternehmen zuversichtlich.

Elektrofahrzeuge als Wachstumstreiber – starkes zweites Quartal

Der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 belief sich auf rund 6,7 Mrd. Euro – ein Rückgang um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 426 Mio. Euro, mit einer bereinigten operativen Rendite von 6,4 Prozent im Halbjahr und 7,9 Prozent im zweiten Quartal 2025.

Mit insgesamt 47.030 ausgelieferten Einheiten lag der Absatz um 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im zweiten Quartal stiegen die Auslieferungen jedoch deutlich auf rund 26.420 Fahrzeuge – ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2025.

Besonders stark entwickelte sich der Bereich Elektromobilität: Im ersten Halbjahr wurden rund 800 E-Fahrzeuge ausgeliefert - ein Zuwachs von 238 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. MAN bleibt Marktführer bei elektrischen Stadtbussen in Europa und verzeichnet auch bei schweren E-Lkw ein überdurchschnittliches Wachstum. Die Serienproduktion des MAN eTrucks wurde im Juni 2025 gestartet, und die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen wächst kontinuierlich.

Ausblick und strategische Ausrichtung

MAN CEO Alexander Vlaskamp unterstrich die verbesserte Marktresilienz des Unternehmens, trotz anhaltend niedriger Volumina in einzelnen Märkten, insbesondere in Deutschland. Finanzvorständin Inka Koljonen kündigte an, die Kostenstruktur und den Cashflow weiter zu optimieren, um die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu erhöhen. MAN bleibt vorsichtig optimistisch, dass sich der positive Trend in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.

MAN blickt vorsichtig optimistisch auf das zweite Halbjahr 2025, getragen von positiven Impulsen bei Auftragseingängen und E-Fahrzeugen. Das Unternehmen positioniert sich klar als Treiber der Transformation im Nutzfahrzeugsektor und als starker Akteur in einer zunehmend elektrifizierten Mobilitätswelt.

Quelle: IWR Online


Christian Endt  hier  24.8.25 auf  LinkedIn

Beim klimaneutralen Umbau der Wirtschaft galt der Schwerlastverkehr lange als besonders knifflig. Was waren da alles für Konzepte im Umlauf: Wasserstoff-Lkw, synthetische Kraftstoffe, Oberleitungen an den Autobahnen. Und natürlich immer wieder die Forderung nach mehr Gütertransport auf der Schiene.

Als ich letzten Herbst mit Simon Gabriel Müller und Jahel Mielke über deren Update des Masterplans zur Klimaneutralität von Agora Energiewende sprach, war das für mich die größte Überraschung: Braucht es alles nicht mehr, sagten sie mir, auch Lkws könnten bald problemlos mit Batterien durch die Gegend rollen.

Nun liefert mein Kollege Anton Preuß den Praxischeck. Der Trucker Tobias Wagner erzählt ihm im Interview von seiner Reise mit dem E-Lkw quer durch Europa, von der Türkei bis Portugal:

"Mit dem E-Lkw bin ich genauso schnell am Ziel. Dazu kommen niedrigere Betriebskosten.
Mein eActros ist viel effizienter, ich verbrauche nur 80 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Das ist viermal so viel wie ein E-Auto, aber der Lkw ist zwanzigmal so schwer. Und bei voller Ladung komme ich 550 Kilometer weit, bei leichter Ladung sogar 700 Kilometer. Es gibt also keinen Grund mehr, einen Diesel-Lkw zu fahren."

Meine Analyse von damals und das Interview von heute sind in DIE ZEIT erschienen.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2025-08/elektrotrucker-lkw-spedition-logistik-emissionen?freebie=0fc48909

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2024-10/klimaneutralitaet-klimaschutz-co2-emissionen-studie?freebie=7a24b0ee


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