Die letzte Runde der UN-Plastikverhandlungen endete ohne Plastikabkommen – zu stark waren die wirtschaftlichen Interessen der Öl- und Gasindustrie. Doch wir waren vor Ort, um alles zu tun, was nötig ist, um die Plastikflut zu stoppen – mit Verhandlungen, mit Protest, mit Ihrer Unterstützung.
Zehn Tage lang habe ich in Genf miterlebt, wie hart um ein Abkommen gegen die Plastikflut gerungen wurde – und wie die fossile Industrie es blockiert hat. Über 180 Staaten saßen am Tisch, doch am Ende gab es keine Einigung. Ein schwaches Abkommen wäre schlimmer als gar keines – aber die Blockade der öl- und gasproduzierenden Länder wie Saudi-Arabien, Russland, Iran aber auch der USA kostet wertvolle Zeit.
Wir von Greenpeace haben alles gegeben: Wir haben mit Delegierten gesprochen, unsere Forderung nach einer Reduktion der Plastikproduktion um mindestens 75 Prozent bis 2040 bekräftigt – und mit Aktivist:innen vor dem UN-Gebäude protestiert. 1.000 Liter schwarze, umweltverträgliche Farbe erinnerten daran, wie viel Öl in Plastik steckt. Von der fossilen Lobby ist kein Schutz für Mensch und Natur zu erwarten.
Deshalb müssen wir jetzt dranbleiben. Denn nur ein starkes, rechtsverbindliches Abkommen kann verhindern, dass sich die Plastikproduktion in den nächsten 20 Jahren verdoppelt. Mit Ihrer Stimme machen wir den Unterschied – im Verhandlungssaal und auf der Straße.
Am 31. Juli 2025 habe ich den ersten Teil der Petition im Bundesumweltministerium persönlich an Staatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) übergeben. Gemeinsam mit inzwischen über 90.000 Unterzeichner:innen fordern wir ein starkes UN Plastikabkommen mit klaren Reduktionszielen. Der Druck steigt – und wir machen weiter, bis die Verhandlungen ein starkes Ergebnis liefern. Deshalb können Sie auch gerne weiterhin die Petition unterschreiben, falls Sie es noch nicht getan haben.
Unterschreiben Sie für ein starkes Plastikabkommen
UN-Plastikkonferenz: Scheitern ist keine Option
Vom 5. bis 14. August 2025 fand in Genf die sechste und eigentlich letzte Verhandlungsrunde statt – doch die Kluft zwischen den Staaten war zu groß. Hauptgrund: Der massive Einfluss der Öl- und Gasindustrie, die von immer mehr Plastik profitiert.
Das fordern wir:
• Produktion von Plastik bis 2040 um mind. 75 Prozent reduzieren
• Stopp von unnötigem Einwegplastik
• Verbot gefährlicher Chemikalien
Das droht ohne Abkommen:
• Verdoppelung der Plastikproduktion in den nächsten 20 Jahren
• Steigende Gesundheitsrisiken durch Zunahme von Plastikchemikalien und Mikroplastik (in allen Ökosystemen)
• Verstärkung der Klimakrise durch steigende CO2-Emissionen
Allein in Deutschland werden jährlich für Plastik fast neun Millionen Tonnen Öl und Gas verbraucht. Sechs Konzerne, darunter Konzerne wie BASF, ExxonMobil und Shell produzierten seit Beginn der UN-Verhandlungen vor zweieinhalb Jahren 75 Millionen Tonnen Plastik – das sind 6,3 Millionen Müllwagen voll.
Ein schwaches Abkommen darf uns nicht als Erfolg verkauft werden. Wir brauchen echten Fortschritt – und dafür werden wir weiterkämpfen. Jede Stimme erhöht den Druck auf die Politik, damit der Planet nicht im Plastik erstickt.
Ihre Unterschrift gegen die Plastikflut
Herzliche Grüße
Moritz Jäger-Roschko, Experte für Plastik und Kreislaufwirtschaft
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