Dienstag, 19. Dezember 2023

Wie geht`s weiter mit dem Solar-Zubau?

 Nachdem auf der COP 28 eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien beschlossen wurde, sollte man schon annehmen, dass die Branche nicht zum Stocken kommt.  Aber natürlich liegt es auch hier am Detail.

hier  EFAHRER.com  Artikel von Kai Gosejohann  • 18.12.23

Solar-Party bald vorbei? Branchenverband schlägt wegen Preisentwicklung Alarm

Das Wachstum der Solarenergiebranche in der Europäischen Union erreichte in den vergangenen Jahren ungeahnte Höhen. Mit einem Zuwachs von 56 Gigawatt (GW) innerhalb der vorigen zwölf Monate hat die Solarindustrie erneut einen Rekord aufgestellt – ein Trend, der sich bereits das dritte Jahr in Folge mit einem jährlichen Anstieg von 40 Prozent fortsetzte. Deutschland führte die Liste mit 14,1 GW neu installierter Leistung an, gefolgt von Spanien (8,2 GW), Italien (4,8 GW), Polen (4,6 GW) und den Niederlanden (4,1 GW).

Doch die Branchenvereinigung SolarPower Europe prognostiziert eine Verlangsamung dieser Entwicklung. Die Organisation erwartet, dass die Wachstumsrate im nächsten Jahr auf nur noch 11 Prozent sinken könnte, da die Energiepreise sich stabilisieren und die Zinsen für Projekte in die Höhe schnellen, wie pv magazine berichtet.

Regulierung der Solarbranche gefordert

Die Rahmenbedingungen der Solarbranche stehen ebenfalls im Fokus. Während der Bedarf an Dachanlagen für Privathaushalte zurückgeht, werden gesetzliche Maßnahmen für großflächige Solarprojekte mit mindestens einem Jahr Verzögerung wirksam. Es ist daher entscheidend, dass Regierungen die Initiative ergreifen, um die weitere Expansion der Solarenergie zu unterstützen. Dazu gehört die Beschleunigung der Netzanschlusszeiten, die nicht länger als vier Jahre in Anspruch nehmen sollten, die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und die Vermeidung von Handelsbarrieren, die den Ausbau verlangsamen könnten. Ferner ist es wichtig, die Wiederansiedlung der Solarproduktion in Europa voranzutreiben und günstige Investitionsbedingungen zu schaffen.

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Die Gesamtinstallationen in der EU belaufen sich derzeit auf 263 GW, was einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für die Jahre 2025 bis 2027 wird eine Installationsleistung von 73,8 GW, 84,2 GW beziehungsweise 93,1 GW prognostiziert. SolarPower Europe empfiehlt eine Anpassung der Politik, um die Verbreitung der Solarenergie in Europa zu fördern. Dies beinhaltet Maßnahmen wie die Senkung der Kapitalkosten für grüne Investitionen durch die Europäische Zentralbank, die Verbesserung der Netzflexibilität, die Förderung des Fachkräfteaufbaus sowie die Skalierung nachhaltiger und diversifizierter Lieferketten.

Branchenvereinigung setzt auf kommende EU-Verordnungen

SolarPower Europe ist der Meinung, dass Handelsschutzinstrumente die Entwicklung nicht bremsen sollten. Stattdessen blickt die Organisation positiv auf die bevorstehende Einführung der ersten Umweltvorschriften der Europäischen Kommission für die Solarindustrie sowie auf das bevorstehende Verbot von Zwangsarbeit und die Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeit. Diese Initiativen sollen helfen, die Lieferketten nachhaltiger, transparenter und frei von jeglichen Verbindungen zu Zwangsarbeit zu gestalten.

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