Mittwoch, 20. Dezember 2023

Jahresrückblick: Es war nicht alles schlecht

hier im Standard Klimaklartext aus unserem Nachbarland Österreich

Es war ein intensives Jahr. Die Auswirkungen des Klimawandels waren deutlich spürbar: Zuerst blieb der Schnee aus, dann kam die Dürre und wenig später jagte ein Hitzerekord den nächsten. Um trotzdem mit hoffnungsvollem Schwung ins neue Jahr zu starten, wollen wir uns daher heute auf positive Meldungen fokussieren.

Denn immerhin ist es noch nicht zu spät – Österreich hat noch immer eine Chance, bis 2040 klimaneutral zu werden. Das sagt eine Gruppe von Expertinnen und Experten der Universität für Bodenkultur (Boku), des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) und der Österreichischen Energieagentur (AEA). Im Rahmen des Projekts "Net Zero 2040" haben sie in vier Szenarien berechnet, wie die Energiewende gelingen kann. Was dafür getan werden muss, lest ihr hier.

Eine weitere sehr gute Nachricht kam letzte Woche aus Dubai, wir haben sie im Newsletter bereits abgefeiert, daher hier nur in aller Kürze: Die knapp 200 Staaten erreichten während der 28. Klimakonferenz einen Konsens zum "Übergang" weg von fossilen Energien. Es wurde zwar kein Ausstieg immerhin aber eine Abkehr von fossilen Brennstoffen beschlossen, für die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ein "riesiger Schritt". Nun sind die einzelnen Länder am Zug. Sie müssen ihre nationalen Klimapläne umsetzen.

Um auch Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess miteinzubinden, hat die Stadt Wien vergangenes Jahr das Pilotprojekt "Wiener Klimateam" gestartet. Die Idee: Bürgerinnen und Bürger sollen – vorrangig kleinräumige und leistbare – Vorschläge erarbeiten, die mit Expertinnen und Experten der Stadt Wien auf ihre realistische Umsetzbarkeit sowie Finanzierung abgeklopft werden. 34 konkrete Klimaschutzprojekte wurden schließlich ausgewählt, sie sollen in den kommenden Jahren umgesetzt und das Projekt künftig fixer Bestandteil der Stadtpolitik werden.

Zu guter Letzt: Was könnte das Jahr besser abrunden als putzige Tierfotos? Leider können wir an dieser Stelle nicht mit Catcontent aufwarten, doch der Naturschutzbund Österreich hat einen nicht weniger niedlichen Vierbeiner zum Tier des Jahres 2024 gekürt – und zwar den Feldhamster. Er sehe allerdings nicht mehr putzig aus, wenn ihm alle Fluchtwege abgeschnitten sind, berichten die Kolleginnen und Kollegen in der Wissenschaft. Dann stellt er sich auf die Hinterbeine, bläst die Backentaschen auf, fletscht die Zähne, faucht und knurrt. Mitunter springt er Fressfeinde sogar an. Dieser Überraschungsangriff rette ihm aber auch häufig sein Leben. 

Ein ähnliches Ziel verfolgt nun auch der Naturschutzbund Österreich. Mit der Wahl zum Tier des Jahres sollen die Lebensbedingungen spezieller Arten verbessert werden – neben dem Feldhamster (siehe Bild unten), sollen auch Ammer, Kreuzotter und Kümmel besondere Aufmerksamkeit bekommen. Der Feldhamster etwa leidet an Nahrungsknappheit und sieht seinen Lebensraum in Bedrängnis. Die gute Nachricht, dass sich die Lebensbedingungen des Nagers verbessert haben, lest ihr dann hoffentlich im nächsten Jahr.


Schöne Feiertage und gute Lektüre wünscht

Julia Beirer

 


Noch mehr Infos:

EU-Kommission fordert Österreich zu Vorlage seines Klimaplans auf  hier

Klimaschutzministerin Gewessler hatte den Klimaplan bereits bei der EU-Kommission eingereicht, Europaministerin Edtstadler zog ihn wieder zurück

 

34 Bürger-Klimaschutzprojekte werden in Wien nun umgesetzt hier

Die Ideen für Mariahilf, Währing und Floridsdorf wurden im Rahmen der Initiative Wiener Klimateam ausgewählt. Das Pilotprojekt wird verlängert

 

Enthaftung von Klimaaktivistin: Justizministerin Zadić war "informiert", aber nicht involviert  hier

Die Staatsanwaltschaft hat auf Weisung des Ministeriums keine Beschwerde gegen die Enthaftung von Anja Windl eingelegt. Die ÖVP ortet eine "mutmaßliche Intervention"

 

Geht es auch ohne Sanierungspflicht für Häuslbesitzer?  hier

Der Gebäudesektor ist ein großer Klimasünder. Um die Klimaziele zu erreichen, muss saniert werden. Mit Verboten tun sich EU wie Staaten schwer. Ohne wird es schwer, sagen Forscher

 

Lufthansa will wegen Blockadeaktionen 740.000 Euro von Letzter Generation  hier

Der deutsche Verkehrsminister möchte für eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes eintreten

 

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