Aussicht auf die Zukunft: Sobald die Richtung erst einmal klar ist, ist der Weg frei für neue Innovationen. Der Speicher ist noch nicht zu bekommen, aber hoffentlich in wenigen Jahren.
hier EFAHRER.com Geschichte von Aslan Berse • 3.3.24 © 2-4 Energy
Deutscher Erfinder will Solarstrom ohne Akku speichern: Su funktioniert das
Druckluftspeicher sind keine Neuheit. Sie nutzen überschüssige Energie, um Luft zu komprimieren und bei hohem Druck zu speichern. Sobald Strom zurückgewonnen werden soll, wird die Luft herausgelassen, dehnt sich aus und wird zum Antrieb einer Turbine genutzt. Das Problem: Luft, die zusammengepresst wird, gibt Wärme ab. Auch umgekehrt besteht die Herausforderung, dass komprimierte Luft beim Ausdehnen Wärme benötigt und diese der Umgebung entzieht. Dadurch benötigen Druckluftspeicher in der Regel Energie für die Erwärmung der Luft, um das Vereisen der Anlage zu vermeiden.
Erfinder Georg Tränkl löste das Problem unter anderem, indem er die Prozessgeschwindigkeit reduzierte. Über 10 Zylinder verpressen die Luft bei langsamer Geschwindigkeit in die Druckbehälter. Auch die erneute Ausdehnung der komprimierten Luft verläuft langsam, sodass eine kritische Abkühlung der Luft verhindert wird. Doch es gibt noch mehr technische Neuheiten. Insgesamt meldete Tränkel neun Patente für die Anlage an. Für die Umsetzung und Vermarktung gründete er zudem die Firma 2-4 Energy.
Langzeitspeicherung ist großer Vorteil
Der Prototyp des Druckluftspeichers ist fünf Meter lang und halb so breit. Mit einer Höhe von 2,5 Metern nimmt die erste Version der Anlage noch viel Raum ein. Die Leistung beträgt etwa 5,5 Kilowatt. Den elektrischen Wirkungsgrad des Speichers gibt der Erfinder mit rund 40 Prozent an. Damit liegt die Anlage unter der Effizienz von Batteriespeichern. Allerdings sollen die Kosten der Anlage im Vergleich mit Lithium-Ionen-Akkus deutlich geringer sein. Ein weiterer Vorteil ist die Langzeitspeicherung der Energie, die auch über Monate und sogar Jahre mit dem Druckluftsystem möglich ist.
Diese Vorteile konnten auch in der Industrie überzeugen. Nach einem Bericht des MDR arbeitet Tränkl aktuell mit einem Unternehmen zusammen, um den Energiespeicher serienreif zu gestalten. Sobald das erfolgt ist, wollen die Beteiligten Druckluftspeicher in kompakter Form für Einfamilienhäuser herstellen.
Von einer Hochschule geprüft und für gut befunden
Einem Bericht der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie zufolge untersuchte ein Team der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) Tränkls Anlage. Die Auswertung des Systems ergab, dass tatsächlich kein Vorwärmen der Druckluft erforderlich ist, bevor diese freigesetzt wird. Laut Tränkl gab es bisher keine Probleme mit Vereisungen der Anlage, wie sie bei großtechnischen Anlagen ohne zusätzliche Vorwärme auftreten. Die Hochschule bewertet das System als dezentralen und saisonalen Energiespeicher für kleinere Anwendungszwecke, beispielsweise im Bereich von Ein- und Zweifamilienhäusern.
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