Erst langsam begreifen Entscheiderinnen und Entscheider
in Politik und Wirtschaft, dass es Ernst ist in Sachen Klimaschutz. Die voranschreitende
Versiegelung unserer Böden für neue Siedlungen, Verkehrs- oder Gewerbefläche
findet in der Öffentlichkeit wenig Beachtung. Dabei ist es höchste Zeit, sie zu
begrenzen. Denn Boden ist endlich.
Das Aktionsbündnis Grünzug Salem und der BUND Salem nehmen den Weltbodentag zum Anlass, mit einer Fotoaktion auf den drohenden Verlust von 27,4 Hektar bester landwirtschaftlicher Böden vor Ort hinzuweisen. Sie möchten damit den Forderungen der Naturschutzverbände und den knapp 1.500 Unterschriften engagierter Bürgerinnen und Bürger aus Salem gegen die Fortschreibung des Regionalplanes Nachdruck verleihen.
„Der geschützte Grünzug Salem soll im Regionalplan Bodensee-Oberschwaben einem Schwerpunktgebiet für Industrie und Gewerbe weichen. Dass dies heutzutage möglich ist, ist für mich immer noch unfassbar,“ so die Aktivistin Silke Ortmann vom BUND Salem. Die Ausweisung der Fläche als nicht bebaubarer regionaler Grünzug erfolgte 1996 maßgeblich aus Gründen des Klimaschutzes und für den Erhalt der ertragreichen, landwirtschaftlichen Böden.
Stellvertretend für alle Böden, die in
der Planung zur Versiegelung vorgesehen sind, hat das Aktionsbündnis Grünzug
Salem das Gebiet zwischen den Salemer Ortsteilen Neufrach und Buggensegel
ausgewählt. „Hier und anderswo hat sich Widerstand formiert, der den
Regionalverband mit Einsprüchen nach der Offenlage nachdrücklich auf diese und
andere Fehlplanungen hingewiesen hat“, meint Suzan Hahnemann „Wir bekommen aus
unserem Rathaus und dem Regionalverband immer die Erklärung, dass man hier
nichts ändern könne und man die gesetzten Vorgaben umsetzen müsse.“ Fritz Vogel
bekräftigt: „Auf Bundes- und Länderniveau zeigt sich ein Umdenken, das auch in
den Regionen und Gemeinden ankommen muss! Der kommunalen Planungshoheit müssen
von der Landesregierung Grenzen gesetzt werden.“
Bereits 2002 hatte sich die Bundesregierung eine Netto-Null-Neuversiegelung von Böden als Ziel gesetzt – dennoch verbrauchen wir auch heute noch das Doppelte dessen, was einmal für 2020 angestrebt war.
Das sind schlechte Nachrichten für die regionale Ernährungssicherung, für biologische Lebensräume, für die Grundwasser-Neubildung und die immer noch unterschätzte klimatische Ausgleichsfunktion unserer Böden. Mit der Fotoaktion zum Weltbodentag protestieren das Aktionsbündnis Grünzug und der BUND Salem gegen die Planung des Regionalplans, nach dem in Salem 27,4 ha des geschützten Grünzugs zum Schwerpunktgebiet für Industrie und Gewerbe umgewandelt werden soll.
Das Aktionsbündnis Grünzug Salem und die BUND-Ortsgruppe Salem
https://www.bundesbuendnis-bodenschutz.de/
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