Mittwoch, 30. Dezember 2020

So kurz vor Jahresende auch mal ein Blick auf was Positives, was 2020 geschah.... am 22.12.20 in der Süddeutschen Zeitung gefunden

Dringend notwendig ist es für uns alle in diesem Jahr, den Blick auch mal auf etwas Positives zu richten !

 Michaela Haas von der Süddeutschen Zeitung 
 ist davon überzeugt, dass die meisten Probleme eine Lösung haben, auch die großen wie Welthunger, Klimawandel oder Armut – und dass es guter Journalismus ist, nicht nur über die Probleme, sondern auch über die Lösungen zu berichten. 
 
Sie schreibt: "Es wurden spannende Lösungen gefunden, die in diesem Jahr teils zuwenig Beachtung bekommen haben". 
 
 
In ihrem Artikel vom 22.12.20 berichtet Michaela Haas über die sechs Lösungsansätze 2020, hier sind Auszüge davon:
 
1. Bündnis für die Weltmeere
Diese Nachricht ist untergegangen: 14 Länder, darunter Kanada, Australien, Japan, Indonesien, Chile, Fiji und Norwegen, haben sich zum »Ocean Panel« zusammengeschlossen und entschieden, bis 2025 eine zu 100 Prozent nachhaltige Bewirtschaftung der Meere vor ihren Küsten zu erreichen. Darüber hinaus verpflichten sie sich, bis 2030 ein Drittel der Meere ihres Hoheitsgebiets als Schutzgebiete zu deklarieren. Das ist dringend nötig, denn das ist der einzige Weg, der Überfischung Einhalt zu gebieten, das Vermüllen der Meere mit Plastik und anderem Unrat zu verhindern und die »toten Zonen« zu beseitigen. Die Initiative ist Teil der »30 bis 30«-Kampagne der Vereinten Nationen.
Zusammen gehören diesen willigen Ländern 40 Prozent der Küsten weltweit, 30 Millionen Quadratkilometer Meeresfläche und 20 Prozent der Fischereiindustrie; die Initiative kann also tatsächlich einen Unterschied bewirken. Und die restlichen Küstenländer sind eingeladen, sich anzuschließen.

2. Der Planet macht Pause
Ich habe im Lockdown ein neues Wort gelernt: »Anthro-Pause«. So nennen manche Wissenschaftler diese Phase des plötzlichen Verebbens vieler menschlicher Aktivitäten. Der Planet macht ein wenig Pause von uns Menschen. Weil viele Autos in der Garage und Flugzeuge am Boden bleiben, weil wir weniger reisten, wagten sich die Rehe in den Wäldern und die Bären in den Nationalparks aus ihren Verstecken, die Delphine freuten sich über die Ruhe in ihrer Unterwasserwelt, und die Wale kehrten zu ihren ursprünglichen Routen zurück, statt wegen des Schiffsverkehrs weite Umwege zu machen;

3. Weniger CO2 wegen Corona
Das Coronavirus hat weltweit bald knapp zwei Millionen Menschen getötet. Die Pandemie hat an anderer Stelle aber auch Menschenleben gerettet: 75 Prozent weniger Straßenverkehr führten zur Halbierung von tödlichen Unfällen.... Die Luftqualität hat sich in fast allen Städten drastisch verbessert. Während die Luftverschmutzung 2019 weltweit mehr als 6,6 Millionen tötete, stellten Ärzte und Wissenschaftler 2020 eine deutliche Erholung fest. .... Eine neue Studie des Centre for Research on Energy and Clean Air kommt zu dem Schluss, dass die gesündere Luft allein in Europa 11.000 Menschenleben gerettet hat.

Die Kohlendioxid-Emissionen fielen laut Global Carbon Project weltweit um sieben Prozent oder 2,5 Milliarden Tonnen CO2. So niedrig war der Stand zuletzt 2012. Das reicht nicht, um das Ruder herumzureißen, aber vielleicht, die Klimaerhitzung ein klein wenig zu verlangsamen. Und jede Tonne weniger ist ein Erfolg. Dazu eine weitere gute Lösungsnachricht: Weltweit wurde eine Rekordzahl and Wind- und Solarprojekten installiert.

4. Der zweitgrößte Ebola-Ausbruch ist vorbei
Die Weltgesundheitsorganisation erklärte das Ende des zweitgrößten Ebola-Ausbruchs der Welt, der die Demokratische Republik Kongo seit 2018 mehr als 2200 Tote gekostet hat.

5. Endlich weniger Plastik
Die EU hat endlich ein Einweg-Plastik-Verbot beschlossen. Ab Juli 2021 gibt es auch in Deutschland kein Plastikgeschirr und -Besteck mehr zu kaufen, keine herkömmlichen Trinkhalme und Styroporbecher. Und das Plastik, das schon im Meer ist, lassen wir von dem neuen Superenzym aufessen, das Plastikflaschen sechs Mal schneller zersetzt als bisher bekannte Enzyme.

6. Der Wald der Hoffnungen
In Neuseeland hat die staatliche Tourismusagentur die Kampagne »Wald der Hoffnung« gestartet. Die Idee: für jede Enttäuschung in 2020 einen einheimischen Baum pflanzen oder spenden. Die Organisation »Trees That Count« pflanzt die Bäume vor Ort, und man kann sich dann anschauen, wie die Hoffnung sprießt. Und natürlich filtert jeder Baum CO2 aus der Luft und hilft, den Treibhauseffekt zu verringern.
Ich finde den Vorschlag großartig. Wenn ich für jede abgesagte Reise, jede Covid-Erkrankung in meinem Umfeld, jede verpasste Zusammenkunft mit meinen Lieblingen in diesem Jahr eine Eiche pflanze, bringe ich ganz alleine schon einen kleinen Stadtpark zusammen. Wenn Sie alle mitmachen, haben wir die weltweite Abholzungskrise im Nu umgedreht.

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