Freitag, 9. Juli 2021

"Mehr Bäume, mehr Regen"

 Süddeutsche Zeitung hier von Benjamin von Brackel

Der Klimawandel führt dazu, dass es trockener wird in Europa. Eine massive Aufforstung könnte nach Ansicht von Experten dem Trend entgegenwirken.

Dürrejahre wie 2003, 2018 und 2019 könnten in Zukunft Normalität werden, warnen Klimaforscher. In Europa dürfte der Niederschlag vor allem im Süden abnehmen, was nicht nur für die dortige Landwirtschaft fatale Konsequenzen hätte. Forscher aus der Schweiz und aus Großbritannien haben nun ein Gegenmittel ausgemacht: einen gigantischen Regenspender.

Die Rede ist nicht von Maschinen, sondern von Bäumen. Eine massive Aufforstung auf ehemals landwirtschaftlichen Flächen könnte die Regenfälle wieder ankurbeln, schreiben die Wissenschaftler um den Klimaforscher Ronny Meier von der ETH Zürich im Fachblatt Nature Geoscience.

Das Phänomen ist bekannt vom Amazonas-Regenwald: Dieser versorgt sich selbst mit Regen. Luftströme vom Atlantik leiten Feuchtigkeit in das Amazonasgebiet und es regnet herab. Gäbe es keinen Wald, würde das meiste Wasser einfach abfließen. Die Bäume aber saugen mit ihren Wurzeln das Wasser aus dem Boden und entlassen einen Teil davon über ihre Blätter wieder in die Luft. Es bildet sich eine eigene feuchte Atmosphärenschicht - Flüsse in der Luft. Das Wasser steigt immer wieder in die Luftmassen zurück, die nach Westen bis an den Rand der Anden wandern und dort abregnen.

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