Keine Frage - es ist schön dass Österreich so erfolgreich ist! Allerdings hatte Österreich doch schon immer viel Wasserkraft, lag also schon immer sehr viel besser bei den Erneuerbaren? Die Vergleichs-Zahlen aus den Anfängen der Energiewende würden mich sehr interessieren, das ist eine wichtige Grund-Aussage, die mir im Text fehlt.....
hier Artikel von Sophia Haberkorn • 9.11.24
Unser Nachbarland Österreich hat einen großen Schritt in Richtung Energiewende gemacht.
Aktuell stammt mit 84,73 Prozent der Großteil des in der Alpenrepublik verbrauchten Stroms aus grünen Energiequellen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr (82,93 Prozent) stieg der Wert leicht an. Die Energie stammt zum Großteil aus Wasserkraft (61,65 Prozent), zu 12,15 Prozent aus Windenergie, zu 10,93 Prozent aus Sonnenenergie und zu 10,93 Prozent aus Biomasse.
Damit gehört Österreich zu den Spitzenreitern in Europa, während Deutschland mit einem Anteil von etwa 55 Prozent an grünen Energiequellen im Strommix noch weit entfernt von diesem Niveau ist. Nur einen geringen Teil des Stroms aus Erneuerbaren Energien importierte Österreich aus Ländern wie Norwegen.
Mehr Transparenz auf dem Strommarkt
Ein zentraler Punkt, der die Transparenz im österreichischen Energiemarkt erhöht, ist die Pflicht zur Kennzeichnung der Stromquellen. „Seit diesem Jahr müssen Lieferanten in der Stromkennzeichnung angeben, welchen Anteil von Herkunftsnachweisen sie gemeinsam mit dem Strom erworben haben. Somit bleibt der getrennte Handel zwar möglich, muss jedoch dem Kunden zur Kenntnis gebracht werden“, erklärt der Vorstand der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control, Alfons Haber. Diese Nachweise garantieren, dass der Strom auch wirklich aus grünen Energiequellen stammt. In der Kennzeichnungsperiode 2023 wurden rund 46 Prozent dieser Herkunftsnachweise direkt mit dem Strom erworben, was den Ursprung des Stroms für Verbraucher klarer macht.
Es stammten 68 Prozent des Anteils an Erneuerbaren Energien aus Österreich selbst. Eines der größten Importländer war Norwegen mit knapp 11 Prozent. Die verbleibende Menge steuerte verschiedene andere Länder bei. Dies zeigt, dass Österreich verstärkt auf heimische und verlässliche Quellen setzt. Nuklearenergie wird in Österreich nicht verwendet.
Das österreichische Modell könnte ein Vorbild sein
Ein weiteres Element, das die Transparenz im Energiemarkt stärkt, ist die sogenannte Produktzuordnung für Gas. Sie wurde im Jahr 2023 eingeführt. Diese Regelung erlaubt es Lieferanten, ihre Herkunftsnachweise gezielt einzelnen Produkten zuzuweisen. Dies hilft den Kunden, genau nachzuvollziehen, welche Art von Energie sie nutzen. „Für 2023 konnten etwa 0,1 Prozent der gelieferten Mengen mit Herkunftsnachweisen aus Biomethan gekennzeichnet werden. 99,9 Prozent waren Erdgas unbekannter Herkunft“, gibt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstandsmitglied der E-Control, an. Die Dynamik funktioniert damit bisher nicht wie erwünscht.
Für Deutschland könnte das österreichische Modell ein Vorbild sein. Die klare Herkunftskennzeichnung, der hohe Anteil Erneuerbarer Energien und die strikte Transparenzpflicht sind Maßnahmen, die Vertrauen schaffen und zur Energiewende beitragen.
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