hier Artikel von Stefan Albrecht • 9.7.23
Bayerisches Vorbild: Solaranlage auf Klärteich erobert Deutschland
Eine innovative Idee aus Bayern erobert die Energielandschaft Deutschlands: die Installation von Solaranlagen auf Klärteichen. Diese revolutionäre Methode zur Nutzung von ungenutzten Flächen könnte die grüne Energieproduktion in der Bundesrepublik erheblich steigern. Doch wie genau funktioniert dieses Modell und welche Vorteile bringt es mit sich?
In Bayern wurde ein Klärteich zur Installation einer schwimmenden Solaranlage genutzt. Das ist besonders platzsparend und ermöglicht die doppelte Nutzung der Fläche. Solche Flächen, die sonst ungenutzt bleiben, können nun zur grünen Stromerzeugung beitragen. Die Wasserflächen bieten zudem den Vorteil, dass sie die Photovoltaikmodule kühlen, was deren Wirkungsgrad erhöht.
Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes in Bayern könnte andere Bundesländer dazu ermutigen, ähnliche Projekte zu initiieren. Durch die Nutzung von Klärteichen könnten große Mengen an erneuerbarer Energie erzeugt werden, ohne zusätzlichen Landverbrauch zu verursachen. Es ist ein ökologisch sinnvolles Modell, das sowohl Umwelt als auch Energieversorgung begünstigt.
Technische Herausforderungen und Lösungen
Die Installation von Solaranlagen auf Wasserflächen bringt einige technische Herausforderungen mit sich. Doch durch innovative Lösungen, wie die Verwendung von schwimmenden Unterkonstruktionen und wetterfesten Materialien können diese gemeistert werden. Die Anlagen sind so konzipiert, dass sie auch extremen Wetterbedingungen standhalten können.
Positives Feedback und Pläne für die Zukunft
Das bayerische Projekt hat bereits positives Feedback erhalten und könnte ein Modell für die Zukunft sein. Es zeigt, dass es durch Kreativität und Innovation möglich ist, neue Wege in der Energieerzeugung zu gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Modell in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.
Die Idee, Solaranlagen auf Klärteichen zu installieren, zeigt, wie Innovationen die Energielandschaft Deutschlands gestalten können. Durch die doppelte Nutzung von Flächen wird die Effizienz der erneuerbaren Energieproduktion gesteigert. Dieses bayerische Vorbild könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft für ganz Deutschland sein.
Ein Blick ins Internet offenbart: Auch ENBW hat Projekte dieser Art schon umgesetzt
Schwimmende Solaranlagen bringen´s hier 08.02.2021
Auf einem Baggersee in Renchen hat die EnBW-Tochter Erdgas Südwest die derzeit größte schwimmende Photovoltaikanlage in Deutschland gebaut – und damit neue Flächenpotenziale für die regionale Energiewende aufgezeigt.
Energieausbeute auf dem Baggersee
Rund 1,7 Millionen Solaranlagen gibt es aktuell in Deutschland. Die meisten davon sind auf Haus- und Hallendächern installiert, ein paar Tausend stehen als größere Solarparks auf der grünen Wiese. Photovoltaikanlagen auf dem Wasser gibt es dagegen hierzulande bislang kaum. Dabei sind die Vorteile schwimmender Solarkraftwerke immens: Es gibt insbesondere bei Baggerseen, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind, keine konkurrierenden Nutzungsmöglichkeiten wie bei Freiflächenanlagen. Kein Landwirt kann einwenden, ihm würden Flächen genommen. Kein Stadtplaner kann monieren, potenzielles Bauland werde verplant. Effizient sind PV-Anlagen auf Baggerseen obendrein: Durch die Kühlung des Wassers ist im Vergleich zu Freiflächen- oder Dachanlagen bei schwimmenden Solarmodulen sogar ein Mehrertrag möglich. Warum?
Immer gut gekühlt
Solarmodule liefern – physikalisch bedingt – die höchste Leistung bei Umgebungstemperaturen von um die 20 Grad. Im Hochsommer erzeugen freistehende oder auf Haus- sowie Hallendächern montierte Solaranlagen zwar wegen der vielen Sonnenstunden insgesamt mehr Strom als in weniger warmen Monaten. Sie erreichen in der Mittagshitze aber nicht ihre maximale Leistung, weil es schlicht zu warm ist.
Auf einem Gewässer hingegen entsteht durch die relativ konstante Temperatur des Wassers – im Sommer kühler als die Umgebung, im Winter wärmer – ein positiver Effekt auf die Solarmodule. Noch gibt es nur Erfahrungswerte wie etwa den Stromertrag im ersten Betriebsjahr der Solaranlage auf dem Baggersee Maiwald. Aber schon jetzt ist klar, dass ein Effekt gegeben ist. Der Stromertrag liegt um mehrere Prozent höher als beispielsweise bei Dachanlagen, bei denen darüber hinaus auch zeitweise Verschattungen – etwa durch benachbarte Gebäude – den Ertrag schmälern können.
2.300 schwimmende Solarmodule
Die Erdgas Südwest hat das erhebliche Potenzial erkannt und 2019 in Renchen bei Achern (Ortenaukreis) auf dem etwa 43 Hektar großen Baggersee Maiwald die bislang größte schwimmende Photovoltaikanlage in Deutschland installiert. Die 750 Kilowatt starke PV-Anlage bedeckt mit ihren 2.300 auf der Wasseroberfläche schwimmenden und mit einer Uferverankerung fixierten Solarmodulen gerade einmal zwei Prozent der Seefläche, lieferte im ersten Betriebsjahr seit dem Start im Juli 2019 aber bereits 860.000 Kilowattstunden grünen Strom – rund 60.000 kWh mehr als erwartet. Drei Viertel des erzeugten Stroms flossen in die Eigenversorgung des energieintensiven Kieswerks vor Ort, das in dem künstlichen See mineralische Rohstoffe ausgebaggert und vor Ort aufbereitet. Der überschüssige Strom ging über das Virtuelle Kraftwerk der EnBW in die Direktvermarktung....
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