Südkurier hier Katy Cuko
UNSER Ländle4Future - UNSERE Region Bodensee-Oberschwaben
UNTERSCHREIBEN Sie JETZT! für einen Zukunftsfähigen Regionalplan
Donnerstag, 23. März 2023
Mit einem Ticket zum besten Preis rund um den Bodensee
EBI „Bienen und Bauern retten!“ spaltet EU-Parlament
Vergangene Woche gab es im Europaparlament für eineinhalb Stunden nur ein Thema: Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Bienen und Bauern retten!“, für die europaweit über eine Million Menschen unterschrieben haben. Dabei gingen die Meinungen der Abgeordneten zu den Forderungen der Initiative weit auseinander. In wenigen Wochen erwarten wir nun die offizielle Antwort der EU-Kommission auf unsere EBI.
Mittwoch, 22. März 2023
Erinnerung DUH: Antriebswende à la Wissing? E-Fuels, Wasserstoff, Biosprit im Umweltcheck - heute!
E-Fuels, Wasserstoff, Biosprit – derzeit läuft eine hitzige politische Debatte um sogenannte alternative Kraftstoffe. Der Verkehrsminister behauptet, dass Verbrennerfahrzeuge damit ganz einfach klimaverträglich unterwegs sein können.
Stimmt das? Hat der Verbrennungsmotor doch eine Zukunft? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, und auch uns erreichen täglich E-Mails zu diesem Thema. Kontroverse Diskussionen in Politik und Öffentlichkeit über die Vor- und Nachteile von E-Autos, und fragwürdige Berichterstattung über angeblich grüne Wunderkraftstoffe sorgen für allgemeine Verunsicherung. Bei unserem nächsten Live-Talk gehen wir der Frage auf den Grund, was uns in Zukunft antreiben wird.
Ich lade Sie ganz herzlich zu unserem Zoom-Live-Talk
am Donnerstag, den 23.03.2023 um 19:00 Uhr ein:
Antriebswende à la Wissing? E-Fuels, Wasserstoff, Biosprit im Umweltcheck
Dr. Johanna Büchler, Expertin aus dem Team Klimaschutz im Verkehr der Deutschen Umwelthilfe, und ich werden Ihnen einen Überblick geben zu vieldiskutierten Kraftstoffen von E-Fuels bis Biosprit, ihre Klima- und Umweltbilanz bewerten und die politische Diskussion einordnen.
Besonders freuen wir uns wie bei jedem vorangegangenen Live-Talk über Ihre Anregungen und Fragen und den persönlichen Austausch mit Ihnen.
Sie können sich bereits jetzt zum Live-Talk anmelden. hier
Warum kämpft nur die Umweltministerin gegen den Flächenfraß?
Mich irritiert tatsächlich, dass Steffi Lemke immer alleine in der Schusslinie steht, wenn es um Flächenverbrauch geht, z.B. beim Autobahn-Neubau. Von Özdemir ist nichts zu sehen und nichts zu hören. Dabei verliert doch die Landwirtschaft am Allermeisten durch diesen Flächenfraß in der Landschaft. Er müsste ihr zumindest beistehen in der Öffentlichkeit!
Ich habe daher einfach mal versucht, eine Antwort zu bekommen. Hier ist sie:
...Als zentrale Anlaufstelle für Bürgeranfragen an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind wir gebeten worden, Ihnen zu antworten, und bitten zugleich um Verständnis, dass dies bei der Vielzahl von Anfragen und Mitteilungen nicht von Herrn Bundesminister Cem Özdemir persönlich erfolgen kann.
Gerne geben wir Ihnen aber einige Hinweise zu dem von Ihnen angesprochenen
Thema "Flächenfraß":
Ein wichtiges Ziel des Bundesminsteriums für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) ist es, landwirtschaftliche Flächenverluste soweit wie möglich zu
reduzieren. Idealerweise sollte die vorhandene landwirtschaftliche Fläche
vollständig und nutzbar erhalten werden.
Ein wichtiges Instrument der Bundesregierung, dieses Ziel zu erreichen, ist die
deutsche
Nachhaltigkeitsstrategie. Hierin ist festgehalten, dass die
Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2030 auf
unter 30 Hektar pro Tag gesenkt werden soll.
Langfristig wird eine Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt. Das bedeutet:
Perspektivisch soll in der Summe überhaupt keine zusätzliche Fläche mehr für
Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen werden.
Wärmepumpen- Leak sollte Vertrauen in Regierung untergraben
Deutschlandfunk hier 22.03.2023
Klimaschutz: Habeck verspricht Wärmepumpen-Umstieg zum Preis einer Gasheizung
Bundeswirtschaftsminister Habeck hat Haushalten mit unteren und mittleren Einkommen zugesagt, dass für sie der Umstieg auf eine Wärmepumpe ab 2024 nicht teurer wird als eine neue Gas-Heizung.
RND hier 22.03.2023
Umweltschutz: Riesiger Substanzgruppe droht Verbot
Artikel von dpa • 21.3.23 hier
Es ist ein bislang einmaliger Vorstoß: In der EU soll eine Chemikaliengruppe mit geschätzt mehr als 10.000 einzelnen Substanzen weitgehend verboten werden. Die Stoffe - abgekürzt PFAS genannt - finden sich in Alltagsgegenständen wie Anoraks, Pfannen und Kosmetik. Sie sind aber auch Teil von Industrieprozessen und technischen Anwendungen.
Bilanz nach drei Jahren Tempo 100 in den Niederlanden
Eingebremst hier im Standard Markus Hagspiel 16. März 2023
Bild links: kürzliche Tempolimit-Aktion in Ravensburg
Die Niederlande haben 2020 die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen tagsüber auf 100 km/h reduziert. Die Meinung der Menschen dazu hat sich in den Jahren geändert
Die Niederlande haben weltweit die höchste Fahrraddichte. 17 Millionen Einwohner besitzen 22 Millionen Fahrräder. Am 16. März 2020, also genau heute vor drei Jahren, haben sie zudem eines der niedrigsten Tempolimits in Europa eingeführt. Seither darf auf Autobahnen untertags nicht schneller als 100 Stundenkilometer gefahren werden. Es scheint, als ob die Fahrradnation das Autofahren weniger attraktiv machen möchte. Tatsächlich aber musste die Regierung um Ministerpräsident Mark Rutte von der konservativ-liberalen VVD das Gesetz widerwillig beschließen. "Wir konnten viele Arbeitsplätze am Bau retten, aber dafür dürfen wir, und das finde ich schrecklich, nur mehr 100 fahren", sagte er am Tag des Beschlusses. Doch wie hängt das zusammen?
UN-Studie: Der Menschheitskampf ums Wasser
Süddeutsche Zeitung hier Nienhuysen, David Pfeifer und Nadja Tausche 22. März 2023
UN-Wasserkonferenz
Erstmals seit 46 Jahren kommen die Vereinten Nationen zu einer Wasserkonferenz zusammen. Experten befürchten den Verlust großer Süßwassermengen.
Dienstag, 21. März 2023
Weltklimarat fordert drastische Klimaschutzschritte noch vor 2030
Deutliche Warnungen vor den Folgen zu lascher Klimaschutzmaßnahmen gibt es genug. Jetzt haben Regierungen selbst ein Dokument abgesegnet, das drastisches Handeln verlangt.
Die Klimaschutzziele der Welt sind in akuter Gefahr, wenn die klimaschädlichen Treibhausgase nicht noch in diesem Jahrzehnt drastisch gesenkt werden. Davor hat der Weltklimarat (IPCC) am Montag in seinem Synthesebericht gewarnt. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) zu begrenzen, ist nach dem Bericht praktisch unmöglich. Die 1,5 Grad könnten sogar bereits in der ersten Hälfte der 2030er Jahre überschritten werden. Die Erwärmung liegt schon bei rund 1,1 Grad.
„Aber der heutige IPCC-Bericht ist ein Leitfaden zur
Entschärfung der Klima-Zeitbombe.
Er ist ein Überlebensleitfaden für die Menschheit.“
UN-Generalsekretär António Guterres.
"Wähler können jedoch von ihren Vertretern erwarten,
dass diese nicht nur reden, sondern machen, notfalls mit Verboten"
ein sehr überraschender Satz, der vielleicht eine Kehrtwende aufzeigt?
Bericht des Weltklimarats "Die Klima-Zeitbombe tickt"
Bild links ZDF hier im heute journal
auf Youtube als Film
Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.
Bericht ARD Tagesschau hier 20.03.2023
Deutlich wie nie zuvor hat der Weltklimarat vor dem Klimawandel gewarnt und drastische Maßnahmen gefordert, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Denn die 1,5-Grad-Grenze werde schon im nächsten Jahrzehnt überschritten.
Der Klimawandel schreitet schneller voran und seine Folgen sind verheerender als zunächst gedacht. Zu dieser Einschätzung kommt der Weltklimarat (IPCC) in seinem im schweizerischen Interlaken vorgestellten Abschlussbericht.
Keine Unentschlossenheit mehr beim Stromnetzausbau
Focus hier 21.03.2023
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält beim Ausbau der Stromnetze in Deutschland mehr Entschlossenheit für nötig. «Der Stromnetzausbau muss durchgezogen werden und er muss schneller als im Moment geplant durchgezogen werden», sagte Habeck am Dienstag beim symbolischen ersten Spatenstich für einen Konverter am Startpunkt der künftigen 540 Kilometer langen Stromtrasse Suedostlink in Wolmirstedt bei Magdeburg. Über die Trasse soll ab 2027 Strom von Sachsen-Anhalt nach Bayern fließen. Habeck sagte, das sei fünf Jahre zu spät, «weil wir zu unentschlossen waren». «Die Unentschlossenheit ändern wir jetzt.»
Im Konverter, einem etwa sporthallengroßen Gebäude, soll künftig Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden. Gleichstrom eignet sich besonders für die Stromübertragung über große Entfernungen.
«Wir brauchen die großen Stromnetze in Deutschland, sonst kann das System nicht funktionieren, dann kann die Gleichheit, auch die Gleichheit der Lebensverhältnisse nicht gewährleistet werden», sagte der Minister. Es seien Beschleunigungsmaßnahmen eingeleitet worden. Er lobte, dass der Landkreis Börde den Bau des Konverters binnen sieben Monaten genehmigt hat. Die Rekordgeschwindigkeit sei beispielgebend.
Hintergrund des Projekts ist die Energiewende. Mehr Strom soll aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasser und Biogas gewonnen werden. So soll der Ausstoß von Kohlendioxid deutlich gesenkt werden, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Nötig sind dafür flexiblere Anlagen und Speicher, um die schwankende Stromerzeugung der wetterabhängigen Wind- und Solarkraftwerke auszugleichen. Die Übertragungsnetze sind von zentraler Bedeutung, denn zunehmend wird Strom nicht mehr dort erzeugt, wo er hauptsächlich gebraucht wird.
"Versagen muss Folgen haben": Neubauer startet Online-Petition für Rücktritt von Wissing
Die Forderung zum #WissingRücktritt könnt ihr hier mitzeichnen: weact.campact.de/p/Ruecktritt
Die Hamburgerin kündigte an, dass Fridays for Future eine an Scholz und Wissing gerichtete Online-Petition mit der Rücktrittsforderung starten werde.
Als "wohldokumentierte Arbeitsverweigerung" bezeichnet Aktivistin Luisa Neubauer das politische Engagement von Verkehrsminister Wissing. Der FDP-Politiker habe im Kampf gegen den Klimawandel auf ganzer Linie versagt. Das soll ihrer Ansicht nach nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Die Klimaschutzaktivistin von Fridays for Future, Luisa Neubauer, bescheinigt Verkehrsminister Volker Wissing Versagen im Kampf gegen die Erderwärmung und fordert den Rücktritt des FDP-Politikers. Im vergangenen Jahr sei deutlich geworden, dass Wissing "wohldokumentierte Arbeitsverweigerung" betreibe, sagte sie. Statt seiner tragenden Verantwortung im Kabinett gerecht zu werden und Koalitionsversprechen und internationale Verpflichtungen umzusetzen, sei seine Arbeit krachend durch interne Überprüfungen einer Expertenkommission gefallen.
Weiter kritisierte Neubauer, die Mitglied der Grünen ist, die Klimaziele im Verkehr seien radikal "unterwandert" worden. Das habe die offizielle Schätzung des Umweltbundesamtes zu den Treibhausgasemissionen vergangene Woche gezeigt. "Dieses Versagen muss Folgen haben", forderte sie. "Wir erwarten ein Machtwort von Kanzler Olaf Scholz und fordern den Rücktritt von Volker Wissing."
Mit Blick auf die eindringlichen Warnungen des Weltklimarats (IPCC) vor der rasend schnell eskalierenden Klimakrise verwies Neubauer auch auf die demokratische Pflicht aller Bundesminister, ihre eigenen Gesetze, wie etwa das Klimaschutzgesetz, einzuhalten. Die UN-Ziele und der Weltklimarat seien klar, auch die Bundesregierung habe sich festgelegt, die 1,5-Grad-Grenze einhalten zu wollen.
"Übersetzt heißt das: Wir haben keine weitere Legislaturperiode Zeit, um sie an einen Verkehrsminister zu verschwenden, der seine Arbeit verweigert." Neubauer kündigte an, dass Fridays for Future eine an Scholz und Wissing gerichtete Online-Petition mit der Rücktrittsforderung starten werde.
Die Klimaschutzziele der Welt sind in akuter Gefahr, wenn die klimaschädlichen Treibhausgase nicht noch in diesem Jahrzehnt drastisch gesenkt werden, wie der Weltklimarat (IPCC) in seinem Synthesebericht gewarnt hatte. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) zu begrenzen, ist nach dem Bericht praktisch unmöglich. Die 1,5 Grad könnten sogar bereits in der ersten Hälfte der 2030er Jahre überschritten werden.
*Erstmals fordert FFF heute den Rücktritt eines Politikers.*
Wir tun dies nicht leichtfertig – und auch nicht bloß, weil uns Volker Wissings Art der politischen Gestaltung nicht gefiele. Politik lebt von unterschiedlichen Herangehensweisen und Auffassungen.
Volker Wissing missachtet jedoch in so fundamentaler Weise sowohl wissenschaftliche Fakten als auch gesetzliche Rahmen, dass mit ihm keine Besserung in Sicht ist. Wir wissen nicht, worauf man noch warten sollte.
Die Emissionen im Verkehr sind 2022 erneut gestiegen und vom Minister gibt es weder einen Plan, noch überhaupt den Anspruch, die eigenen Klimaziele einzuhalten. Sein Sofortprogramm war so inhaltslos, dass der Expert:innen-Rat die Überprüfung abbrechen musste. Und gerade verzweifeln auch die europäischen Kolleg:innen an der deutschen Blockade beim Verbrenner-Ausstieg. Die Forderung zum #WissingRücktritt könnt ihr hier mitzeichnen: weact.campact.de/p/Ruecktritt
_Bitte teilt und bewerbt diese Petition fleißig. Die neuen Daten des Umweltbundesamtes belegen die Unzulänglichkeit seiner Verkehrspolitik. _
AG Mobilitätswende der P4F
Waldschadensbericht:So geht es dem deutschen Wald
Süddeutsche Zeitung hier 21. März 2023, Von Constanze von Bullion, Berlin
Nur jeder fünfte Baum in der Bundesrepublik hat noch eine intakte Krone, das zeigt die "Waldzustandserhebung 2022". Doch es gibt auch ein paar hoffnungsvolle Zeichen.
Bild links: Kunst im Altdorfer WaldDie alten Riesen sterben jetzt im Wald. Aber auch bei den jüngeren Bäumen in Deutschland lässt sich dieses Kränkeln feststellen, das Fachleute unter dem Begriff "Kronenverlichtung" zusammenfassen: ein Schütterwerden des Hauptes. Nur dass es hier eben nicht am Alter liegt.
Etwa jeder vierte Baum in Deutschland kämpft mit "mittlerer Kronenverlichtung", hat in seiner Krone also zwischen einem Viertel und fast zwei Dritteln seiner Blätter oder Nadeln verloren. Seit 1984 sind die Schäden bei allen Baumarten angestiegen, teilweise erheblich. 40 Prozent der Fichten in der Bundesrepublik haben deutlich an Nadeln verloren - oder sogar alle. Bei den Kiefern sind sogar 13 Prozent mehr Bäume als noch im Vorjahr von deutlichem Nadelverlust betroffen. Und auch wenn sich der Zustand der Waldbäume im zurückliegenden Jahr insgesamt nicht nennenswert verändert hat im Vergleich zu 2021: Nur jeder fünfte Baum in der Bundesrepublik hat noch eine intakte Krone.
Montag, 20. März 2023
Das Wohlergehen aller hat Vorrang
Frankfurter Rundschau hier 19.03.2023
Der Gastbeitrag von Wirtschaftswissenschaftlerin Angelika Zahrnt.
Angelika Zahrnt ist Wirtschaftswissenschaftlerin und war lange Jahre Vorsitzende des BUND.
Globale Solidarität auf einem begrenzten Planeten – das geht nicht ohne den Abschied vom jetzt dominierenden Dogma des unbegrenzten Wirtschaftswachstums, das mit seinem Ressourcenverbrauch unsere Lebensgrundlagen zerstört. Deswegen muss die sozial-ökologische Transformation der Übergang zu einer Postwachstumsgesellschaft sein, in der nicht die Steigerung der materiellen Produktion Vorrang hat, sondern das Wohlergehen aller Menschen. Das bedeutet eine gerechte Verteilung, insbesondere zwischen den Ländern des Nordens und des Südens, aber auch innerhalb dieser Länder. So die Überzeugung des Autors Alexander Behr.
Weltklimarat legt Abschlussbericht zur Klimakatastrophe vor
Die Klimakrise ist umfassend und global. Sie hat Auswirkungen auf alle und alles und wird ohne Zweifel unser Handeln und unseren Alltag in den nächsten Jahrzehnten in sämtlichen Bereichen bestimmen. Darum ist es nötig, dass möglichst viele Menschen über das Klima und die Wissenschaft hinter der Klimakrise Bescheid wissen. Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht regelmäßig sogenannte “Sachstandsberichte” die das jeweils aktuelle Wissen zum Klimawandel zusammenfassen.
Deutschlandfunk hier 20.03.2023
Globale Erwärmung: Weltklimarat will in Bericht Wege aus der Klimakrise aufzeigen
Der Weltklimarat legt heute in Interlaken in der Schweiz seinen Abschlussbericht über aktuelle Erkenntnisse zur Klimakrise vor. Darin bündelt der Rat die Kernaussagen über den Klimawandel aus der Wissenschaft, um mögliche Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Die Prognosen sind nicht günstig.
Hirschlatt: Ein Ort mit Wachstumsschmerzen
FRIEDRICHSHAFEN: Zukunft Hirschlatts spaltet Meinungen
Friedrichshafen benötigt Wohnraum, doch gegen ein konkretes Projekt gibt es Widerstand. Die Stadt will im Ortsteil Hirschlatt Flächen mit Gewerbe- und vor allem Wohneinheiten bebauen. Das würde bedeuten, dass das Dorf rasch mehr als das Doppelte an Einwohnern hätte. Die Kritiker sehen diese Entwicklung als zu schnell an und wünschen sich moderates Wachstum. Zudem bemängeln sie zu großen Flächenverbrauch.
19.03.2023 | VON BENJAMIN SCHMIDT BENJAMIN.SCHMIDT@SUEDKURIER.DE
....Einer, der sich hier auskennt, ist Ortsvorsteher Achim Baumeister. Bereits seit 23 Jahren ist er aktiv in der Lokalpolitik, sitzt zudem für die Freien Wähler im Gemeinderat Friedrichshafen. „Hirschlatt ist Teil der Gemeinde Ettenkirch, die Ortschaften gehören zur Stadt am Bodensee“, erklärt Baumeister. Und Friedrichshafen braucht Wohnraum. Deswegen hat die Stadtverwaltung dem Gemeinderat im Dezember 2021 folgenden Vorschlag präsentiert: Auf einer drei Hektar großen Fläche sollten bis zu 150 Wohneinheiten entstehen. Das hieße: Die Bevölkerung würde sich auf einen Schlag mehr als verdoppeln. Baumeister betont, es fehle an Straßen, Geschäften, Kitas und Schulen. „Zudem sind wir stolz auf unsere Gemeinschaft. Die kann nur moderat wachsen.“
Studie von BCG und Nabu: Bauern profitieren von regenerativer Landwirtschaft
hier Artikel von Alexander Preker • 20.3.23
Bis zu 60 Prozent höhere Gewinne sollen für Bauern drin sein: Nach einer Studie von Nabu und BCG lohnt sich die Umstellung auf regenerative Landwirtschaft. Umweltschutz und Ertrag sind demnach keine Gegensätze mehr.Einige der weltweit größten Lebensmittel- und Agrarkonzerne haben es 2022 vorgemacht – und die verbreiteten Produktionsweisen lautstark kritisiert. Die Unternehmen wie Mars, McDonald’s oder Bayer verlangten einen Ausbau der regenerativen Landwirtschaft. Diese Forderung können sie nun auch ökonomisch stützen.
Größere Rücksicht auf den von ihnen bearbeiteten Boden würde Bauern laut einer Studie nämlich erheblich höhere Profite einbringen. Einer Umstellung auf regenerative Landwirtschaft, die den Boden nicht auslaugt, könnten nach sechs bis zehn Jahren bis zu 60 Prozent höhere Gewinne folgen, prognostizieren die Agrarexperten der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) und des Naturschutzverband Nabu in dem Papier.
Nabu hier mit Studien-Download
Der Weg zu Regenerativer Landwirtschaft in Deutschland – und darüber hinaus
Gesundheit von Böden und Pflanzen im Fokus
Sonntag, 19. März 2023
Bundestag stimmt zu: Was Fahrgäste jetzt zum 49-Euro-Ticket wissen müssen
Spiegel hier 16.03.2023,
Ab dem 1. Mai können Fahrgäste für 49 Euro im Monat bundesweit den Nahverkehr nutzen. Nach und nach zeichnet sich ab, welche Vorteile das Ticket genau bietet. Mancherorts gilt es sogar für Hunde.
Seit Langem wird es vorbereitet, noch länger diskutiert, aber nun befindet sich das Deutschlandticket auf der Zielgeraden:
An diesem Donnerstag hat der Bundestag dem Gesetzentwurf von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zugestimmt, der die Finanzierung zwischen Bund und Ländern regelt. Damit hat das Ticket eine weitere Hürde genommen, nun steht noch das Votum des Bundesrats am 31. März aus.
Deutschland schafft sein Klimaziel - aber nicht beim Verkehr und beim Wohnen
hier 15. März 2023 Von Thomas Hummel
2022 sind die Treibhausgase um fast zwei Prozent zurückgegangen, was auf Einbrüche in der Industrie zurückzuführen ist. In die falsche Richtung bewegt sich allerdings der Verkehr.
Weil in der Industrie die Treibhausgas-Emissionen stark eingebrochen sind, hat Deutschland 2022 sein Klimaziel erreicht. Durch die gestiegenen Energiepreise in der Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sparten die Unternehmen bei Strom, Gas und Öl, einige Branchen drosselten ihre Produktion.
Forstminister Hauk fordert wegen Klimawandels Umdenken auf dem Bau
hier in Zeit 16. März 2023, dpa Baden-Württemberg
Angesichts des Klimawandels hat Agrar- und Forstminister Peter Hauk ein Umdenken auf dem Bau gefordert. Um den Verbrauch von Flächen für neue Gebäude zu mindern, müsse bestehenden Bauten viel mehr Beachtung geschenkt werden. Das sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Freiburg bei einer Fachtagung für Holzbau. «Viele Gebäude können problemlos aufgestockt und erweitert werden», fügte er nach Angaben seines Ministeriums hinzu.
Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte, die Bauwirtschaft sei einer der Hauptproduzenten des Treibhausgases CO2. Für den Bau von Gebäuden werde zurzeit Beton am meisten genutzt. «Bauen mit Holz heißt dagegen, klimabewusst zu bauen», sagte Schäfer ihrer Behörde zufolge.
Der waldreiche Südwesten ist laut Hauk bei der Holzbauweise ein Vorreiter. Die grün-schwarze Landesregierung schrieb sich die Förderung des Holzbaus schon vor längerem auf die Fahnen - und verankerte dies auch im Koalitionsvertrag. Eine sogenannte Holzbauinitiative des Landes läuft bereits seit 2018. Die Tagung richtete sich an Planer, Architekten, Ingenieure und Experten bei Kommunen, Behörden und Holzbaubetrieben.
Weltwasserbericht und Nationale Wasserstrategie - wir müssen was tun!
Umwelt 21.3.2022 Werner Eckert, SWR Audiobericht hier
Das Grundwasser der Erde wird schlecht verwaltet
Grundwasservorräte schwinden
Der UN-Weltwasserbericht warnt: Das Grundwasser der Erde müsse besser geschützt, genutzt und reguliert werden. Denn die Grundwasservorräte schwinden. Stark betroffen ist auch Deutschland, wie neue, erschreckende NASA-Satellitendaten zeigen.
Der Wasserrückgang in Deutschland beträgt ca. 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr. Damit gehört es zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit.
Um Lüneburg gibt es ein besonders hohes Maß an Wasserrückgang, ebenso im Südwesten in Baden-Württemberg und im Südosten in Bayern.
Nationale Wasserstrategie Mit einer Strategie gegen Trockenheit
ARD 15.03.2023 hier Von Torben Ostermann, ARD-Hauptstadtstudio
Im Kabinett hat eine Nationale Wasserstrategie beschlossen. Verschiedene Maßnahmen sollen helfen, damit Deutschland nicht auf dem Trockenen sitzt. Die vergangenen Dürrejahre zeigen: Es bleibt wenig Zeit.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ist sichtlich stolz, dass es ihr nun gelungen ist, Deutschlands erste Nationale Wasserstrategie zu entwickeln. In den vergangenen Monaten hat ihr Haus in Abstimmung mit den anderen Ministerien einen Plan entwickelt, um die Wasserversorgung in Deutschland für die nächsten Jahrzehnte zu sichern.
"Wir merken im Zuge der Klimakrise, dass wir mit unserem Wasser sorgfältiger umgehen müssen", sagt die Ministerin im Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio. Gleichzeitig betont sie, dass es nicht nur darum gehe, individuell Wasser zu sparen. Das sei wichtig, keine Frage. Deutschlands Städte und Regionen müssten sich den schwieriger werdenden Gegebenheiten dauerhaft anpassen.
"Klare Erwartungshaltung" an Kabinettskollegen
Pestizide in Deutschland: Zu viel, zu verbreitet und gefährlicher als gedacht
Spektrum hier von Christian Schwägerl 13.3.23
In rund der Hälfte der Kleingewässer liegt die Konzentration an Pestiziden über den Höchstwerten, 30 Prozent der Lebewesen reagieren extrem empfindlich darauf. Eine Studie zeigt: Die Grundannahmen zur Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln sind womöglich falsch.
Pflanzenschutzmittel sind in der Landwirtschaft allgegenwärtig und oft kaum zu ersetzen. Studien zeigen aber massive negative Auswirkungen der Agrarchemikalien.
Gummistiefel, Regenjacke, Pipette, Becher: Mit dieser Ausrüstung war Matthias Liess mit seinem Team vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) über zwei Jahre hinweg landauf, landab in Feld und Flur unterwegs. Sein Interesse galt den ganz kleinen Fließgewässern, also den Bächen und den Gräben, die entlang von Wegen und zwischen Äckern verlaufen und wie ein Kapillarsystem die Landschaft durchziehen.
Damit tat er das, was eigentlich die Bundesländer bis 2018 hätten erledigen sollen: Sie hatten versprochen, bis zum Jahr 2018 herauszufinden, wie stark die Kleingewässer in Deutschland mit Pestiziden aus der Landwirtschaft belastet sind und ob Schäden für Ökosysteme und Artenvielfalt drohen. Das scheiterte aber an fehlenden Mitteln und Mitarbeitern. »Deshalb haben das wir jetzt gemacht«, sagt Liess.
Freitag, 17. März 2023
"Wir fördern die Bürgerenergie!"
Sven Giegold schreibt aus dem Wirtschaftsministerium: Wir fördern die Bürgerenergie!
Giegold schreibt: "Wir freuen uns bis zum 24. März über weitere Vorschläge und Kritiken! Schon im Mai 2023 wird Robert Habeck die finalisierte PV-Strategie beim 2. PV-Gipfel vorstellen."
Leserbrief Markdorf: Sind wir eigentlich verrückt?
LESERMEINUNG: Südkurier hier
Leserbrief zum Artikel „Eidechsen bremsen Südumfahrung aus“, SÜDKURIER am 2. März:
Der Klimawandel verfolgt uns täglich. Überall liest und hört man darüber und die Temperaturentwicklungen zeigen uns, dass hier was auf uns zukommt.
Wir alle wissen auch, dass der Verkehr einen beträchtlichen Teil dazu beiträgt.
Aber was tun wir hier vor Ort? Wir bauen Straßen. Und diese Straßen verlaufen durch wertvolle Waldgebiete. Wir verbrauchen Fläche ohne Ende, obwohl es schon lange erklärtes Ziel ist, mit Flächen schonend umzugehen. Ohne Bedenken bauen wir wertvolle, landwirtschaftliche Nutzfläche zu, aber gleichzeitig werden wir dazu aufgerufen, regionale, landwirtschaftliche Erzeugnisse zu bevorzugen. Es ist jetzt schon bekannt, dass wir uns kaum mehr selbst versorgen können. Müssen wir dies immer noch mehr verschlimmern?
Wollen wir den Klimaschutz und die Notwendigkeiten für regionale Produkte wirklich ernst nehmen, dann darf weder die B-31-neu Immenstaad-Meersburg noch die Südumfahrung Markdorf gebaut werden. Bezüglich der B-31-neu muss erwähnt werden, dass diese Verkehrsprobleme schon längst gelöst sein könnten. Schon vor Jahrzehnten war eine Lösung im Gespräch, die vor allem die Ortsdurchfahrt Hagnau entlastet hätte. Damals war der Vorschlag in der Diskussion, die dreispurige B 31 von Überlingen fortzuführen bis an die bayrische Grenze im Osten des Bodenseekreises. Ausbau vor Neubau war damals schon von Bedeutung und Hagnau hätte einen einfachen (!) Tunnel bekommen. Auch war damals bekannt, dass Bayern bereit gewesen wäre, diese Dreispurigkeit bis zur Autobahn bei Lindau weiterzuführen. Aber die damals und auch heute noch führende Schicht in der Regionalpolitik hat sich vehement dagegen gesperrt. Diese Kreise wollten und wollen nur eine Autobahn, was anderes kommt nicht in Frage. Nun drängeln sie immer stärker.
Aber der Klimawandel ist schon längst im Gang und wir alle können ahnen, dass es schlimm kommen könnte. Warum tun wir dann nichts? Erste Priorität muss haben, den Verkehr zu reduzieren. Wenn wir Straßen bauen, tun wir das Gegenteil. Die E-Mobilität ist auch nicht die Lösung, denn da fehlt es an allem Möglichen, vor allem an Rohstoffen. Und die Umweltprobleme werden nur verlagert. Also es bleibt uns nur eins! Nach einfachen Lösungen suchen, die Klimaschutz und Regionales voranstellen.
Wolfgang Metzler, Uhldingen-Mühlhofen
Langenargen: Harsche Vorwürfe ans Rathaus
Abgesehen vom Schaden für die Demokratie, die mit dieser Ignoranz gegenüber den Bürgern einhergeht:
Eine 5600 m2 große Streuobstwiese bebauen? - meines Wissens sind Streuobstwiesen besonders geschützt in Baden-Württemberg. Ist das nur eine leere Hülse im Biodiversitätsgesetz hier, die jederzeit und immer ausgehebelt werden kann, sobald Begehrlichkeiten Fuß fassen?
"Für Streuobstbestände ab einer Größe von 1500 m² gilt ein Erhaltungsgebot. Einzelbäume können wie bisher bewirtschaftet, gefällt oder nachgepflanzt werden, ohne dass es einer Genehmigung bedarf. Die Umwandlung eines Streuobstbestandes ist nur möglich, wenn die Erhaltung des Streuobstbestandes nicht im überwiegenden öffentlichen Interesse liegt. Insbesondere wenn der Streuobstbestand für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oder für den Erhalt der Artenvielfalt von wesentlicher Bedeutung ist, kann eine Genehmigung nicht erteilt werden."
15.03.2023 | VON KATY CUKO KATY.CUKO@SUEDKURIER.DE hier
In der Gemeinde hängt erneut der Haussegen schief. Die mit der Mehrheit von CDU-Fraktion und Freien Wählern im Gemeinderat beschlossene Bebauung der Streuobstwiese am Mooser Weg entzweit einmal mehr die Bürgerschaft. Schon 2018 ging ein Riss durch den Ort, als Einwohner gegen den ersten Ratsbeschluss aufbegehrten und diesen schließlich in einem Bürgerentscheid kippten. Zu dieser Kampfabstimmung kommt es nun noch einmal. Im Februar legten die Initiatoren für das Bürgerbegehren rund 950 Unterschriften von Unterstützern vor, die die Baupläne ablehnen. In der nächsten Gemeinderatssitzung soll der zweite Bürgerentscheid zum Mooser Weg beschlossen werden.
Eine Initiative ist gegen Entscheid
Inzwischen hat eine Initiative Pro Mooser Weg öffentlich erklärt, sie sei gegen den Bürgerentscheid. „Nicht weil wir das Ergebnis etwa fürchten, sondern weil wir jetzt weitere kostbare Zeit verplempern“, stand in dem Schreiben von Alfons Göppinger, Lothar Frick, Michael Fuchs und Richard Kathan. Außerdem unterstellen sie der Gemeindeverwaltung, die Wohnraum- und Flächenbedarfsanalyse beeinflusst zu haben. Die Studie empfiehlt, die rund 5600 Quadratmeter messende Streuobstwiese am Ortsrand nicht zu bebauen.
Hinter den Kulissen ist der Ton noch rauer. Harsche Vorwürfe an das Rathaus richten die beiden Initiatoren des Einwohnerantrags von 2021. Die ortsansässigen Architekten Michael Resch und Michael Florian sorgten drei Jahre nach Ablauf der Friedenspflicht nach dem Bürgerentscheid dafür, dass mit Unterstützung von 275 Langenargenern das Thema Mooser Weg wieder auf die Tagesordnung im Gemeinderat kommt. Florian ist CDU-Ortsvorsitzender. Er und Resch fordern, dass am Mooser Weg (der Bodenrichtwert beträgt 950 Euro je Quadratmeter) Eigenheime gebaut werden, damit junge Familien nicht abwandern.
Rat entscheidet am 27. März
Mehr Schutz für Umweltschützer*innen - UN-Sonderberichterstatter besucht UfU
"Endlich!" kann man erleichtert sagen, wenn man an die Inhaftierung und gezielte Diffamierung von Klima-Aktivist*innen während der letzten Monate denkt. Angesichts mancher politischen Äußerungen weiß man schon gar nicht mehr, was man dazu im sachlichen Ton sagen könnte.
"Wahnsinn!" würde es auch treffen - ein UN-Beobachter in unserem demokratischen Vorzeigestaat! Man fühlt sich fast nach Südamerika versetzt.....
Auch die Tatsache, dass ein Lobbyverband bei der CDU die Regie führt, erstaunt schon fast keinen mehr hier
UN-Sonderberichterstatter besucht UfU
© Fridays for Future Deutschland
Umweltschützer*innen brauchen besseren Schutz – UN-Sonderberichterstatter für Umweltschützer diskutiert mit dem UfU und Aktivist*innen über die Lage für Umweltschützer*innen in Deutschland und der Welt
Umwelt- und Klimaschützer*innen polarisieren. Wer zu Klimaschutz forscht, auf die Straße geht, sich ehrenamtlich oder hauptamtlich engagiert, übt damit auch immer Kritik an unserem bisherigen System. Denn Klima- und Umweltschutz kommen nicht ohne Debatten um grundsätzliche Verhaltens- und Systemänderungen aus. Dabei sehen sich diese „Environmental Defenders“ einer zunehmenden Aggressivität ausgesetzt.
Hassreden, Diffamierungen, Gewalt, und Morddrohungen oder tatsächlicher Mord an Menschen, die sich für Natur und Umwelt einsetzen nehmen weltweit zu. Die NGO Global Witness berichtet in ihrem Report „Decade of defiance – Ten years of reporting land and environmental activism worldwide” von 200 Morden an Umweltaktivist*innen im Jahr 2021.[1] Die meisten wurden in Mexico, Kolumbien und Brasilien begannen.
Aber auch in Deutschland und Europa sehen sich Natur- und Umweltschützer*innen zunehmendem Druck ausgesetzt. Angefangen von offener Gewalt auf der Straße und härterem Vorgehen der Polizei gegen Umweltaktivist*innen, Vergleichen mit terroristischen Vereinigungen aus der Politik, über gezielte Diffamierungskampagnen gegen Wissenschaftler*innen[2] und Entzug der Gemeinnützigkeit – der Ton wird rauer und Zivilgesellschaft erfährt eine zunehmende Einschränkung ihres Raumes. Wer sich heute öffentlich für die Umwelt einsetzt, muss mit zahlreichen Attacken gegen die eigene Person und Familie in der Öffentlichkeit und im Netz rechnen. Weibliche Aktivistinnen, das zeigt der kürzlich gewonnene Prozess von Louisa Neubauer gegen Akif Pirinçci[3], erfahren zudem viel sexualisierten Hass, Erniedrigungen und Gewalt.
Donnerstag, 16. März 2023
Subventionen für den Verkehr: Das klimaschädliche Ausgabenproblem des Finanzministers
WiWo hier von Cordula Tutt 16. März 2023
Bewegt sich da was? Der Verkehr reißt in Deutschland die Klimaziele, zugleich fließen umweltschädliche Milliardensubventionen in Autos und den Flugverkehr. Zwei Minister sprechen über deren Streichung im nächsten Haushalt. Ökonomen drängen schon länger.
Es ist zu wenig Geld da im Bundesetat für die Pläne der Bundesregierung, für wichtige Reformen. Zugleich fließen Milliarden aus dem Haushalt in den Verkehrssektor, Euros, die oft zum Beispiel emissionsstarke Autos fördern oder den ebenfalls abgasintensiven Flugverkehr. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte dazu im Interview mit der WirtschaftsWoche, er spreche mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) über den Abbau umweltschädlicher Subventionen. „Wir befinden uns da noch in einem politischen Abstimmungsprozess.“ Es seien aber gute Gespräche.
Lindner sagte im Bundestag, dass diese Subventionen zurzeit genauer beleuchtet würden. Nicht die Einnahmen seien das Problem für den Etat, sondern die Ausgaben, sagte er zuletzt auch. Auf SPD-Seite in der Ampelkoalition ist ebenfalls zu vernehmen, dass noch mancher „Unsinn im Etat“ zu finden sei – Zahlungen, die sich zu Milliarden addierten. Diese Posten, vor allem auch klimaschädliche Zahlungen, müsse die Regierung nun durchgehen.
Experten sehe hier schon länger einen Ansatz, Geld für wichtige Projekte im Etat freizumachen und zugleich den Klimaschutz nicht zu behindern. Die Chefin des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die Ökonomin Monika Schnitzer, sagt dazu im „Welt“-Interview: „Klimaschädliche Subventionen belasten den Staatshaushalt zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. und verzögern die Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft.“
Mögliche Ansätze sind aus Sicht der Wirtschaftsweisen die Abschaffung der Steuervergünstigungen für Kerosin und für internationale Flüge, an die Steuervergünstigung für Diesel und die steuerliche Begünstigung privat genutzter Dienstwagen gegenüber Privatwagen. Auch die Entfernungspauschale, die Pendlerpauschale, werde vom Sachverständigenrat unter Klimaaspekten kritisch gesehen, so dessen Vorsitzende.
Nichtstun als Methode
FDP-Verkehrsminister verweigert Klimaschutz
Das Gesetz schreibt feste CO₂-Grenzen für den Verkehr vor, doch die wurden auch 2022 klar gerissen. Der zuständige FDP-Minister bleibt Lösungen schuldig – damit wird sich demnächst wohl die Justiz beschäftigen.
Man kann sich Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) wie einen Schuldner vorstellen: Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral sein will, dann ist das Restbudget an Treibhausgasen so was wie ein Kredit. Statt jährlich eine bestimmte Menge Geld abzudrücken, müssen die zuständigen Ministerinnen und Minister CO₂ einsparen: Jahr für Jahr eine festgelegte Menge, wie die Raten eines Tilgungsplans. So einen Vergleich zog Fachanwalt Remo Klinger, tätig für die Deutsche Umwelthilfe, unlängst im SPIEGEL-Interview .
Doch Wissing, verantwortlich für den Klimaschutz im Verkehrssektor, lebt über seinen Verhältnissen: Gerade hat das Umweltbundesamt (UBA) bekannt gegeben, dass der Verkehr im Jahr 2022 die Reduktionsziele gerissen hat, mal wieder. Neun Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente mehr als gesetzlich erlaubt wurden ausgestoßen, nämlich 148 statt der zulässigen rund 139 Millionen Tonnen.
Neue Bürgerinitative fordert zur Rettung des Reicher Moos auf!
Im
Reicher Moos zwischen Waldburg und Vogt, soll gemäß Regionalplan noch über das
Jahr 2030 hinaus für den Kurbetrieb Moor abgebaut werden.
Die
neugegründete Bürgerinitiative „Rettet das Reicher Moos“ fordert das Land
Baden-Württemberg und das Landratsamt Ravensburg auf, sich für den Erhalt
dieses Moores einzusetzen.
Die Bürgerinitiative „Rettet das Reicher Moos“ fordert den sofortigen Abbaustopp von Torf, die Aufnahme des Reicher Moos in das Moorschutzprogramm des Landes sowie die Renaturierung mit Vernässung des gesamten Moorgebietes.
Im Regionalplan wurde beschlossen, den Torfabbau weitere 20-40 Jahre über 2030 hinaus zu genehmigen, obwohl die Naturschutzverbände (BUND, LNV, NABU) in ihrer Stellungnahme diesen verlängerten Zeitraum für Torfabbau im Reicher Moos abgelehnt hatten. Die Genehmigung durch das Land steht noch aus.
Die
Initiative appelliert an das Land Baden-Württemberg, als
Grundstückseigentümer, den Regionalplan in seiner jetzigen Form nicht zu
bewilligen.
Auch
die Gemeinde Waldburg setzt sich für die Renaturierung ein.
Manfred
Scheurenbrand, ein Sprecher der Bürgerinitiative, sagt dazu: „Normalerweise
kämpfen lokale PolitikerInnen für den regionalen Naturerhalt und gegen Landes-
oder Bundespolitik.
Bei
uns in Oberschwaben ist das durch die Regionalversammlung, die nicht
paritätisch besetzt oder gewählt ist, anders.“
Bad
Wurzach finanziert mit dem Kreis Ravensburg und dem Land Baden-Württemberg das
Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, das den Moorschutz und die Wichtigkeit von
Mooren stets betont und hervorhebt.
Hubert Wegele als Initiator der Bürgerinitiative, meint: „Überall soll - wie in Bad Wurzach - Moor geschützt werden, doch bei uns baggert man Badetorf mit Duldung ab. Unser Biotop mit den Trinkwasserquellen wird dadurch unwiederbringlich zerstört.“
Natur-
und Klimazerstörung ist weder notwendig noch verhältnismäßig! Alternative
Behandlungsmethoden für die Kurgäste existieren. Es wird oft betont, dass das
Reicher Moos tot sei.
Das ist genauso falsch, als dass das Überleben der Moorbäder mit deren Arbeitsplätzen gefährdet wäre. Eine nachhaltige Kur mit Zukunft ist notwendig!
Das Reicher Moos soll mit seinen seltenen Arten, u.a. sehr vielen Libellenarten, wiederbelebt werden! Dauerhaft als Naturschutzgebiet und in der Biotopvernetzung sowie als lokale Attraktion und Naherholungsgebiet, soll es, hoffentlich in einem künftigen Biosphärengebiet, eine wichtige Rolle spielen! Dies wäre auch touristisch für die Region um die geschichtsträchtige Waldburg eine erhebliche Aufwertung.
Kontakt
Email: reichermoos@gmail.com
Instagram: reichermoosbuergerinitiative