hier aus DW.com
2021 dürften viele begriffen haben, dass der Klimawandel längst eine Klimakrise ist. Dass nun viel über das Thema geredet wird, ist wichtig - doch eine zweite Ebene wird häufig noch vergessen, meint David Ehl.
Wir müssen unseren Lebensraum an die Klimakrise anpassen
In diesem Sommer hat Deutschland bislang eine Hitzewoche erduldet - und prompt registrierte das Statistische Bundesamt in diesem Zeitraum elf Prozent mehr Todesfälle. Kaum vorzustellen, was hierzulande passieren würde, wenn die Temperaturen auf 46, 47 oder 49 Grad steigen, wie jüngst im kanadischen Ort Lytton. Der liegt etwas nördlich des 50. Breitengrads - genau auf der Höhe beschaulicher deutscher Kleinstädte wie Boppard oder Coburg.
Es ist also überfällig, dass wir auch auf dieser zweiten Ebene Vorkehrungen treffen. Gegen extreme Gluthitze gibt es kaum Anpassungsmaßnahmen, aber zumindest ein bisschen können städtebauliche Konzepte dagegen helfen: Frischluftschneisen, durch die ein Luftaustausch stattfinden kann. Grünflächen, die sich als Temperatursenken auswirken, statt Beton und Asphalt, der die Wärme zusätzlich speichert.
Ähnlich klingt es in NT-V hier
Die verheerenden Unwetter in Deutschland zeigen: Die Auswirkungen des Klimawandels können tragisch sein. Forscher fordern nun nicht nur wirksame Klimaschutzmaßnahmen, sondern auch "Klimaanpassung" - und üben scharfe Kritik an der Politik.
Experten halten es angesichts der Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für unumgänglich, dass sich Deutschland besser auf die Folgen des Klimawandels einstellt. "Klimaanpassung ist mindestens so wichtig wie Klimaschutz", sagte Lamia Messari-Becker, Expertin für Stadtentwicklung an der Universität Siegen, im ZDF. "Der heutige Tag ist möglicherweise der Beweis dafür, dass wir die Folgen des Klimawandels tatsächlich unterschätzt haben", sagte die Bauingenieurin. "Seit mehr als 30 Jahren liegen uns Forschungsergebnisse vor, die das nahelegen - dass Wetterextreme schneller, heftiger, häufiger, konzentrierter vorkommen können." Darauf müsse man sich vorbereiten. Zu den Problemen zählten zu starke Zersiedelung und Versiegelung. Wasser müsse versickern und ablaufen können. Kritische Infrastruktur wie Energie-, Wasser- oder Krankenhausversorgung dürfe bei Extremwetter nicht zusammenbrechen, nötig sei ein Frühwarnsystem.
Anmerkung: wäre nicht auch die Klima-Anpassung eine sehr wichtige Aufgabe der Raumplanung und somit des Regionalplanes?
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