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Ein jüngst organisierter Walk for the Future der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, bei dem 30 junge Menschen einhundert Kilometer von Dessau nach Berlin zum Bundestag wanderten und in sechs Zwischenstopps mit Vertretern und Vertreterinnen aus der Lokalpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über Klimaschutz diskutierten, hat Folgendes gezeigt: Noch immer trifft eine junge, gut informierte Generation auf ältere Mitbürgerinnen und -bürger, die fest im Sattel der politischen Institutionen sitzen. Während die ältere Generation um ihre Lebensleistung fürchtet, will die junge selbstbestimmt Lebensentscheidungen treffen. Allerdings fällt es ihr schwer, mit Inhalten durchzudringen, noch immer sind die männlich dominierten Gremien auf lokaler Ebene schwer zu durchdringen. Und insbesondere bei den Verlierern und Verliererinnen der politischen Wende ist der Enthusiasmus für einen weiteren Umbau der Wirtschafts- und Arbeitswelt begrenzt.
Klimaschutz hätte das Zeug zu einem neuen grünen Wirtschaftswunder
Wir sind davon überzeugt, dass uns diese Bruchlinien der Generationen in der Klimapolitik der nächsten Jahre begleiten werden und einer Auflösung bedürfen, um die Klimakrise als Gemeinschaftsaufgabe erfolgreich zu stemmen. Der Blick auf das bereits Erreichte in Sachen Energiewende zeigt: Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger können durch eigene Sonnen- und Windenergieanlagen finanziell von der Erzeugung von klimafreundlicher Energie profitieren. Sie bringen sich aktiv in die Gestaltung des vormals monopolistisch organisierten Energiesystems ein. Der deutsche Mittelstand ist nach wie vor ein wichtiger Lieferant für Erneuerbare-Energien-Technik. Klimaschutz in Deutschland hätte das Zeug zu einem neuen grünen Wirtschaftswunder. .....
Was ein Klimagenerationenvertrag konkret bedeutet
... Ein Klimagenerationenvertrag drückt sich in den
Willensbekundungen und den Entscheidungen jeder Bürgerin, jedes Bürgers aus und
nicht zuletzt unserer politischen Vertreterinnen. ....
Als Teil des Klimagenerationenvertrags sollten sich alle mit
Nachdruck für die Interessen der jungen Generation einsetzen, etwa in der
Unterstützung lokaler Klimaentscheide. Die konkrete Umsetzung von
Beschlüssen sollte als Gemeinschaftswerk über alle Altersgruppen hinweg
gestaltet werden.
Eine Wahlrechtsreform sollte die Vertretung junger Stimmen strukturell stärken. Die ernsthafte Debatte über ein Wahlrecht ohne Altersbegrenzung halten wir für dringend geboten. Die informelle Übertragung von Wahlstimmen von Großeltern auf ihre Enkel oder Nachwuchsquoten in Beratungs- und Entscheidungsgremien könnten zudem zeitnah umgesetzt werden.
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