Donnerstag, 26. Mai 2022

Klimaklartext: News aus unserem Nachbarland Österreich

DER STANDARD - Klimaklartext <klimaklartext@email.derstandard.at>   hier

das Auto hat schon einmal bessere Zeiten gesehen. Vom Fortbewegungsmittel, das individuelle Freiheit versprach, ist für viele zum Bremsklotz geworden.
Zumindest, wenn es darum geht, die Klimaziele rechtzeitig zu erreichen. Denn momentan läuft Österreich laut EU-Kommission Gefahr, sein Ziel, die Treibhausgase um 36 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2005 zu reduzieren, um mehrere Prozentpunkte zu verfehlen. Schuld daran sei unter anderem der Autoverkehr. Es brauche in Zukunft mehr Alternativen, vor allem am Land, wie etwa mehr öffentliche Verkehrsmittel, um die Emissionen zu senken, schreibt die EU-Kommission.

Betreiber nennt erste Zahlen für Windpark im Altdorfer Wald

Schwäbische  Zeitung  Von Katrin Neef

Wie viele Windräder werden gebaut? Wie viel Wald wird gerodet? Bei Info-Abend werden Fragen beantwortet - Auch Kritiker kommen zu Wort

Bodenseekreis: Pflicht vor Kür im Haushalt

 23.05.2022  |  VON CORINNA RAUPACH  hier

Der Landkreis soll sich auf die Finanzierung seiner Pflichtaufgaben konzentrieren und beim Wünschenswerten streichen. So weit waren sich alle Räte einig.
Uneinig waren sie in der Frage, wo die Pflicht aufhört und die Kür beginnt.

Die FDP-Fraktion stellte in der jüngsten Sitzung des Kreistags den Antrag, die Verwaltung möge eine Prioritätenliste für die anvisierten Investition aufstellen und diese mit Kosten- und Zeitplänen versehen. Daniel Dillmann, Amtsleiter der Kämmerei, legte daraufhin eine Projektliste für die nächsten zehn Jahre vor: Sanierungen und Ausbau an Schulen, Neubau des Landratsamts, Investitionen in die Straßenmeistereien Tettnang und Markdorf sowie in die Abfallzentren Markdorf und Weiherberg, Ausbau der Bodenseegürtelbahn, Straßenbau und der Neubau einer Asylbewerberunterkunft in Bermatingen. Grob gerechnet kommen so knapp 300 Millionen Euro zusammen.

„Wegen des langen Zeitraums können wir für viele Projekte nur Anhaltspunkte liefern“, erläuterte Dillmann. Auch seien zu erwartende Fördersummen durch Bund oder Land nicht eingerechnet. Die letzte Entscheidung über die Projekte liege ohnehin bei den Räten: „Sobald die Kosten vorliegen, sind sie dem Kreistag vorzulegen.“ Er gab sich optimistisch, dass der Kreis in der Lage sein werde, diese Projekte umzusetzen. Dem stimmte Landrat Lothar Wölfle zu, sagte aber auch: „Es sind dafür erhebliche Anstrengungen nötig.“

Henrik Wengert, der den Antrag der Freien Wähler unterzeichnet hatte, sagte darauf: „Ich kann diesen Optimismus nicht teilen.“ Es sei mit erheblichen Kostensteigerungen und mit sinkenden Steuereinnahmen zu rechnen. Um die Schuldenaufnahme zu minimieren, hätten Pflichtaufgaben Vorrang. „Zu den freiwilligen Aufgaben zählt zum Beispiel der Klimaschutz“, sagte er.

Dem widersprach Christa Hecht-Fluhr von den Grünen: „Wir sind der Meinung, dass der Klimaschutz eine Pflichtaufgabe ist, das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig.“ Dagegen sei die vom Kreistag beschlossene Südumfahrung Markdorfs eindeutig eine Freiwilligkeitsleistung. Grundsätzlich merkte sie an: „Die Liste lässt nicht den Willen des Kreistags erkennen, sich einzuschränken, sie setzt immer noch auf Wachstum.“

Baden-Württemberg: Das liebe Geld

 22.05.2022  |  VON HENNING OTTE, DPA  hier

Kaum Spielraum für Mehrausgaben im Land

Bei den Haushaltsberatungen drohen trotz guter Steuerschätzung zahlreiche Projekte der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg auf der Strecke zu bleiben. Grund dafür ist der enge finanzielle Korridor für den Doppeletat 2023/2024, den Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) definiert hat. Zwar sieht sein Entwurf für die Eckpunkte des Haushalts einen Spielraum von 850 Millionen Euro für zusätzliche Ausgaben vor, doch gehen davon noch Hilfen für die Kommunen und Kosten für ukrainische Flüchtlinge ab, wie es aus Koalitionskreisen hieß. Allein die Forderungen der Kommunen summieren sich demnach auf über eine Milliarde Euro. Die Spitzen von Grünen und CDU treffen sich heute Abend, um über die Eckpunkte für den Haushalt zu beraten.

Die Steuerschätzung war eigentlich erfreulich ausgefallen: Für die nächsten beiden Jahre sollen etwa drei Milliarden Euro mehr an Steuern in die Landeskassen fließen. Doch Bayaz warnt davor, dass der Ukraine-Krieg und die Pandemie im Herbst auf die Konjunktur durchschlagen könnten. Sein Entwurf sieht einen Risikopuffer von 640 Millionen Euro vor, falls die Steuereinnahmen einbrechen sollten. Weil die hohe Inflation auch das Land trifft, will der Minister etwa eine Milliarde Euro dafür zurücklegen. Bayaz muss zudem das strukturelle Defizit aus der mittelfristigen Finanzplanung in Höhe von 5,4 Milliarden Euro decken, das die Corona-Pandemie gerissen hat. Auch hierfür werden ein Teil der prognostizierten Mehreinnahmen und der Überschuss aus diesem Jahr gebraucht.

Um überhaupt Spielraum für politische Projekte zu haben, sollen die Ministerien im Gegenzug im Doppeletat 600 Millionen Euro sparen. Zwar will das Finanzministerium hier 40 Prozent, also etwa 240 Millionen Euro, selbst beisteuern, dennoch bleiben noch 360 Millionen Euro, die die anderen Ressorts aus ihren Haushalten zusteuern müssen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte schon erklärt, es gebe nur geringe Spielräume für Mehrausgaben. Er machte die Vorgabe, es müsse mehr Geld in den Klimaschutz und in Bildung fließen. Es heißt in der Koalition, das Land wolle vor allem in die Sanierung landeseigener Gebäude investieren, um sein Ziel einer klimaneutralen Landesverwaltung bis 2030 noch erreichen zu können. 

Klimawandel: Der Ozean als CO₂-Schlucker ?

Pest oder Cholera - und bei mir verdichtet sich wieder mal der Eindruck, dass wir die Pest mit Cholera auszutreiben versuchen.
Ja, der Klimawandel muss gestoppt werden.
Ja, an der CO2-Speicherung kommen wir nicht vorbei.
Nun werden Milliarden in Forschungsprojekte investiert um danach hunderte von Milliarden in  meist technische Projekte zu investieren.
Gut, da kann wieder der ein oder andere ordentlich verdienen, das nutzt (vordergründig) der Wirtschaft und treibt irgendwelche Kennzahlen in die Höhe. Irgendwie scheint dieses künstliche Wirtschaftszahlen-Konstrukt aber bei uns "normalen" Menschen schon längst nicht mehr mit unserer Lebenswirklichkeit zusammen zu hängen. 

Pragmatischer wäre zu fragen: Wer zahlt das mit welchem Geld, das dann wo fehlt??
Was könnte man mit diesem Geldsegen nicht alles anfangen im Sinne des Gemeinwohls, das uns allen nützt?
Und welche neuen Probleme tun sich erst durch die aufgezeigten Maßnahmen auf?
Wäre es nicht tausend mal klüger, gleich von Anfang an weniger zu verdienen, um weniger CO2 zu produzieren, das dann mit riesigem Aufwand wieder entfernt werden muss?
Sollte man nicht jede CO2-Produktion gleich auf den Prüfstand stellen, ob sie so dringend notwendig ist, dass gigantische Folgekosten für uns alle anfallen?  Dann wäre wahrscheinlich ziemlich schnell Schluß mit der "großen Freiheit" der CO-Freisetzung.....

CO2 Sparen wäre mein Favorit. Ja natürlich - das fängt beim Tempolimit an, das gerade in aller Mund ist. Welch eine Anmaßung, dass die Freiheit des Rasers von der Allgemeinheit  finanziell ausgebügelt werden muss. Das ist nur ein Beispiel von vielen - wie können wir als mündige Bürger zulassen, dass Klientel-Politik notwendige und kostenfreie Maßnahmen verhindert? Dass schädliche Subventionen weiter getragen werden?

Beim Kalksteinabbau kennen wir die Problematik aus unserer Region sehr genau- wollen wir noch mehr Abbauflächen haben als bisher?  siehe dazu hier

Seegraswiesen - das scheint der natürlichste Ansatz und wäre natürlich allein deshalb mein Favorit, höchstwahrscheinlich würde er auch der Biodiversität nutzen. Die bisherigen Wiesen sind der Schleppnetzfischerei, Baggerarbeiten oder dem Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft zum Opfer gefallen. Aha, da müsste also zunächst auch bei Landwirtschaft und Fischerei was passieren, damit dieser Ansatz von Dauer sein könnte.


Süddeutsche Zeitung hier  29. März 2022  Von Benjamin von Brackel

Nord- und Ostsee könnten für den Klimaschutz genutzt werden, etwa durch Ausbringen von Kalk oder Anpflanzung von Seegraswiesen. Aber wie groß ist der Nutzen solcher Eingriffe, und was sind die Risiken? In einem Großprojekt wollen Forscher es herausfinden.

Mittwoch, 25. Mai 2022

 23.05.2022  |  VON TOBIAS HANRATHS, DPA  hier

Zwischen Rezessionsangst und der Sorge ums Klima

...So forderte der Präsident des Weltwirtschaftsforums, Børge Brende, zum Auftakt des Treffens einen Marshall-Plan für einen Wiederaufbau der Ukraine. Die Eröffnungsrede hielt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der dafür digital zugeschaltet wurde. Selenskyj forderte darin „maximal wirksame Sanktionen“ gegen Russland, nötig sei etwa ein Embargo für russische Energieträger.

Darüber hinaus ging es am ersten Tag des Treffens, das am Donnerstag endet, unter anderem um Fragen der internationalen Energieversorgung. Und auch ein Davos-Dauerbrenner, die Balance zwischen wirtschaftlichem Profit und sozialer Gerechtigkeit, spielte eine Rolle.

"Noch abhängiger als bei Erdgas"

 NTV    hier  

 Wir hängen auch an Russlands Atomtropf

Die Debatte um ein Öl- und Gasembargo gegen Russland läuft in der EU auf Hochtouren.
"So schnell wie möglich" wolle man sich von russischen Rohstoffen lösen, heißt es.
Die Abhängigkeit von Russlands Uran wird dabei allerdings vergessen - oder gezielt übersehen. Dabei ist sie größer als gedacht.

Der Westen hängt am Tropf russischer Rohstoffe. 300 Milliarden Euro will die EU nun investieren, um sich von fossilen Brennstoffen aus Russland zu lösen, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen jüngst verkündete. Die Abkopplung von Moskau solle "so schnell wie möglich" passieren. In vielen Mitgliedstaaten läuft die Suche nach Ersatzlieferanten für russisches Öl und Gas bereits auf Hochtouren. Angesichts des Angriffskrieges gegen die Ukraine gilt es, Russland noch weiter von der Weltwirtschaft abzukoppeln. Bei all den Diskussionen und Anstrengungen um ein Embargo auf russische Rohstoffe gibt es jedoch einen blinden Fleck. Ein Energiebrennstoff wird stets vergessen - oder gezielt außen vor gelassen: Uran.

Dienstag, 24. Mai 2022

«Der Biodiversitätsverlust ist der neue Klimawandel»

Mir schwirrt der Kopf angesichts von Geschäftsmodellen, Marktsignalen, Finanzierungslücken, Cashflow, BIP und Investitionsvolumen....
Ich glaube nicht, dass die Menschheit ein Problem mit denselben Maßnahmen lösen kann, wodurch dieses Problem erst entstanden ist. Das Problem liegt  der Denkweise zugrunde.
Und die muss sich heute angesichts der riesigen Probleme grundsätzlich ändern.
In sozialer Hinsicht hin zum Gemeinwohl, in in Umweltpolitischer Hinsicht hin zum Schutz unserer Lebensgrundlagen.

Trotzdem finde ich den Artikel sehr interessant, denn es zeigt, dass die Problematik auch in Anleger- und Bankenkreisen sehr bewusst ist, die sich mit einem Umdenken naturgemäß besonders schwer tun. Schließlich kreist das ganze System seit Jahrzehnten ausschließlich  um den bestehenden Kapitalmarkt und alles wurde lange verdrängt, was nicht in unser Bild der schönen neuen, bequemen und reichen Welt passte.

Der Artikel spricht von Investitionsmöglichkeiten - da kommt die Bedeutung der EU ins Spiel mit ihrer Anerkennung von Atomkraft (hier) als Klimafreundlicher Technologie, ebenso mit der jetzigen Diskussion um Holzverbrennung (hier)

Die Wirkung von Ökosystemen seien fest in unserem Finanzsystem verwurzelt, warnte der Rückversicherer und dass mehr als die Hälfte des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP) – 44 Billionen Dollar – potenziell gefährdet sei, aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit von der Natur. 

Hallo - und da haben wir bis vor Kurzem noch kleinlich über die Kosten des angeblich "nicht bezahlbaren" Klimaschutzes gestritten?  (hier)

... dass sich der wahre Wert der Natur eben nicht in den Marktpreisen widerspiegle.....Gleichzeitig habe die Politik versagt: Regierungen gäben mehr Geld dafür aus, die Natur auszubeuten, als dafür, sie zu schützen....Gleichzeitig müsse auch ein Umdenken darüber stattfinden, was als wirtschaftlicher Wert gewertet werde
Tatsächlich, ein Zeitalter der Ignoranz scheint langsam aber sicher zu Ende zu gehen. Was bin ich froh darüber!


NZZ hier  Kalina Oroschakoff

Warum dies auch eine Herausforderung für Anleger ist

Die Zerstörung der Umwelt wird zunehmend auch als wirtschaftliches Risiko angesehen. Gleichzeitig steigt das Interesse an Investitionen zur Stärkung der Biodiversität. Das hat auch mit dem Klimawandel zu tun. Denn ohne die Natur kann dieser nicht gebremst werden.

Mitmachen: Online-Voting zur Klimaanpassung


hier

Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) hat es sich zur Aufgabe gemacht, "Anpassung an den Klimawandel" in Deutschland und Europa voranzutreiben. Dabei werden zukunftsfähige Wege aufgezeigt und Anstöße für die Entwicklung einer an den Klimawandel angepassten Gesellschaft und Umwelt gegeben.

Mitmachen: Freiraumentwicklungskonzept der Stadt Ravensburg

 Ein Hinweis von Prof. Ertel

bis zum 31.5.2022 könnt Ihr noch unter www.ravensburg.pin-mit.de  Eure Vorschläge, Anregungen und Meinungen zum Entwurf des Freiraumentwicklungskonzepts der Stadt Ravensburg einbringen. Wir freuen uns, wenn Ihr mitmacht und die Plattform in Euren Netzwerken teilt. 

Weitere Informationen auch auf der Homepage der Stadt Ravensburg.


Viele Grüße

Barbara Gruber,  Umweltamt

Klimaschutzmanagement Gemeindeverband Mittleres Schussental

barbara.gruber@ravensburg.de

Alte Zugstrecken mit neuem Potenzial

 20.05.2022  |  VON MICHAEL SCHWARZ POLITIK@SUEDKURIER.DE  hier

Zwischen 1960 und 1990 sind im Südwesten viele Bahnstrecken stillgelegt worden. Aus ökologischen Gründen und wegen voller Straßen will das Land den ÖPNV jetzt aber massiv ausbauen. Daher ist die Reaktivierung alter Bahnstrecken geplant.
Ein Überblick über die aktuelle Situation.

Vorgehen: Das Land hat zunächst eine Potenzialuntersuchung durchgeführt. Es wurde das Fahrgastpotenzial von 42 stillgelegten Bahnstrecken geprüft. Bei mehr als 30 Strecken kam heraus, dass ein entsprechendes Fahrgastpotenzial vorhanden ist. Wie das Verkehrsministerium in Stuttgart am Freitag mitteilte, laufen derzeit für 20 stillgelegte Bahnstrecken sogenannte Machbarkeitsstudien mit dem Ziel, die Strecken wieder in Betrieb zu nehmen. Mit dabei sind die früheren Verbindungen Schwäbisch Gmünd–Kirchheim unter Teck und Sigmaringen–Stockach. Lediglich eine Strecke wird bereits reaktiviert und befindet sich im Bau. Hier handelt es sich um die Hermann-Hesse-Bahn zwischen Calw und Weil der Stadt (Kreis Böblingen).

Gigantischer Wasserspeicher für Oberschwaben

Schwäbische Zeitung   hier   Von Philipp Richter

Experten sind überzeugt: Der Waldburger Rücken könnte noch viel mehr Menschen versorgen

... Gleichzeitig ist der Weißenbronnen Sinnbild für den gesamten Waldburger Rücken. Der ist nicht nur geologisch von besonderem Wert, sondern auch einer der größten Trinkwasserspeicher Oberschwabens. Größer ist - abgesehen vom Bodensee - nur die Leutkircher Heide. Experten sagen: Das Gebiet hat noch viel Potenzial und sollte vor dem Hintergrund der immer trockeneren Jahre als Trinkwasserspeicher besser geschützt werden.


Das Wasservorkommen im Altdorfer Wald ist mit Sicherheit eines der größten im Alpenvorland. Ich wüsste nichts Vergleichbares in Baden-Württemberg“, sagt Ralf Witte. Er ist Geschäftsführer des Zweckverbands Haslach-Wasserversorgung. Witte verweist vor allem auf die besonderen Bedingungen im Altdorfer Wald. Denn selten ist das Grundwasser so gut geschützt wie dort.
Das Wasservorkommen befindet sich tief im Untergrund. Über dem Grundwasser liegen mehrere Filterschichten von Erde, Lehm und Kies. Diese Schichten sind bis zu 50 Meter dick. Und oben stehen die Bäume als zusätzlicher Schutz. Es gibt keine Siedlungsstruktur und nur wenige Landstraßen. Zum Vergleich: Der größte Wasserspeicher Baden-Württembergs ist der Bodensee - und das ist eine offene Fläche.....



links: Das Grundwasser des Altdorfer Waldes ist vor dem Hintergrund der aktuellen Studie zum Wasserverlust in Deutschland besonders bedeutungsvoll zu werten.

Informationsveranstaltung Windenergie im Altdorfer Wald

hier  geht`s zum Stream

Im Vorspannfilm kommt auch der Hinweis auf  Biogasanlagen und Photovoltaikanlagen in Vergleichswerten nicht zu kurz.

Etwas angesäuert schmunzeln musste ich bei den Vorstellungsworten des Hr. Lenz von Hr. Dr. Heine.
"Sie sind der Direktor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben, beides schöne Regionen die sie da beplanen dürfen! Das ist wahrscheinlich den Meisten nicht so ganz klar was so ein Regionalverband macht..." 
Doch, ich glaube bei uns haben  mittlerweile doch Einige in der Region mitbekommen! Und das ist ein großer Verdienst des Aktionsbündnis mit all seinen Aktiven.


Montag, 23. Mai 2022

EU-Kommission übt deutliche Kritik an deutschem EU-Agrar-Plan

Die Enttäuschung angesichts der GAP-Verhandlungen 2021 waren groß - damals hatte Ministerin Klöckner vorzeitig die Verhandlungen verlassen und so ein umweltfreundlicheres  Ergebnis boykottiert (siehe hier) Dennoch waren die Hoffnungen groß, dass der auszuarbeitende Strategieplan es Deutschland ermöglichen würde, mehr für die Umwelt zu tun (hier)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat den Entwurf des GAP -Strategieplans am 21. Februar 2022 bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung eingereicht.Der GAP -Strategieplan für Deutschland umfasst in der Periode 2023 bis 2027 EU -Fördermittel im Umfang von rund 30 Milliarden Euro

Jetzt muss man sich angesichts der Reaktion der EU erst mal verwundert die Augen reiben:
Warum hat ausgerechnet der neue grüne Landwirtschaftsminister einen Plan eingereicht, bei dem Umweltschutz zu kurz kommt? Er selbst verweist offenbar darauf, dass noch die Vorgänger-Regierung das Papier entworfen habe....
Die Ampel-Koalition ist seit Anfang Dezember 2021 offiziell im Amt und zum Jahresbeginn 2022 sollte das Papier bereits zur Prüfung vorliegen - da blieb tatsächlich nicht viel Zeit zur umfassenden Überarbeitung.

In Top-Agrar war jedenfalls Mitte Januar von etwas hämischen Aussagen aus der Union zu lesen (hier)

„Offensichtlich war das Bundeslandwirtschaftsministerium zwischen Weihnachten und Silvester nicht arbeitsfähig“, heißt es in der Erklärung. Das Argument des BMEL, man wolle noch über Verbesserungen nachdenken, greife laut den EU-Parlamentariern nicht. Nur durch die fristgerechte Einreichung, hätte Deutschland die Chance, den GAP-Strategieplan im Dialog mit Brüssel nachzubessern.

Vielleicht also ganz gut, dass das Papier zur Überarbeitung zurück geschickt wurde. Es ist auf jeden Fall gut, wenn sich das Ministerium mit den Umwelt-Verbänden über das weitere Vorgehen abstimmt, die stecken schon seit Jahren tief im Thema drin und können sicher gute Tipps beisteuern.

BODENSEEKREIS: Kreis beteiligt sich am Jugendticket

20.5.22  hier im Südkurier

Der Kreistag hat der Teilnahme am Projekt Jugendticket zugestimmt. Jugendliche sollen ab März 2023 landesweit Bus und Bahn für 365 Euro im Jahr nutzen können. Das Angebot richtet sich an Menschen bis 21 Jahren. Studierende, Azubis und junge Leute, die einen Freiwilligendienst leisten, können es bis zum Alter von 27 Jahren nutzen. Das Ticket gilt in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV, Fernzüge wie etwa ICE oder IC sind ausgenommen. 


22.05.2022  |  VON CORINNA RAUPACH FRIEDRICHSHAFEN.REDAKTION@SUEDKURIER.DE  hier

Für 365 Euro pro Jahr durchs Land

Bodenseekreis – Jugendliche sollen ab März 2023 landesweit Busse und Bahnen für 365 Euro im Jahr nutzen können. Der Kreistag hat in jüngster Sitzung der Teilnahme am Projekt Jugendticket zugestimmt. Das Angebot richtet sich an Menschen bis 21 Jahren. Studierende, Azubis und junge Leute, die einen Freiwilligendienst leisten, können es bis zum Alter von 27 Jahren nutzen.
Das Ticket gilt in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV, Fernzüge wie etwa ICE oder IC sind ausgenommen. Der Preis von 365 Euro hat bis Ende 2025 Bestand, nach Evaluation soll ein Gesetz die Finanzierung sichern.

Weiterhin Monatskarten

Die Landesregierung fördert das Ticket mit mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr. Nach Berechnungen des Verkehrsverbunds Bodo wird der Bodenseekreis das Ticket mit etwa 950 000 Euro bezuschussen. Für jedes Jugendticket entfällt auf der anderen Seite der Zuschuss, den der Kreis bisher für die Monatskarte zahlte. „So würden im besten Fall keine zusätzlichen Mittel benötigt“, sagte Dezernentin Irmtraud Schuster bei der Vorstellung des Jugendtickets im Kreistag. Das Angebot einer Monatskarte bleibt parallel bestehen, da sich für Jugendliche, die nur im Winter eine Monatskarte kaufen, das 365-Euro-Ticket nicht lohnt. Zudem können Jugendliche aus dem Kreis Lindau kein Jugendticket erwerben, da die bayerische Landesregierung das nicht vorsieht.

Die SPD hatte im Dezember 2021 den Antrag gestellt, die Einführung eines solchen Tickets zu unterstützen. „Wir setzen uns schon seit einigen Jahren dafür ein“, sagte Dieter Stauber. Edgar Lamm (CDU) kommentierte: „Das landesweite Jugendticket leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und entlastet Familien und junge Leute.“ Er nannte es einen ersten Schritt in die richtige Richtung: „Die Einführung eines 365-Euro-Tickets für alle muss das gemeinsame Ziel für uns sein.“

Nachbesserungen notwendig

Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sei für Erwachsene eine Herausforderung, urteilte Kreisrätin Evmarie Becker (Grüne): „Es ist nötig, mit Gewohnheiten zu brechen.“ Nur so könne auch der Verkehrssektor seinen Teil beitragen, die Treibhausgasemissionen zu senken. Es sei richtig, mit den Jugendlichen zu beginnen, sagte Elisabeth Kugel von den Freien Wählern: „Es wird für Jugendliche selbstverständlicher, sich ressourcenschonend zu bewegen, es wird übersichtlicher und niederschwelliger.“

Für die FDP gab Hans-Peter Wetzel zu bedenken: „Hoffentlich haben wir genügend Bus- und Bahnverbindungen, damit die Leute auch an ihre Ziele kommen.“ Viele Kreisräte wiesen darauf hin, dass der Landkreis weiter am Ausbau des öffentlichen Verkehrs auch im Hinterland arbeiten müsse. Die AfD nahm das zum Anlass, als einzige Fraktion gegen die Teilnahme am Jugendticket zu stimmen. „Geld wird in sozialistischer Manier mit der Gießkanne verteilt und nicht in die Substanz investiert“, sagte Christoph Högel....

In Baden-Württemberg gibt es nach Angaben des Landesverkehrsministeriums 21 Verkehrsverbünde. „Von den Verbundsgrenzen werden die jungen Reisenden allerdings wenig mitbekommen. Ihr Ticket gilt nämlich im ganzen Land in allen Verkehrsverbünden und damit in allen Bussen und Bahnen. Ausgenommen ist lediglich der Fernverkehr – also beispielsweise eine Fahrt mit dem ICE oder dem IC“, heißt es im Internetauftritt des Ministeriums. 

Überlingen: Solarthermieanlage nimmt Form an

 22.05.2022  |  VON HANSPETER WALTER  hier

Überlingen – Nahwärme steht derzeit hoch im Kurs. Allemal, wenn sie aus regenerativen Quellen stammt – wie bei der Versorgung des Schättlisberg, des Helios Spitals und des Salem College schon seit mehr als 20 Jahren. Die Grundlast wird hier in der bestehenden Heizzentrale des Stadtwerks mit Holzhackschnitzeln aus heimischen Wäldern gedeckt, nur die Spitzenlast mit Erdgas.
Darüber dürften die Bewohner des alten Quartiers ebenso wenig unglücklich sein wie die inzwischen angeschlossenen neuen Mieter in den Wohnungen der Baugenossenschaft, wenn die nächste Wärmeabrechnung kommt.

Nun bekommen die bisherigen Energiequellen illustre Gesellschaft. Einen Monat lang war nach dem symbolischen Spatenstich für die Solarthermieanlage am 1. März nur wenig zu sehen. Vor einigen Wochen kam nun Bewegung auf die Baustelle: Drei große Pufferspeicher wurden dorthin transportiert und neben dem bestehenden Hackschnitzellager installiert. Dort wirken die künftigen Warmwassertanks, die in der Gesamthöhe während der Planung noch einmal reduziert worden waren, weniger dramatisch als von Kritikern befürchtet.

Die Wassertanks werden künftig die auf dem 4 300 Quadratmeter großen Solarfeld von 864 Kollektoren aufgenommene Sonnenwärme zwischenspeichern, bevor sie an die Haushalte im Stadtquartier Schättlisberg abgegeben wird. Die drei Speicher fassen insgesamt 270 000 Liter Wasser, das entspricht etwa zehn große Tanklastwagen. Im nächsten Schritt werden die Sonnenkollektoren auf der Freifläche östlich der Heizzentrale installiert. Ab Herbst soll die neue Anlage ihren Beitrag zu der geplanten Klimaneutralität des Stadtquartiers 2050 leisten. 

 

Überfüllte, laute, stickige, heiße Städte nerven dich und du würdest am liebsten den ganzen Tag in einer kühlen Ecke im Keller sitzen? 🏢🥵

Es gibt da eine Lösung und zwar eine ganz hervorragende: komm über das verlängerte Wochenende vom 26.05.-29.05. oder auch länger in den Alti!🌳🌲

Hier gibt es angenehme Kühle durch den tollen Wald, genügend Raum um auch mal seine Ruhe zu haben,aber auch tolle Menschen mit denen Menschen Zeit verbringen und sich austauschen kann 💬✊🏼


Mensch kann sich freuen auf:



🌲tolle Schlafplätze auf Baumhäusern

🔥gemütliche Abende am Feuer zum Geschichten erzählen oder gemeinsam singen

📚entspannte Zeit zum Wohlfühlen, Bücher lesen oder spazieren - ein bisschen kurz Urlaub

🧗🏼‍♂️Kletter- und Baumhausbau Workshops, oder was Menschen sonst noch so aktivistisches lernen möchte

Wir freuen uns auf eine gute Zeit mit euch !

Zukunftsfähige Digitalisierung

Plötzlich scheint die verschleppte Digitalisierung außerordentlich wichtig zu sein, auch in den ansonsten weniger Technik-gläubigen Umweltkreisen. Warum ist das so? Eine Spurensuche und 2 Netzfunde dazu, die vielleicht das ein oder andere erklären können.

Germanwatch hier

Für das digitale Wirtschaften fehlen politische Rahmensetzungen. Germanwatch geht Chancen und Herausforderungen im Sinne des Gemeinwohls an.

>> Zu den aktuellen Meldungen zum Thema >> ]

Die Digitalisierung bestimmt wichtige Teile unseres Alltags. 

 Die Vereinten Nationen sehen den Zugang zum Internet als Grundrecht. 

 Nicht mit den Entwicklungen Schritt zu halten, scheint nur unter hohen Kosten denkbar.

Wood Wide Web: Können Bäume miteinander sprechen?

National geographic  hier   Von Lisa Lamm

Pflanzen sind durch ein riesiges unterirdisches Netzwerk miteinander verbunden, über das sie Informationen austauschen können. Doch zu wie viel Kommunikation sind sie tatsächlich fähig? 

....Klar ist: Bäume stehen nicht inaktiv und isoliert in der Gegend herum. Sie sind dazu in der Lage, Signale an ihre Umwelt abzugeben, sich untereinander auszutauschen und sogar vor Gefahren zu warnen. Möglich macht das ein gigantisches unterirdisches Kommunikationsnetzwerk: das sogenannte Wood Wide Web. ....

Streit um Tempolimit : Runter vom Gas!

FAZ hier  Oliver Georgi

Ein Tempolimit stünde endlich auch Deutschland gut an. Langsame Autos brauchen weniger Sprit. Das hilft kurzfristig, sich vom russischen Öl unabhängig zu machen – und langfristig dem Klima.

Europa muss unabhängig vom russischen Öl und Gas werden, und das so schnell wie möglich. Luxemburgs Energieminister Claude Turmes fordert deshalb neben zwei EU-weiten Homeoffice-Tagen auch ein koordiniertes Tempolimit. Denn langsamere Autos verbrauchen weniger Sprit. Zusammen mit autofreien Wochenenden in großen Städten, rechnet Turmes vor, könne man so 2,5 Millionen Fass Öl einsparen.

Der Vorschlag ist sinnvoll – angesichts des drohenden Ölembargos und der zu erwartenden Engpässe sollte jede Einsparungsmöglichkeit genutzt werden. Doch auch über den Krieg hinaus ist ein generelles Tempolimit hierzulande überfällig. Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem freie Bürger noch frei über die Autobahn rasen dürfen – wenn sie nicht gerade in den nächsten Stau fahren oder auf 80 runterbremsen müssen, weil eine Baustelle kommt. Trotzdem ist bislang noch jede Regierung vor einem Tempolimit zurückgeschreckt; selbst die Ampel, aus Rücksicht auf die FDP.

Weniger Menschen würden sterben

Langsamere Autos verbrennen aber auch in Friedenszeiten weniger Treibstoff – mit entsprechenden Folgen: Nach einer Studie des Umweltbundesamts könnte Tempo 130 die jährlichen CO2-Emissionen um 1,5 Millionen Tonnen senken, bei Tempo 120 wären es sogar zwei Millionen Tonnen. Hört doch auf, entgegnen die Gegner des Tempolimits: Das ist marginal; was man damit im Monat an Sprit spart, verfährt der Rest der Welt in zehn Minuten! Aber zum einen zählt angesichts der Dramatik der Klimakrise jede Tonne eingespartes CO2. Zum anderen kann es in einem Land, das sich gern seiner Vorreiterrolle auch beim Klimaschutz rühmt, kein Argument sein, dass der Rest der Welt sich auch nicht um den CO2-Ausstoß schere.

Und was ein anderes beliebtes Argument der Gegner betrifft, die Zahl der Unfälle: Mag sogar sein, dass ihre Zahl nicht eklatant sänke. Aber selbst wenn nur ein paar Menschen weniger stürben: Wären sie nicht Grund genug?

Die Mehrheit der Deutschen ist für ein Tempolimit

Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft fahren 77 Prozent der Autofahrer auf freien Strecken schon jetzt langsamer als Tempo 130. Auch das könnte vordergründig ein Argument für die Gegner sein – warum noch gesetzlich regeln, was ohnehin längst die Regel ist, und dabei ein Viertel der Autofahrer gängeln? Dabei stimmt auch der Umkehrschluss: Wieso nicht für alle verbindlich machen, was eine Mehrheit der Deutschen schon als sinnvoll erachtet? Nach einer jüngsten Umfrage plädiert die Mehrheit der Deutschen für ein Tempolimit; selbst in einer Erhebung unter ADAC-Mitgliedern waren kürzlich 50 Prozent dafür.

Ohnehin wird sich das Mobilitätsverhalten der Deutschen stark verändern. Viele aus der jüngeren Generation haben schon kein Auto mehr und fahren lieber Bahn. Und wenn unsere E-Autos erst von Computern gesteuert werden, die auf der Autobahn autonom beschleunigen, Abstand halten und affektlos und effizient Stau vermeiden, dann dürfte dies den Stellenwert des Autos weiter profanieren: weg vom emotionalisierten Distinktionsmerkmal hin zu einem Fortbewegungsmittel unter vielen. Man kann das schade finden, doch das Ende des deutschen Sonderwegs kommt so oder so. Vielleicht ist Putins Krieg aber ein Katalysator für die Erkenntnis, dass sich Freiheit nicht am Winkel des Gaspedals bemisst.

Sonntag, 22. Mai 2022

Gut so: Australien hat den Klimaschutz gewählt

Erinnern Sie sich noch an das Aufsehen erregende Klima-Urteil in Australien? (hier)
Junge Klimaaktivisten hatten dafür gestritten, dass das Umweltministerium sie in der Klimakrise besser schützen müsse.
Erst am 15.März 2022  kam dann eine kleine Meldung in NTV hier

Gericht kippt Minenbau - Urteil.  Australien muss junge Generation nicht schützen
Ein australisches Gericht hat ein bahnbrechendes Urteil gekippt, wonach das Umweltministerium Kinder vor den schädlichen Folgen des Klimawandels schützen muss. Das Bundesgericht gab der Berufung von Umweltministerin Sussan Ley statt. Demnach muss sie bei der Genehmigung neuer Projekte für fossile Brennstoffe nicht die Schäden abwägen, die der Klimawandel für Kinder mit sich bringt. Die ursprünglichen Kläger sind "am Boden zerstört".

Da kann man wohl schon am Boden zerstört sein, wenn man als junger Bürger erfährt, dass die Umweltministerin einer Regierung persönlich gegen den Schutz der eigenen Bürger kämpft.
Es ist zu hoffen, dass auch diese Ministerin endgültig aus dem öffentlichen Leben in Australien verschwindet, ebenso wie ihr Krisen-verleugnender Regierungschef, mit dem sie sich wahrscheinlich abgestimmt hatte.



Unterschriftenaktion

 


https://aktion.campact.de/klima/sofortprogramm-verkehr/teilnehmen/


nicht nur freitags, sondern jeden Tag: Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) streikt. Aber anders als Fridays for Future nicht für, sondern gegen den Klimaschutz. Gerade enthüllte Regierungsdokumente zeigen: Wissing wird die Klimaziele reißen – und das wohl mit voller Absicht.

"Ungewöhnlich also - aber erklärbar" - Klimawandel kurz mal kleingeredet

Der kleine aber feine Unterschied:
Auch im öffentlichen Fernsehen bekommt man im ZDF Erstaunliches zu hören.

 Wetter oder Klima? - ZDFmediathek

Ein Aktivist schreibt zum Bericht:
"Der letzte Satz ist "Ungewöhnlich also - aber erklärbar"
Aufgrund der Fakten in diesem Bericht könnte das ZDF Alarm schlagen.  
Stattdessen wird verdummt und beruhigt."


Ganz anders wird in den Tagesthemen des ARD berichtet hier


„Was ist das besondere an dieser Wetterlage?“ „Auf den Punkt gebracht - es ist ein ganzes Stück weit der Klimawandel! Solche Temperaturen im Mai, gab es europaweit noch nie!“


Wenn man diese Unterschiede in der Berichterstattung bewusst wahrnimmt, kommen zumindest mir ganz schnell ziemlich eindeutige Politiker-Aussagen in den Sinn, bei denen später wieder zurück gerudert werden musste, wie diese hier. Ich nehme an, dass das keine Einzelmeinung ist.

ARD „abschaffen“: CDU-Politiker Kurze korrigiert umstrittene Aussage

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU in Sachsen-Anhalt, Markus Kurze, hat mit Aussagen zur ARD für Wirbel gesorgt. Im Gespräch mit einer Zeitung sagte er, er wolle „Das Erste“ abschalten. Nun hat er seine Äußerung neu eingeordnet.

Mit Blick auf die öffentlich-rechtlichen Sender sagte Kurze der Zeitung zufolge: „Wir sind der Meinung, dass im öffentlich-rechtlichen Rundfunk oft Minderheitenmeinungen stärker vorkommen als die Meinung der Mehrheit“, sagte er. „Zum Beispiel sollten die Sender nicht nur diejenigen zu Wort kommen lassen, die immer noch mehr und mehr Klimaschutz wollen, sondern auch diejenigen, die das bezahlen müssen.“ Die Vorabmitteilung trug die Überschrift: „Sachsen-Anhalts CDU will „Das Erste“ abschalten“.

Aufgepasst: Unwucht in der Berichterstattung der "Welt"


 "Die Welt" gehört aus Sicht der Klimaschützer zu den ausgesprochen schwierigen Medien, da sie den Klimawandel immer wieder verharmlost hat und fest bei der Lobbyorganisation  ISNM verankert ist, die bei der deutschen #Klimaschmutzlobby eine zentrale Rolle spielt. (hier)
Zum System gehören auch Thomas Bareiß und Oswald Metzger, beide in unserem Ländle politisch aktiv.

Nun eine neue Unwucht der Berichterstattung der Welt, die zum Bild-Universum gehört.
Die neue „Welt“-Chefreporterin Franca Lehfeldt  ist die Verlobte des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner.
Nichts Neues im Prinzip: Der war schon bis 2020 10 Jahre lang mit der Journalistin Dagmar Rosenfeld verheiratet, die seit 2016 in verschiedenen leitenden Positionen bei der „Welt“ arbeitete. Neu ist allerdings die Rolle als Politische Chefreporterin, was direkte Berührung mit den Parteien einschließt.

uebermedien hier


Viele Journalisten sehen die Klima-Berichterstattung in den Medien sehr kritisch und haben sich deshalb für eine gemeinsame Charta engagiert



Über 200 Journalist:innen unterstützen Charta des Netzwerks  zu guter Medien-#Klimakommunikation  @klimajourno. 

Diese zeigt bspw Lösungsmöglichkeiten auf sowie, dass Klimakrise nicht nur ein Thema von vielen ist, sondern Auswirkungen auf jeden Bereich hat. klimajournalismus.de/charta/

Auf dem Bild sind viele professionell genutzt Kameras auf ein nicht sichtbares Motiv links gerichtet. Hinter den Kameras stehen Medienleute.
Der Text "Über 200 Journalist:innen unterzeichnen Charta zu guter Medien-Klimakommunikation" steht oben im Bild, links unten das Logo des Bürgerrat Klima.

Samstag, 21. Mai 2022

"Umweltverbände erringen historischen Sieg bei Biomassevorschriften" - Hoffnung für Wälder?

Wir haben leider gelernt, dass viele gute Ideen durch Lobbyismus schnell wieder umgeworfen werden können. Warten wir ab was aus diesem guten Ansatz wird.....

Siehe dazu auch: 
"UN: Wälder mitentscheidend im Kampf gegen Klimawandel"  hier

"Heizen mit Holz: Klimaneutrale Energie? Von wegen"  hier

 

Euractiv  hier Von: Kira Taylor und Valentina Romano | EURACTIV.com 20. Mai 2022

EU-Umweltorganisationen haben den „historischen“ Beschluss des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments gefeiert, der strengere Regeln für die Einstufung von Biomasse als nachhaltig vorsieht.

„Es ist schwer, einen Brennstoff zu finden, der schmutziger ist als Kohle, aber die Biomasseindustrie hat es geschafft. Wir sind froh, dass Europa langsam erkennt, wie schmutzig dieser Brennstoff ist“, sagte Amanda Hurowitz von der Umwelt-NGO Mighty Earth.

Am Dienstag (17. Mai) stimmte der Umweltausschuss über die vorgeschlagenen Überarbeitungen der Verordnung über die Landnutzung und Forstwirtschaft (LULUCF) und die Richtlinie über erneuerbare Energien ab.

Die Änderungen beinhalten eine neue Definition für primäre holzartige Biomasse im Rahmen der Richtlinie über erneuerbare Energien. Abgesehen von bestimmten Ausnahmen soll die Energieerzeugung aus dieser Form von Biomasse nicht mehr als erneuerbar gelten und kann somit nicht mehr von Förderprogrammen für erneuerbare Energien profitieren.

Spannende Initiative in Österreich: Der Klimarat

In Österreich geht man einen anderen Weg, um die Klima-Maßnahmen abzustimmen. Spannend wird es dann,wenn man gezielt vergleichen kann, was wo besser gelaufen ist.

K.AT NEWS  15.5.2022   hier

WissenschafterInnen gaben Feedback auf Vorschläge des Klimarats 

Beim Treffen des Klimarats kommentierte wissenschaftlicher Beirat Vorschläge zur Klimaneutralität Österreich bis 2040.

Fazit: Bei einigen Handlungsfeldern reichen die erarbeiteten Vorschläge der 100 Bürgerinnen und Bürger aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht aus. Nun wird nachgeschärft, beim letzten Treffen Mitte Juni sollen dann die Empfehlungen des Klimarats an die Politik vorliegen.

"Klimaseniorinnen" setzen die Schweizer Politik unter Druck

Süddeutsche Zeitung  17. Mai 2022  hier  Von Wolfgang Janisch und Isabel Pfaff

2000 Frauen, im Durchschnitt 73 Jahre alt, klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Der Vorwurf: Die Regierung in Bern tue zu wenig, um sie vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. Ein juristisch kompliziertes, aber nicht aussichtsloses Unterfangen.

....Wydler-Wälti ist Klimaaktivistin, und gerade im Seniorenalter bringt das gewisse Herausforderungen mit sich. Neben ihrem Gewichtsverlust berichtet Wydler-Wälti auch von Rücken- und Schulterschmerzen. Die bekommen viele ihrer Mitstreiterinnen regelmäßig, wenn sie auf Demos zu lange die Transparente hochhalten. "Und wir sind kleiner als die meisten Männer, keiner sieht uns mit unseren Plakaten."

"Wir klagen für unsere Gesundheit, aber wenn wir gewinnen, gewinnen alle."

Dabei sind es genau diese Eigenschaften, die Tatsache, dass sie eine Frau ist und ein gewisses Alter erreicht hat, die Rosmarie Wydler-Wälti zu einer der derzeit aussichtsreichsten Kämpferinnen gegen die Klimakrise gemacht haben - und zu einer der Frauen, die die staatlichen Institutionen ihres Landes das Fürchten lehren könnten

Klimapartnerschaften, globaler Schutzschirm, Ernährungssicherheit: G7-Minister:innen setzen wichtige Signale

Pressemitteilung | 19.05.2022  Germanwatch hier

G7-Entwicklungsminister:innen-Treffen: Germanwatch sieht gute Fortschritte bei Unterstützung von Entwicklungsländern bei Klimaschutz und im Umgang mit Klimarisiken – auf dem G7-Gipfel im Juni müssen insbesondere konkrete Finanzierungszusagen folgen
Pressemitteilung

Berlin/Bonn (19. Mai 2022). Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zieht ein insgesamt positives Fazit der Ergebnisse des Treffens der G7-Entwicklungsminister:innen.

Beim G7-Gipfel Ende Juni müssen allerdings noch weitere Schritte folgen, insbesondere viele Finanzierungsfragen sind noch offen.

"Hilfe gegen Hunger"

 Spiegel hier  19.05.2022

G7 vereinbaren Bündnis gegen Russlands »Kornkrieg«

Viele Staaten in Afrika und im Nahen Osten sind abhängig von günstigem Getreide aus der Ukraine. Wegen russischer Handelsblockaden im Krieg drohen Hungersnöte. Die G7-Staaten wollen das verhindern.

CO₂ aus der Atmosphäre holen: Ein Ampelsystem für den Vergleich von Maßnahmen

 heise  hier   13.05.2022  von  Hanns-J. Neubert

Nicht nur Effizienz, Wirksamkeit und Reife: Die vorgestellte Ampel berücksichtigt auch Auswirkungen auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft.

Ohne aktive Entfernung von Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Atmosphäre wird es wohl nicht gehen, stellte der Internationale Klimarat IPCC bereits 2014 klar. Auch deshalb, weil die Menschheit sonst am Ende des Jahrhunderts in einer 2,4- bis 2,9-Grad Welt leben würde, wenn die reichen Staaten nicht zu ehrgeizigeren Treibhausgas-Reduktionen bereit sind, wie der Climate Action Tracker berechnete.

Denn von CO₂-Minderung ist noch immer keine Spur in Sicht. Im vergangenen April überstieg die CO₂-Konzentration an den Mauna Loa Messstationen auf Hawaii erstmals den Wert von 420 ppm (CO₂-Moleküle pro Million). 2015 waren es noch knapp über 400 ppm, Ende des 19. Jahrhunderts 280 ppm. Die magische 1,5-Grad-Grenze, über die sich die Erde gemäß dem Pariser Klimaabkommen besser nicht erwärmen sollte, könnte nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie WMO schon in einem der nächsten fünf Jahre zum ersten Mal überschritten werden.

Es wird also zunehmend enger, wenn die Menschheit die nächste Schwelle, die Zwei-Grad-Grenze, noch etwas weiter in die Zukunft hinausschieben will. Doch leider sind viele Maßnahmen und technische Lösungen für eine direkte Entfernung von CO₂ aus der Atmosphäre (Carbon Dioxid Removal, CDR) noch gar nicht richtig bilanziert oder einsatzbereit.

Freitag, 20. Mai 2022

Brandbrief von Forschern: Verlust von Arten nicht rückholbar"

 ARD  hier    Stand: 19.05.2022 

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, die Artenvielfalt zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen - und zwar nicht nur in Deutschland. Dass die Forderung jetzt kommt, ist kein Zufall.

Ein Bündnis aus renommierten Forscherinnen und Forschern hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, mehr gegen den Verlust der Artenvielfalt und gegen den Klimawandel zu tun. Dazu gaben die Wissenschaftler in Berlin eine Erklärung ab. Bei der Vorstellung des Papiers sagte der Generaldirektor am Berliner Museum für Naturkunde, Johannes Vogel, "der Verlust von Arten sei nicht rückholbar".

Johannes Vogel, Generaldirektor am Museum für Naturkunde Berlin, zu der Biodiversitätskrise

Gelinge es in dieser Dekade nicht, den Verlust der Biodiversität aufzuhalten, bestehe die Gefahr, bis zu eine Million Arten zu verlieren, heißt es in dem Papier. So können Prognosen zufolge innerhalb der nächsten Jahrzehnte 40 Prozent aller Insekten weltweit aussterben.