Businessinsider hier Jenny McGrath 29 Aug 2024
Dürre in Mexiko: Satellitenbilder zeigen verheerende Ausmaße
Mexiko leidet unter schwerer Dürre – die Folgen sind selbst aus dem Weltraum zu sehen
Mexiko erlebt eine der schwersten und weitreichendsten Dürren seit über einem Jahrzehnt. In einigen Regionen sind die Wasserstände so niedrig, dass man die Auswirkungen aus dem Weltraum sehen kann.
Die Laguna Bustillos im Norden Mexikos hält beispielsweise nur noch 50 Prozent ihrer üblichen Kapazität. Die US-amerikanische Geological Survey veröffentlichte in diesem Monat Bilder ihrer Landsat-Satelliten, die die ausgetrocknete Lagune im Juni im Vergleich zu ihrer Größe sechs Monate zuvor im Januar zeigen. Tausende Fische verendeten.
Zusätzlich konzentrieren die niedrigen Wasserstände die Schadstoffe noch stärker, reduzieren die Wasserqualität und belasten die Fische zusätzlich, erklärt Irma de la Pena, Leiterin der Ökologieabteilung in der Stadt Cuauhtémoc, im Interview mit dem Fernsehsender CNN im Juni.
Die Laguna Bustillos ist eine bedeutende Wasserquelle für den Bundesstaat Chihuahua und wird hauptsächlich zur Bewässerung von fast 20.000 landwirtschaftlichen Flächen genutzt. Aufgrund des Wassermangels mussten die Menschen in Chihuahua zusehen, wie ihre Nutzpflanzen und ihr Vieh verdorrten.
Sogar die Bienen gehen zugrunde. „Wegen der Dürre gibt es derzeit fast keine Vegetation in der Landschaft“, so Imker Adan Rascon Ramos zu „Reuters“. Das gilt auch für die durstigen Wildblumen, die nicht geblüht haben.
Infolgedessen haben sich die Bienen auf der Suche nach Pollen den wenigen verbliebenen landwirtschaftlichen Kulturen zugewandt, und die Herbizide vernichten sie in Scharen.
Vollmer zufolge könnten trockenere Bedingungen in einigen Regionen ein Dauerzustand bleiben. Dürren werden auf der Grundlage historischer Durchschnittswerte klassifiziert, sagte er, aber „wir bewegen uns in neue Bedingungen“. Was einst eine Dürre war, könnte jetzt die neue Normalität sein.
Es gibt einige mögliche Maßnahmen, um sich gegen zukünftige Dürren abzusichern. WWF arbeitet in Mexiko daran, Gemeinden zu unterstützen, Wasserreserven zu schaffen, indem sie Richtlinien umsetzen, um Flusssysteme über einem bestimmten Niveau zu halten. Ursprünglich war es ein Bemühen, die biologische Vielfalt zu erhalten, aber „es wird zunehmend als eine Art Versicherung gegen diese Dürrebedingungen anerkannt“, so Vollmer.
Euronews hier 28/08/2024
Dürre in
Nordgriechenland: Wasserknappheit, ausgetrocknete Seen und bedrohte Ernten
In Nordgriechenland herrscht eine anhaltende Dürre. Landwirte fürchten um ihre Ernte, Einwohner haben mit mangelnder Wasserversorgung zu kämpfen.
Der Norden Griechenlands trocknet aus. Mehrere aufeinanderfolgende Hitzewellen und ausbleibender Niederschlag haben für eine anhaltende Dürre gesorgt.
Bis vor kurzem war der Salzsee Pikrolimni ein beliebter Ort für Schlammbäder. Diesen Sommer ist da, wo der See eigentlich sein sollte, nur noch vertrocknete Erde.
"Seit zwei Jahren hat es überhaupt nicht mehr geregnet, so dass der See völlig ausgetrocknet ist", erklärt Costas Partsis, Vorsitzender der Gemeinde. "Früher hatte er eine Menge Wasser. Die Leute kamen, um zu schwimmen", so Partsis.
Der Dorjansee ist massiv geschrumpft
Das Ufer des Dojransees, durch den die Grenze zwischen dem Norden Griechenlands und Nordmazedonien verläuft, ist in den letzten Jahren um rund 300 Meter zurückgegangen.
Im Dorf Nea Silata leidet der Olivenanbau massiv unter der Dürre. In sechs Wochen steht die Ernte an. Damit die Olivenbäume nicht vertrocknen, muss Wasser aus den umliegenden Regionen besorgt werden.
Wasserknappheit: Einwohner werden kreativ
Im belebten Nea Potidea müssen die Einwohner kreativ werden, um mit der eingeschränkten Wasserversorgung zurechtzukommen.
"Ich arbeite nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft", erzählt eine Einwohnerin.
"Ich wasche mein Geschirr und verwende das [Spül-]Wasser dann im Garten. Ich dusche in einem Waschbecken und gieße das Wasser in den Garten, weil sonst alles austrocknen würde. Ich versuche, Wasser zu sparen, wo immer ich kann und wenn es nötig ist, benutze ich sogar einen Wagen, um Wasser vom Meer zur Toilette zu transportieren", so die Frau.
Nach Angaben des Katastrophenschutzdienstes der EU erstreckt sich die akute Dürre inzwischen vom Schwarzen Meer bis nach Nordgriechenland.
Standard hier Jakob Pallinger 29. August 2024
Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher sorgt sich ums künftige
Wasser
Knapp zwei Drittel haben laut einer Greenpeace-Umfrage in den vergangenen zwei Jahren Wassermangel in manchen Regionen Österreichs wahrgenommen. Wie lässt sich Wasser künftig schützen?
In Österreich ist die Trinkwasserversorgung auch in den kommenden Jahren gut abgesichert, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. Bis 2050 könnte es durch den Klimawandel jedoch in einigen Regionen zu vorübergehenden Engpässen bei der Wasserversorgung, etwa für die Bewässerung in der Landwirtschaft, kommen.
Im Marchfeld in Niederösterreich waren die Wetterextreme in den vergangenen Wochen und Monaten besonders zu spüren. Lange Zeit fehlte der Regen, sodass der Boden zum Teil immer mehr austrocknete, dann regnete es mancherorts innerhalb kurzer Zeit so stark, dass es zu schweren Überschwemmungen kam. Seit Anfang des Jahres hat die Trockenheit allein in Niederösterreich einen Gesamtschaden von 60 Millionen Euro verursacht, heißt es von der Österreichischen Hagelversicherung. Besonders Ostösterreich war in den vergangenen Jahren immer wieder von Trockenheit und Wassermangel betroffen, der nicht nur durch die steigende Wassernutzung, sondern auch durch den Klimawandel verstärkt wird.
Aber auch in anderen Teilen des Landes machen sich viele Menschen Sorgen um die Wasserverfügbarkeit in der Zukunft. Das zeigt eine von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut Integral durchgeführt wurde. Demnach haben rund zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher in den vergangenen zwei Jahren Wassermangel in manchen Regionen Österreichs wahrgenommen. Sechs von zehn Befragten sorgen sich, dass Wasser in Zukunft knapp werden könnte. Besonders stark ist die Sorge bei den über 70-Jährigen, in Nieder- und Oberösterreich und bei jenen, die in der Landwirtschaft tätig sind.
Kein akutes Wasserproblem
Drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie vor allem den Anbau von Lebensmitteln von der Dürre bedroht sehen. 69 Prozent sehen Tiere und die Natur bedroht, 57 Prozent die Trinkwasserversorgung. In Wien sehen Menschen im Bundesländervergleich die Trinkwasserversorgung weniger stark von Dürre bedroht, dafür vermehrt den Industriestandort Österreich. Neun von zehn Befragten wünschen sich von der Regierung konkrete Pläne zum Schutz des Wassers.
Vor wenigen Wochen präsentierten Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Vizekanzler Werner Kogler und Justizministerin Alma Zadić (alle Grüne) einen Plan gegen Wasserknappheit. Sie forderten verbindliche Bodenschutzregeln, eine Renaturierung der Flussläufe und Bäche sowie einen "Entsiegelungswettbewerb" in den Gemeinden, sodass wieder mehr Regenwasser versickern kann. Großes Sparpotenzial gebe es auch in den Haushalten, wenn man beispielsweise für die Toilettenspülung auf Regenwasser statt auf Trinkwasser zurückgreife.
Im Landwirtschaftsministerium, das auch für die Wasserwirtschaft zuständig ist, sieht man kein akutes Wasserproblem. Österreich sei ein wasserreiches Land, der Wasserbedarf könne mit Grundwasser aus Brunnen und Quellen nachhaltig gedeckt werden. Wasserknappheit sei in Österreich bislang nur in einzelnen Fällen lokal aufgetreten und auch künftig nur zeitlich und räumlich begrenzt zu erwarten. Laut der Studie Wasserschatz Österreich könnten die verfügbaren Grundwasserressourcen bis 2050 im ungünstigsten Szenario jedoch um bis zu 23 Prozent sinken. In einigen Regionen in Ostösterreich könnte der Wasserbedarf dann die verfügbaren Grundwasserressourcen übersteigen.
Wasser bepreisen
Damit das nicht passiert, sieht Greenpeace vor allem die Industrie in der Pflicht. Diese beanspruche rund 70 Prozent des gesamten in Österreich genutzten Wassers. Die zehn größten Industriebetriebe in Österreich verbrauchen laut einer kürzlich veröffentlichten Studie so viel Grundwasser wie vier Millionen Österreicher. In den Wasserbüchern der Länder sind die jeweils gewährten Konsensmengen für die Wasserentnahmen von Betrieben zwar grundsätzlich festgelegt. Wie viel Industrie und landwirtschaftliche Betriebe zu welcher Zeit genau entnehmen, ist jedoch nicht ersichtlich, kritisieren Greenpeace und der Rechnungshof. Sie fordern deshalb seit Monaten ein digitales Wassermelderegister, in dem diese Verbräuche aufscheinen.....
hier 29. August 2024, Quelle: dpa Bayern
Wassermangel:
Klimawandel erschwert Betrieb von Berghütten
Der Klimawandel macht den Hüttenbetreibern des Deutschen Alpenvereins (DAV) immer mehr zu schaffen. Steigende Temperaturen im Gebirge und zunehmender Wassermangel erschweren den Betrieb der hoch gelegenen Unterkünfte, wie Robert Kolbitsch, Ressortleiter Hütten und Wege beim DAV-Bundesverband in München, sagte.
Von den rund 200 bewirtschafteten DAV-Hütten gebe es bereits bei rund 10 Prozent akuten Handlungsbedarf - Tendenz steigend. Entweder, weil die Wasserversorgung langfristig nicht mehr sichergestellt sei oder auch, weil die Energieversorgung nicht mehr im gleichen Umfang möglich sei wie bisher.
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