Rund 90 Prozent des Trinkwassers in Bayern kommt nicht aus Seen und Talsperren, sondern ist Grundwasser. Eine aktuelle Studie hat nun ergeben, dass sich das Grundwasser erwärmt. Und das könnte langfristig Folgen haben.
Wenige Meter unter unseren Füßen rieselt und fließt es durch die Poren des Gesteins: das Grundwasser. Dunkel ist es dort und ständig herrschen kühle Temperaturen, im Durchschnitt zwischen 10 und 11 Grad. Egal, wie heiß oder kalt es bei uns oben ist: Die Temperaturen unter uns schwanken kaum.
Doch die Klimaerwärmung macht auch vor dem Grundwasser nicht halt: Peter Bayer, Geologe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hat festgestellt: Das Grundwasser ist in den letzten 30 Jahren um knapp ein Grad wärmer geworden.
Geologe: "Klimawandel im Untergrund"
"Was uns allerdings etwas überrascht hat, ist doch, wie stark das war", sagt Bayer. Damit meint er nicht den Wert, sondern wie einheitlich diese Änderungen sind. "Es gab eigentlich nur einen Brunnen, wo das nicht so war. Das heißt, die Temperaturen sind nicht gestiegen. Ganz klar, wir haben hier einen Klimawandel im Untergrund."
Da leben aber circa 250 Tierarten: Zum Beispiel Krebstiere, Würmer und Schnecken. Viele sind blind und haben fast durchsichtige Körper, wie die zarte Grundwasserassel. Die Tierchen sind die Reinigungstruppe des Grundwassers. Sie fressen zum Beispiel Bakterien, Tier- und Pflanzenreste. Seit Jahrtausenden sind sie an eine konstante Temperatur um die 10 bis 11 Grad gewöhnt. Macht ihnen die Erwärmung zu schaffen?
"Wir kennen die Tierchen im Untergrund kaum", erklärt der Geologe....
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