Flächenfraß zerstört Vielfalt von Lebensräumen.
Jedes Jahr 2.490 Fußballplätze:
Das ist die Fläche, die in Baden-Württemberg
zugebaut, betoniert oder geteert wird –
das sind täglich 4,8 Hektar
(Stand 2019).
Der Flächenverbrauch hat viele Ursachen. Hauptsächlich
werden Freiflächen für Bauland und Verkehr verbraucht. Der BUND in
Baden-Württemberg arbeitet daran, das Problembewusstsein für den
Landverbrauch zu schärfen und ist aktiv in der "Wohnraum Allianz".
Unser Ziel: Reduzierung des Flächenverbrauchs auf Netto-Null.
Der BUND fordert:
- Flächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null senken!
- Vorrang der Innen- vor Außenentwicklung!
- Baulücken schließen, Industrie- und Gewerbebrachen revitalisieren!
- Städte der kurzen Wege entwickeln!
- Flächensparende Gewerbegebiete: mehrstöckig statt eingeschossig bauen!
- Räumliche Eingriffe durch Arten- und Naturschutzmaßnahmen ausgleichen!
Folgende Kernforderungen müssen Kommunen und das Land für einen Stopp des Flächenfraßes umsetzen:
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Das Land muss die Regionalplanung stärken. Die Kommunen müssen Vorgaben bekommen, wie viel Fläche sie unter welchen Voraussetzungen verbrauchen dürfen.
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Wir fordern die Landesregierung auf, beim Bund im Zuge der laufenden Novellierung des Baugesetzbuches auf eine Abschaffung von § 13b BauGB hinzuwirken und gegenüber den Gemeinden schärfere Vorgaben durchzusetzen. Erfahrungen zeigen, dass vor allem in kleineren Gemeinden der Paragraf vorzugsweise zur Ausweisung von flächenintensiven Einfamilienhausgebieten eingesetzt wird.
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Neue Siedlungsgebiete sind vorzugsweise im Innenbereich und in Gegenden mit einem guten ÖPNV-Netz ausweisen. Die bestehenden freien Räume müssen gesichert werden.
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Die Regionalverbände sollen direkt gewählte Regionalparlamente bekommen, wie beispielsweise in der Region Stuttgart. Damit löst sich das Regionalparlament von rein kommunalen Interessen.
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Nur die Regierungspräsidien sollen die Flächennutzungspläne genehmigen dürfen. Außerdem sollen sie einheitlich prüfen können, ob es überhaupt einen zusätzlichen Flächenbedarf gibt.
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Die kommunale Verwaltung muss den Gemeinderät*innen die finanziellen Auswirkungen von geplanten Baugebieten vollständig darstellen.
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Der kommunale Finanzausgleich muss reformiert werden : Für die Kommunen soll es finanziell attraktiv sein, möglichst wenig Flächen außerhalb von Siedlungen zu bebauen.
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Die Förderprogramme des Landes sollen sich daran orientieren, dass ein Zubau möglichst in den Städten und Gemeinden stattfindet und nicht im Außenbereich.
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Bauflächenkataster, Leerstandsanalyse, Baulücken sind zu nutzen. Ebenso muss Ziel sein, keine erleichterte Bebauung im Außenbereich zuzulassen.
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Das Land soll Fortbildungsveranstaltungen für kommunale Entscheidungsträger*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen durchführen, bei denen vorbildliche Planungsbeispiele gezeigt werden.
- Die Kommunen müssen die Natur besser schützen: Die Städte und Gemeinden sollen Biotopverbünde planen und in den Siedlungen wertvolle Stadtökosysteme erhalten und sichern.
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