Sonntag, 3. Januar 2021

Der BUND fordert: Reduzierung des Flächenverbrauchs auf Netto-Null

Flächenfraß zerstört Vielfalt von Lebensräumen.

Jedes Jahr 2.490 Fußballplätze: 

Das ist die Fläche, die in Baden-Württemberg zugebaut, betoniert oder geteert wird –
das sind täglich 4,8 Hektar
(Stand 2019). 

 

Der Flächenverbrauch hat viele Ursachen. Hauptsächlich werden Freiflächen für Bauland und Verkehr verbraucht. Der BUND in Baden-Württemberg arbeitet daran, das Problembewusstsein für den Landverbrauch zu schärfen und ist aktiv in der "Wohnraum Allianz".
 

Unser Ziel: Reduzierung des Flächenverbrauchs auf Netto-Null.

Der BUND fordert:

  • Flächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null senken!
  • Vorrang der Innen- vor Außenentwicklung!
  • Baulücken schließen, Industrie- und Gewerbebrachen revitalisieren!
  • Städte der kurzen Wege entwickeln!
  • Flächensparende Gewerbegebiete: mehrstöckig statt eingeschossig bauen!
  • Räumliche Eingriffe durch Arten- und Naturschutzmaßnahmen ausgleichen!

Folgende Kernforderungen müssen Kommunen und das Land für einen Stopp des Flächenfraßes umsetzen:

  1. Das Land muss die Regionalplanung stärken. Die Kommunen müssen Vorgaben bekommen, wie viel Fläche sie unter welchen Voraussetzungen verbrauchen dürfen.

  2. Wir fordern die Landesregierung auf, beim Bund im Zuge der laufenden Novellierung des Baugesetzbuches auf eine Abschaffung von § 13b BauGB hinzuwirken und gegenüber den Gemeinden schärfere Vorgaben durchzusetzen. Erfahrungen zeigen, dass vor allem in kleineren Gemeinden der Paragraf vorzugsweise zur Ausweisung von flächenintensiven Einfamilienhausgebieten eingesetzt wird.

  3. Neue Siedlungsgebiete sind vorzugsweise im Innenbereich und in Gegenden mit einem guten ÖPNV-Netz ausweisen. Die bestehenden freien Räume müssen gesichert werden.

  4. Die Regionalverbände sollen direkt gewählte Regionalparlamente bekommen, wie beispielsweise in der Region Stuttgart. Damit löst sich das Regionalparlament von rein kommunalen Interessen.

  5. Nur die Regierungspräsidien sollen die Flächennutzungspläne genehmigen dürfen. Außerdem sollen sie einheitlich prüfen können, ob es überhaupt einen zusätzlichen Flächenbedarf gibt.

  6. Die kommunale Verwaltung muss den Gemeinderät*innen die finanziellen Auswirkungen von geplanten Baugebieten vollständig darstellen.

  7. Der kommunale Finanzausgleich muss reformiert werden : Für die Kommunen soll es finanziell attraktiv sein, möglichst wenig Flächen außerhalb von Siedlungen zu bebauen.

  8. Die Förderprogramme des Landes sollen sich daran orientieren, dass ein Zubau möglichst in den Städten und Gemeinden stattfindet und nicht im Außenbereich.

  9. Bauflächenkataster, Leerstandsanalyse, Baulücken sind zu nutzen. Ebenso muss Ziel sein, keine erleichterte Bebauung im Außenbereich zuzulassen.

  10. Das Land soll Fortbildungsveranstaltungen für kommunale Entscheidungsträger*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen durchführen, bei denen vorbildliche Planungsbeispiele gezeigt werden.

  11. Die Kommunen müssen die Natur besser schützen: Die Städte und Gemeinden sollen Biotopverbünde planen  und in den Siedlungen wertvolle Stadtökosysteme erhalten und sichern.

 

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