Die Heinrich Böll Stiftung wies schon 2018 darauf hin (Auszüge in schwarzer Schrift):
https://www.boell.de/de/2018/11/28/boeden-sind-nicht-nur-kohlenstoffspeicher
Landwirtschaft
und Klimawandel sind eng miteinander verknüpft, und Böden enorme Kohlenstoffspeicher. ....Böden, Wälder und Ozeane sind wichtige Speicher von Treibhausgasen wie Kohlenstoff, Methan und Lachgas – sogenannte Senken. Böden enthalten mehr Kohlenstoff als alle Pflanzen und die Atmosphäre zusammen.
Im Rahmen des Aktionsbündnis weisen auch wir immer wieder darauf hin, dass eine Überbauung der geplanten Flächen in der Regionalplan-Fortschreibung enorme Folgen für die CO2-Freisetzung hätte.
Manfred Walser, Scientist for Future sagt dazu: "Allein die Flächen, die der neue Regionalplan bebauen will, speichern zur Zeit bei vorsichtiger Schätzung eine knappe halbe Million t CO2. Und dabei sind die Flächen für den Straßenbau noch gar nicht mitgerechnet. Wenn diese Flächen bebaut werden, müssen wir das freigesetzte CO2 zusätzlich noch einsparen."
Bild links: Aktivisten vom BUND Salem fordern mehr Bodenschutz
Um die Klimakrise zu verhindern, ist erstens notwendig, die Nutzung fossiler Brennstoffe und dadurch Treibhausgasemissionen drastisch zu verringern und zweitens auch die Räume zu schützen und zu vergrößern, in denen Treibhausgase gespeichert werden.
Doch was passiert, wenn die Kohlenstoffbindung in kleinbäuerlichen Äckern zum neuen Fokus in Klima- und Agrarpolitiken wird?
Gewinnt Land an Bedeutung, so zieht das fast unweigerlich Spekulation auf Inwertsetzung und Land Grabbing nach sich. Es entsteht Konkurrenz um die Art der Nutzung: für die Kompensation von Emissionen oder für kleinbäuerliche Landwirtschaft? Beispielsweise kommt es zunehmend vor, dass Versicherungsunternehmen Bauernhöfe oder Agrarland kaufen, um diese als Ausgleichsfläche für ihren ökologischen Fußabdruck zu verwenden und gleichzeitig mit dem Land zu spekulieren.
In der Petition „Our land is worth more than carbon“ https://www.grain.org/en/article/5988-our-land-is-worth-more-than-carbon machten Dutzende Organisationen auf die Gefahren aufmerksam, die von einem rein auf CO2 fokussierten Landwirtschaftsansatz ausgehen und von den dringlich notwendigen größeren Veränderungen unseres Landwirtschafts- und Ernährungsmodells in Richtung Agrarökologie und Ernährungssouveränität ablenken.
„Die Felder unserer Bäuer/innen in Kohlenstoffspeicher zu verwandeln – deren Gutschriften dann auf dem Emissionsmarkt verkauft werden können – wird uns nur weiter davon entfernen, was wir als wirkliche Lösung sehen: Ernährungssouveränität. Der Kohlenstoff in unseren Bauernhöfen ist keine Ware!“
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