Donnerstag, 31. August 2023

Studenten erfinden den Klimawald

Focus hier 30.08.2023

Foto links: mehr Laubgehölze werden zum Wald der Zukunft gehören

Klimawald h
ält Hitze und Dürren stand

Die deutschen Wälder, einst ein Symbol für unberührte Natur und ökologische Vielfalt, leiden so stark wie nie zuvor unter dem Klimawandel. Hitze, Trockenheit und Schädlingsbefall haben in den letzten Jahren zugenommen und führen zu einem alarmierenden Zustand des Waldes. Ein studentisches Projekt soll neue Wege der Bewaldung finden.

Dem deutschen Wald geht es nicht gut. Die Gründe sind vielfältig und reichen von klimatischen Veränderungen bis hin zu menschlichen Eingriffen. Um dem fortschreitenden Waldsterben entgegenzuwirken, ist es von größter Bedeutung, nachhaltige Lösungen zu finden. Eine vielversprechende Strategie besteht darin, einen klimastabilen Mischwald aufzubauen. Dabei geht es darum, Baumarten auszuwählen, die besser mit veränderten klimatischen Bedingungen konform gehen. Dies erfordert eine intensive Forschung und das Sammeln von Daten über Baumarten, die in der Lage sind, dem Stress besser zu widerstehen.

Baumvielfalt statt Nadelgehölz-Monotonie

Studenten der Uni Bayreuth haben im Jahr 2019 das Projekt „Wald der Zukunft“ im oberfränkischem Bayreuth gestartet. Der Bayerische Rundfunk zeigt in einem Beitrag , wie die jungen Forscher zahlreiche Baumarten auf ihre Widerstandskraft gegenüber den veränderten Klimabedingungen untersuchen. 5.000 Setzlinge von elf Arten Nadel- und Laubbäume pflanzten freiwillige Helfer vor vier Jahren auf einer Fläche von einem Hektar. Kiefern und Fichten gehören jetzt nur noch zum Beiwerk. Vielmehr versprechen sich die Studenten von Edelkastanien, Weißtannen, Rotbuchen und Traubeneichen Klimaresistenz. 

Seitdem werden Wachstum und Gesundheit der Bäume im Rahmen des Projektes genau überwacht und protokolliert. Unter anderem kommen sogenannte Dendrometer zum Einsatz. Diese messen den Umfang des Baumstammes, sowie kleinste Veränderungen, die sich durch Trockenheit oder Temperaturveränderungen ergeben. An insgesamt 15 Rotbuchen, Esskastanienbäumen und Heckenkirschensträuchern wurden diese Messgeräte angebracht. Sie funken ihre Messwerte in regelmäßigen Abständen zur Auswertungsstelle. Die Daten sind sogar online abrufbar . Aufgrund der positiven Resonanz wurde das Projekt mittlerweile um fünf Testflächen und neue Baumarten, wie Flatterulme und Wildapfel, erweitert. Ein vielfältiger Wald kann widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten sein und sich besser an veränderte Bedingungen anpassen. 

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